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0076 - Wir verlernten das Lachen

0076 - Wir verlernten das Lachen

Titel: 0076 - Wir verlernten das Lachen
Autoren: Wir verlernten das Lachen
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Die Entscheidung liegt ausschließlich bei Ihnen!«
    Er wußte nur zu genau, daß wir die 10 Kinder nicht kaltblütig opfern würden. Er hatfe alle Trümpfe in der Hand.
    Robert ging rückwärts zum Jeep. »Gehen Sie zum Haus! Stellen Sie sich mit erhobenen Händen mit je fünf Meter Abstand auf, Gesicht zur Wand!« Was blieb uns anderes übrig, als zu gehorchen?
    Wir gingen zum Haus, wir stellten uns auf — und hörten den Motor aufbrüllen. Roberts raste davon.
    Mit einem Sprung war ich in der Diele und riß den Telefonhörer von der Gabel. Ich wählte die Nummer der Kanalpolizei und ließ mich mit dem Einsatzleiter verbinden. »G-man Jerry Cotton speaking. Großfahndung nach Jeep Nummer US-119.«
    »Aber das ist doch der Jeep, den wir Ihnen geliehen haben!«
    »Ausreden lassen! Im Jeep flieht der Leiter des Christ Church College Roberts…«
    Ein hysterisches Auflachen ließ mich zusammenfahren. Enrico Olivarez lag in einem Schaukelstuhl und klatschte sich auf die Schenkel. »Nein, ist das komisch! Wir haben den Bock zum Gärtner gemacht!«
    Phil sprang hin und gab ihm eine leichte Ohrfeige. Der Krampf löste sich.
    Wir kümmerten uns lange um Olivarez, bis er wieder zu sich gefunden hatte. Dann fuhren wir zur Polizei. Eine Stunde später kam die Meldung, unser Jeep sei samt den Pistolen herrenlos bei Christobal gefunden worden.
    Gleich darauf nahm Mr. High ein Blitzgespräch aus Washington entgegen. Als er aufgelegt hatte, wandte er sich müde zu uns um. »Dora Queen-Aldwyn ist uns ebenfalls entwischt. Zehn Minuten bevor unsere Leute ihre Wohnung im College betraten, ist sie einkaufen gefahren. Ich fürchte, das wird ein langer Einkauf werden.«
    ***
    Die Nachforschungen mußten auf eine ganz neue Grundlage gestellt werden. Wieder packte uns die furchtbare Sorge um die Kinder. Roberts hatte behauptet, sie seien noch am Leben, aber was galt uns das Wort eines skrupellosen Verbrechers?
    Eines konnte man indessen unbesehen glauben: er würde im Falle der Gefahr für sein eigenes Leben die zehn Schüler erbarmungslos umbringen — sofern sie eben jetzt tatsächlich noch am Leben waren.
    Mister High blieb zunächst noch in Colon und ordnete an, wir sollten mit dem Jeep nach Panama zurückfahren und ständige Fühlung mit Capitano Maritelli und Leutnant Davidson halten.
    Am späten Nachmittag erreichten wir die Hauptstadt und fuhren sofort zu Mantellis Büro, wo Leutnant Davidson schon bereits eingetroffen war.
    »Hören Sie, Mr. Cotton«, sagte Mantelli in seinem überkorrekten Englisch.
    »Im Laufe des Tages sind aus Colon mehr als sonderbare Meldungen eingetroffen. Ist es denn wirklich wahr, daß Roberts…«
    Wir berichteten den beiden in Stichworten das Geschehene und tranken eine schnell aufgebrühte Tasse Kaffee.
    »Das ist also die Lösung des Rätsels!« sagte Davidson. »Ein Glück, daß Roberts die Nerven verloren hat. Im anderen Fall säße er auch weiterhin bei Olivarez, würde bei uns ›mitarbeiten‹ und unsere Absichten immer so rechtzeitig erfahren, um sie durchkreuzen zu können.«
    Ich widersprach: »Er hat nicht die Nerven verloren, sondern nur folgerichtig gehandelt Er konnte ja nicht wissen, daß sich seine Freundin Dora Queen-Aldwyn rechtzeitig der Verhaftung entziehen würde…«
    »Stimmt! Und wie soll jetzt alles weitergehen?«
    »Kleinarbeit, meine Herren. Müssen im ›Calabria‹ anfangen und jeden verhören, der Roberts vor seiner Abreise nach Colon gesehen hat. Irgendwie muß er doch die Verbindung mit seinen Komplicen aufrechterhalten haben. Mister High hat inzwischen mit Madison gesprochen und die Beschlagnahme aller Wohn- und Arbeitsräume veranlaßt. Mag sein, daß dabei eine Spur herauskommt. Die im Hotel ›Calabria‹ zu treffenden Maßnahmen können wir wohl Ihnen überlassen, Mister Mantelli?«
    »Gern. Ich werde das Nötige in die Wege leiten. — Übrigens, wir haben endlich eine Spur von Geronimo.«
    »Von Geronimo?«
    »Ja. Er hat am Mittwochabend in Maria Grande bei seinem alten Freund Pedro Sagasta ein starkes Motorboot geliehen und es am Donnerstagabend zurückgegeben. Seitdem ist er wieder verschwunden.«
    »Ein Boot?« fragte Phil interessiert. »Wo liegt Maria Grande?«
    »Einige Meilen ostwärts Saragossa. Sie erinnern sich wohl: Olivarez sollte mit der Geldkiste in Richtung Saragossa fahren.«
    Er griff in die Tasche und suchte herum. Seine Stirn umwölkte sich.
    »Wieder keine Zigaretten. Ich werde auch von Tag zu Tag vergeßlicher!«
    »Aber warum haben Sie das
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