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0075 - Die Horror-Cops

0075 - Die Horror-Cops

Titel: 0075 - Die Horror-Cops
Autoren: Jason Dark
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glaubte sie, einen Elektroschock bekommen zu haben.
    Die Cops hatten keine menschlichen Gesichter, sondern Skelettfratzen!
    ***
    Fahl glänzten die Totenköpfe unter den Mützenschirmen. Die Augenhöhlen waren dunkle Löcher, ebenso wie Mund und Nase. Auch ihre Hände bestanden aus blanken Knochen, doch unter den Uniformjacken trugen sie Hemden mit korrekt gebundenen Krawatten.
    Ein Bild zum Fürchten.
    Laurie glaubte ihren Augen nicht zu trauen. Sie hätte am liebsten losgeschrien, doch sie beherrschte sich, denn wenn sie sich bemerkbar gemacht hätte, wäre auch sie verloren gewesen. Dann hätte sie das gleiche Schicksal ereilt wie Hank Stone.
    Welch ein Schrecken!
    Die Cops schauten stur geradeaus. Der erste ging vor und zog die Tür auf, die wieder ins Schloß gefallen war, während die anderen beiden den Reporter Hank Stone nach draußen schleiften.
    Sekunden später war der Spuk verschwunden.
    Laurie glaubte zu träumen, doch als sie die polternden Geräusche aus dem wurmstichigen Treppenhaus vernahm, da wußte sie, daß es kein Traum war.
    Und sie vernahm das Stöhnen des Reporters.
    Dieses Geräusch riß sie zurück in die Wirklichkeit. Plötzlich war ihr klar, daß sie nicht einfach zuschauen konnte, wie die Skelette ihren Kollegen abtransportierten.
    Nein, sie mußte etwas tun!
    Sonst hätte sie nie mehr reinen Gewissens in den Spiegel schauen können. Sie hätte sich mitschuldig am Tod ihres Kollegen gefühlt.
    Am Tod…?
    War es schon soweit, daß sie an den Tod dachte.
    »Oh Gott!« flüsterte sie und preßte eine Hand auf den Mund. »So etwas darf ich nicht sagen.«
    Laurie Ball verließ ihr Versteck. Von den drei Cops und ihrem Opfer war nichts mehr zu sehen. Dafür hörte sie Geräusche im Treppenhaus, falls man dieses baufällige Etwas als Treppenhaus bezeichnen konnte.
    Vorsichtig verließ Laurie den Raum.
    Die Treppe ahnte sie im Dunkeln mehr als daß sie sie sah. Behutsam setzte sie einen Fuß vor, erreichte die erste Stufe und schritt dann weiter.
    Unten fiel eine Tür ins Schloß, und es klang wie ein Schuß.
    Laurie bewegte sich dicht an der Mauer entlang. Es war wieder ruhig geworden, und der Reporterin fiel das Pfeifen der Ratten auf.
    Scharf saugte sie die Luft durch die Nase. Obwohl sie kaum etwas sehen konnte, ging sie schneller.
    Der Hinterhof war stockfinster und menschenleer.
    Laurie blieb für zwei Sekunden stehen und wandte sich dann nach links, der schmalen Einfahrt zu, die auf die Straße führte. Dort mußten die Horror-Cops auch ihr Fahrzeug geparkt haben.
    Leichtfüßig lief Laurie durch die Einfahrt. Dicht vor deren Mündung blieb sie stehen.
    Sie sah den Wagen.
    Es war ein Patrol Car. Sogar mit Sirenen auf dem Dach. Die beiden Lampen wurden von einem querlaufenden Bügel gehalten.
    Niemand war auf der Straße zu sehen. Es schien, als hätten die Bewohner gewußt, was auf sie zukommen würde. Allerdings lebte hier kaum noch ein Mensch. Und wenn, dann war es der Abschaum der Straße. Die hohen Häuserkästen sahen aus wie geometrische Ungeheuer: Nicht eine Scheibe war mehr heil, und die Fenstervierecke erinnerten die Reporterin an die leeren Augenhöhlen der Skelette in Uniform.
    Die untoten Cops hatten die Türen des Autos schon aufgezogen. Einer setzte sich hinter das Lenkrad, während die beiden anderen im Begriff waren, Hank Stone in den Fond zu zerren.
    Noch hatten sie die Reporterin nicht gesehen.
    Da griff Laurie ein.
    Sie schnellte aus ihrer Deckung, lief auf die ›Polizisten‹ zu, überwand ihren Ekel und riß den Kerl, der die Beine des Gefangenen hielt, an der Schulter zurück.
    Es war ein erstaunlich harter Griff, und das Skelett flog herum.
    Laurie sah in das grinsende Totengesicht und bekam Angst.
    Ihre Hand rutschte ab, sie fühlte nicht mehr die Eiseskälte der Knochen, dafür erhielt sie einen Stoß, der sie zurück bis gegen eine überquellende Mülltonne trieb.
    Scheppernd fiel der Deckel zu Boden.
    Der Horror-Cop blickte Laurie nach. Seine fleischlosen Lippen verzogen sich zu einem breiten Grinsen, dann bückte er sich, hob die Beine wieder an und half seinem Kumpan dabei, Hank Stone in den Wagen zu hieven.
    Laurie konnte sich nicht rühren. Der Schlag hatte sie hart getroffen, und der Schmerz wühlte in ihrem Innern. Tränen schossen in ihre Augen, in den Knien glaubte sie Pudding zu haben, und langsam sackte sie nach vorn.
    Auf dem Boden gestützt blieb sie hocken.
    Am Wagen aber knallten die Türen zu.
    Laurie hob den Blick.
    Das Fahrzeug
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