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0075 - Es geht um Kopf und Kragen

0075 - Es geht um Kopf und Kragen

Titel: 0075 - Es geht um Kopf und Kragen
Autoren: Es geht um Kopf und Kragen
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Sie fragen, ob Sie uns den Fall offiziell übergeben können?«
    Mr. High runzelte die Stirn. »Kokain?«
    »Ja.«
    »Erzählen Sie, Jerry!«
    Ich tat es.
    »Das ist ja großartig! Ein mehr oder minder harmloser Hehler wird gesucht, und zwei Leute einer Rauschgiftbande gehen ins Netz. Coagan zwar nur noch als Leiche. Natürlich bedauere ich seinen Tod, denn Mord bleibt Mord, aber andererseits ist es Tatsache, dass Sie vielleicht ohne die Schüsse auf Coagan gar nichts von dem Kokain erfahren hätten. Selbst bei einer Durchsuchung von Coagans Zimmer wäre es mehr als fraglich gewesen, ob man das Etui mit Spielkarten geöffnet hätte. Niemand vermutet in einem Kartenetui etwas Ungesetzliches.«
    Er stand auf und ging ein paar Schritte hin und her.
    »Natürlich bleiben Sie am Mann«, sagte er leise, fast wie zu sich selbst.
    »Aber was kann noch getan werden? Rauschgiftbanden sind gut organisiert. Man wird es inzwischen längst wissen, dass Sie von Coagan ausgehend bereits das nächste Glied in der Kette, nämlich diesen Hayling, gefunden haben. Und man wird sich jetzt gegen unsere weiteren Nachforschungen zu schützen suchen. Gerade deshalb müssen wir mit doppelter Aktivität handeln. Was meinen Sie, was getan werden müsste?«
    »Wir werden zuerst mal Hayling verhören«, schlug Phil vor.
    »Ja, natürlich«, nickte Mr. High. »Dabei möchte ich gern zuhören.«
    »Vorher würde ich noch einen Mann für die Sache abstellen, Chef«, sagte ich. »Er könnte inzwischen versuchen, Coagans Wohnung ausfindig zu machen. Vielleicht liefert uns eine Haussuchung Hinweise auf die Mörder.«
    »Sie meinen, es war jemand aus seinem Bekanntenkreis, Jerry?«
    »Auf jeden Fall, Chef. Man legt einen Mann nicht völlig grundlos um. Da aber ein Raubmord nicht vorliegen kann, die werden ganz anders geplant und ausgeführt, kann es sich höchstens um Rache oder sonst irgendein persönliches Motiv handeln.«
    »Der Gedanke ist richtig, Jerry. Gut, das werde ich sofort veranlassen.«
    Er nahm den Telefonhörer ab und rief den Chef vom Dienst an.
    »High«, sagte er in seiner ruhigen Art. »Lassen Sie mir einen freien Mann vom Bereitschaftsdienst schicken. Ich habe einen Auftrag.«
    Er legte den Hörer auf. Ein paar Minuten später kam ein Kollege und wurde von uns unterrichtet, was er tun sollte. Zunächst sollte er ins Leichenschauhaus fahren und sich dort die Papiere von Coagan holen, die wir in seiner Kleidung gelassen hatten. Danach sollte er in der Kneipe herumfragen, ob jemand Coagans Wohnung wüsste. Klappte das nicht, war es seinem Scharfsinn überlassen, wie er weiter Vorgehen wollte. Klappte es aber schon in der Kneipe, sollte er uns sofort anrufen.
    ***
    Er ging, während wir den Zellentrakt anriefen, damit Hayling vorgeführt werde. Mr. High kam mit in unser Office. Hayling sah erbärmlich aus, als er in unser Office geführt wurde.
    »Nehmen Sie Platz, Mister Hayling«, sagte ich und deutete auf den Stuhl, der vor meinem Schreibtisch stand.
    Er setzte sich und murmelte ein schüchternes »Danke«.
    »Wir müssen Sie jetzt offiziell verhören«, begann ich. »Wenn Sie uns bewusst falsche Aussagen machen, können wir Sie wegen Irreführung der Behörden vor den Richter bringen. Sie dürfen die Aussage verweigern, wenn Sie glauben, sich durch eine Aussage selbst zu belasten. Aber ich rate Ihnen, uns lieber in allem reinen Wein einzuschenken. Es wäre auf jeden Fall für uns beide das Günstigste.«
    Er hob den Kopf und sagte entschlossen: »Ich werde Ihnen jede Frage wahrheitsgemäß beantworten.«
    Ich warf einen kurzen Blick hinüber zu Mr. High. Er nickte. Wir hatten uns verstanden. Dass Hayling nicht der berufsmäßige Verbrecher war, konnte man auf den ersten Blick erkennen. Und wir haben solchen Leuten gegenüber häufig eine beachtliche Milde. Ob ich diese in diesem Fall zeigen durfte, hatte mein Blick bei Mr. High erkundet.
    Ich beugte mich vor.
    »Hören Sie zu, Hayling«, sagte ich eindringlich. »Wir halten Sie nicht für einen notorisch verkommenen Menschen. Wir halten Sie eher für einen Mann, der mal ausgerutscht ist. Wir haben ein Interesse daran, Ihnen zu helfen, dass Sie auf die gerade Bahn zurückfinden. Wir können da manches tun, worüber wir uns erst unterhalten dürfen, wenn dieses Verhör abgeschlossen ist. Aber Sie verstehen vielleicht, dass die ganze Sache für Sie sehr schlecht werden kann, wenn wir nicht für Sie ein gutes Wort einlegen. Also helfen Sie uns und wir werden Ihnen helfen.«
    Er sah
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