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0075 - Die Horror-Cops

0075 - Die Horror-Cops

Titel: 0075 - Die Horror-Cops
Autoren: Jason Dark
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startete.
    Reifen drehten durch, sangen quietschend über den Asphalt, und das letzte, was Laurie sah, waren die Skelettfratzen der Horror-Cops hinter den Scheiben.
    Sie kamen ihr vor wie ein schauriger Gruß aus der Hölle…
    ***
    Wie betäubt blieb die junge Reporterin an die Mülltonne gelehnt sitzen. Sie hatte sich nach hinten fallen lassen, atmete tief durch und hoffte, daß das Übelkeitsgefühl verschwand.
    Schwer pumpte ihr Herz. Der Schlag hatte ihr schwer zu schaffen gemacht.
    Aber die Zeit vertrieb den Schmerz, und auch das würgende Übelkeitsgefühl ging vorüber.
    Laurie Ball stand auf.
    Sie mußte sich breitbeinig hinstellen, weil der Schwindel sie erfaßte und es eine Weile dauerte, bis sie wieder einen klaren Gedanken fassen konnte.
    Hilfe!
    Sie brauchte Hilfe.
    Aber wer würde ihr glauben? Wer nahm ihr ab, daß es in New York Polizisten gab, die mit Skelettschädeln herumliefen?
    Unmöglich. Man würde sie auslachen, verhöhnen, verspotten. Selbst ihre eigenen Kollegen würden ihr nicht glauben.
    Und doch blieb als einziger Ausweg nur der Gang zur Polizei. Laurie befand sich nicht weit vom Crotona Park entfernt, etwas südlich davon, im Stadtteil Morrisania. Dieses Gebiet verkam ebenso wie die anderen kleinen Stadtteile auch.
    Abfall auf den Straßen und Gehwegen. Herausgerissenes Pflaster, mal ein rostiges Autowrack. Sonst herrschte eine beängstigende Stille. Keine flüsternden Stimmen, keine Mugger, die auf einen schnellen Raub aus waren nichts.
    Morrisania war tot.
    Wußten die Menschen etwas ahnten sie, daß hier das Grauen durch die leeren Straßen fuhr?
    Laurie schaute sich um. Es ließ sich auch keine normale Polizeistreife blicken.
    Alles war tot…
    Gespenstisch anzusehen, ein Ruinenfeld, wie aus einem S.F.-Film. Beängstigend in der Atmosphäre und grausam im Detail.
    Sie schritt durch die Straße, die nicht einmal einen Namen besaß. Sie passierte die abbruchreifen Häuser. Irgendwo nördlich schimmerten die Lichterketten zahlreicher Peitschenleuchten. Dort lief der Cross Bronx Expressway auf Stelzen entlang.
    Eine andere Welt schon…
    In den Abfallhaufen raschelte es. Ratten, die nach Nahrung suchten. Laurie mußte wieder an ihren Kollegen denken. Was er wohl machte? Vielleicht konnte man ihn noch retten, wenn sie früh genug bei der Polizei eintraf.
    Ja, dort mußte man ihr helfen. Die Cops würden eine Fahndung einleiten. Eine Beschreibung des Patrol Cars konnte sie ja durchgeben. Dann gab es vielleicht noch einen Hoffnungsschimmer.
    Sie lief schneller, passierte eine Telefonzelle.
    Dort fehlten nicht nur die Scheiben, sondern auch der Hörer. Und das Gehäuse war zerstört worden.
    Vor Wut und Ohnmacht stapfte sie mit dem Fuß auf. Aber so sah es überall in der South Bronx aus.
    Eine Querstraße.
    Laurie schaute nach links.
    Weiter entfernt brannte ein einsames Licht. Eine Laterne. Ein Anachronismus in diesem Stadtteil. Schattenhaft bewegten sich Gestalten unter der Lichtinsel.
    Rasch ging die Reporterin weiter. Sie wollte erst gar nicht in Gefahr geraten, von den anderen entdeckt zu werden.
    Irgendwo mußte auch das nächste Revier sein.
    Sie fand es nach einer Viertelstunde Fußweg. Zwei Polizeiwagen standen vor dem einstöckigen Backsteingebäude. Die Fenster des Polizeipostens waren durch eiserne Rollos geschützt.
    In dieser Gegend, in der der Bandenterror allgegenwärtig war, sollten die Gesetzeshüter für Sicherheit garantieren.
    Zur Tür führten vier Stufen hoch.
    Im Mauerwerk fand Laurie Ball eine Klingel. Sie drückte den metallenen Knopf. Wenig später ertönte aus den sich unter der Klingel befindlichen Lautsprecherrillen eine fragende Stimme: »Ja bitte?«
    »Mein Name ist Laurie Ball. Ich – ich muß mit Ihnen reden. Bitte, öffnen Sie.«
    »Moment.«
    Die Tür wurde aufgedrückt.
    Laurie betrat einen schmalen Flur, in dem eine lange, grün gestrichene Holzbank stand. An der Decke brannten kalte Leuchtstoffröhren. Die Wände des Gangs waren grün gestrichen. Eine Tür führte in den eigentlichen Revierraum.
    Er sah noch kahler aus. Die Wände waren gefliest. Sie schimmerten gelb. Hinter einer langen Barriere saßen vier Polizisten. An der rechten Wand führten mehrere Türen in die Nebenräume. Links gab es einen stabilen Drahtkäfig. Dort wurden die Gefangenen untergebracht. Die Flagge der Vereinigten Staaten hing traurig nach unten. Schmutz hatte sich auf den Stoff gesetzt.
    Drei Weiße und ein Farbiger schauten Laurie an.
    Dann erhob sich der Älteste der
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