Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0075 - Das rote Universum

Titel: 0075 - Das rote Universum
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
würde einem Romanhelden nie passieren", lachte ich humorlos. „Sehen wir uns also um, bis sie uns haben. Lloyd, Sie bleiben am besten hier am Eingang liegen. Verteidigen Sie sich mit Ihrem Schockblaster so gut und so lange es eben geht. Wie fühlen Sie sich?"
    „Miserabel, Sir. Ich hätte nie geglaubt, daß es so etwas gibt. Alles Gute, Sir. Ich spüre wieder fremde Gehirnwellen, diesmal aber eine ganze Menge. Die lassen sich ja reichlich Zeit mit ihrem Auftauchen."
    Wir prüften unsere starken Impulsstrahler nach. Nur der Mutant besaß einen Schocker.
    „Sir, tun Sie doch das Ungeheuer weg!" rief uns Lloyd mit einem hysterisch klingenden Unterton in der Stimme nach. Wir zerrten den Riesenkörper des Druuf noch tiefer in den Saal hinein. Lloyd lächelte mich dankbar an. Seine Antipathie war zu natürlich, um auf mich befremdend wirken zu können. Rhodan dagegen sagte brummig: „Stellen Sie sich nicht so an, Mann! Der sieht nur etwas anders aus."
    „Trotzdem, Sir, wenn ich ihn sehe, muß ich laufend an die Hölle denken. Hier kommt so schnell keiner herein."
    Ich unterließ es, ihn darüber zu belehren, wie einfach das für die Druuf sein müsse. Was wollte er mit seinem Schockblaster schon anfangen! Natürlich hatten wir mit unseren tödlich wirkenden Waffen auch kaum bessere Chancen.
    Er winkte uns nochmals zu, dann gingen wir. Es erübrigte sich, geduckt in den langen Gang zu schleichen, um etwa zu versuchen, den Blicken der Fremden zu entgehen.
    So schritten wir in aufrechter Haltung voran. Rhodan wußte auch, daß wir endgültig ausgespielt hatten.
    Noch hatte uns niemand belästigt oder gar angegriffen. Trotzdem war es ganz sicher, daß wir hier nicht mehr herauskamen, wenn nicht gerade ein Wunder geschah. Rhodan meinte durchaus sachlich: „Ich glaube, daß wir uns tief unter der Oberfläche eines Planeten befinden. Die Schwerkraft ist enorm. Unter Umständen sind wir auf der Nummer sechzehn des Druuf Systems gelandet, also auf dem Hauptplaneten, von dem du so viele Energieortungen bekommen hast. Da vorn sind Maschinen."
    Ich hatte das dumpfe Poltern auch schon gehört. Nach etwa hundert Metern öffnete sich vor uns ein riesiger Saal, der diesmal aber mehrere Ausgänge besaß. Türen schien man hier nicht zu kennen. Ich erblickte überall diese offenen Torbogen.
    Die Zweckbestimmung der vor uns liegenden Aggregate war klar. Auch die Druuf konnten ihre Atomreaktoren nicht wesentlich anders bauen als wir. Gekoppelte Umformerbänke sahen wir dagegen nicht.
    Es waren Mammutmaschinen, die man in diesen Raum aufgestellt hatte. Man verwendete drahtlose, feldisolierte Energiegleiter, deren ultrablaues Leuchten endlich einmal ein vernünftiges Licht schuf. Das düstere Rot war verschwunden. Schweigend sahen wir uns die Großstation an. Sekunden später hörten wir die näher kommenden Druuf.
    „Da drüben ist eine gute Deckung. Ich nehme den Reaktorsockel auf der rechten Seite."
    Rhodan ging, ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren. Ich suchte mir einen guten Platz aus und versuchte, die allgemeine Lage zu übersehen. Dicht hinter mir lag der Gang, aus dem wir gekommen waren. Während wir ihn durchschritten hatten, war uns keine anderweitige Wandöffnung aufgefallen. Demnach konnten wir uns hier einige Zeit aufhalten, um später in den Saal mit dem Energiegatter zurückzukehren. Dort würde dann wohl das unvermeidliche Ende kommen.
    Ich dachte an Lloyd, an meine Freunde auf der Erde und an meine wildbewegte Vergangenheit. Ich hatte viele ausweglos erscheinende Situationen erlebt, aber diese war es wirklich.
    Wenn wir hier irgendwo einen Bekannten gefunden hätten, oder wenigstens jemand, der uns über die völlig andersartige Technik der Druuf einen Fingerzeig hätte geben können, hätten wir es wahrscheinlich darauf ankommen lassen und einen Durchbruch nach oben versucht. So blieben wir einfach in der Mausefalle sitzen, um auf das kommende zu warten.
    Ja, ich wäre sogar losgespurtet, wenn ich davon überzeugt gewesen wäre, ein Druuf-Raumschiff bedienen und fliegen zu können. Das wäre immerhin eine kleine Chance gewesen.
    So aber unterließ ich es sofort, mit dem Gedanken zu spielen. Letzten Endes hätte ich hilflos vor den Kontrollen gestanden und die Arme doch in die Luft strecken müssen.
    Das aber wollten wir nicht. Wenn die Druuf humanoid gewesen wären, vielleicht! Wenn sie großen Wert auf unsere gesunden Körper zum Zwecke einer Untersuchung legten, dann sollten sie uns gefälligst holen; und zwar
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher