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0075 - Das rote Universum

Titel: 0075 - Das rote Universum
Autoren: Unbekannt
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Ich folgte ihm, nachdem ich noch einen Blick auf die so düster erleuchteten Maschinen geworfen hatte. Einen Augenblick lang spielte ich mit dem Gedanken, sie gebrauchsunfähig zu machen, dann sah ich aber ein, wie sinnlos die Zerstörung gewesen wäre.
    Als wir noch einen Meter von dem hohen Tor entfernt waren, begann der Mutant zu brüllen.
    „Sir, jemand durchbricht die Decke des Verbindungsstollens. Sir, Atlan, Chef so hören Sie doch! Sie kommen schon herein. Sie sind in Ihrem Rücken. Ich kann deutlich die Hirnimpulse wahrnehmen. Ich erkenne ihr Vorhaben!"
    Wir rannten bereits. Diesmal war es vorbei mit dem langsamen, aufrechten Schreiten durch den insgesamt etwa hundertfünfzig Meter langen und fast gradlinig verlaufenden Tunnel.
    Wir schalteten unsere starken Helmscheinwerfer ein, deren Lichtflut das vor uns liegende Wegstück strahlend hell erleuchtete. Etwa in der Mitte des Stollens entstand ein großes Loch in der Decke. Doch bevor man uns von dort aus unter Feuer nehmen konnte, waren wir daran vorbei.
    Wir schrien nach Lloyd, damit er uns nicht mit den Gegner verwechselte, und anschließend taumelten wir in den Raum mit dem Energiegatter hinein.
    Ich kippte meine Kopfbedeckung ebenfalls auf die Schultern zurück. Neben mir warf sich Rhodan hinter die vorzügliche Deckung der stabilen Toreinfassung. Sein Atem kam schwer und stoßweise.
    „Das war hart, wie?" erkundigte sich Fellmer.
    Ich drehte mich um und sah forschend in sein Gesicht. Es war blaß, aber augenblicklich schien er etwas Ruhe zu haben. „Wie geht es Ihnen?" Er machte eine wegwerfende Handbewegung.
    „Es ist nicht angenehm, Sir. Nach dem letzten Anfall muß ich besinnungslos gewesen sein. Wie lange noch?"
    Er meinte unsere Lage, aber darüber konnte ich ihn auch nicht aufklären.
    „Sie werden langsam die Geduld verlieren", stellte Rhodan nüchtern fest. „Ich an ihrer Stelle ließe mir das in meinem eigenen Bau nicht lange gefallen. Atlan, wir werden uns im letzten Moment ergeben, ist das klar?"
    Das hatte wie ein Befehl geklungen. Ich aber war weder gewillt noch verpflichtet, Anweisungen anzunehmen, falls ich mich nicht an Bord eines kriegführenden Schiffes der Solaren Flotte befand, wo eine Unterordnung selbstverständlich war. Ich musterte ihn abschätzend. „Das werde ich mir noch überlegen, Freund! Ich bin nicht daran interessiert, von Insektennachkömmlingen viviseziert zu werden."
    Lloyds Gesicht hatte sich verfärbt. Rhodan preßte die Zähne zusammen, daß es laut knirschte.
    „Trotzdem, auch auf diese Gefahr hin!" beharrte er auf seinem Standpunkt. „Damit haben wir immer noch eine Chance zum Entkommen."
    „Lächerlich! Wenn wir uns im Einstein-Raum und in der Gewalt eines bekannten Volkes befänden, würde ich ja sagen. So aber ...?"
    Ich schüttelte den Kopf und wandte mich wieder dem Eingang zu. Draußen war jedoch alles ruhig.
    Ich wollte eben eine Konzentrattablette aus dem Helmspeicher in den Mund führen, als die Druuf einen neuen Versuch starteten. Aus dem Deckenloch fiel heller Lichtschein. Dumpfes Rumoren klang auf. Wir lauschten mit angehaltenem Atem.
    „Das klingt wie ein rollender Panzer", flüsterte Lloyd.
    „Oder wie schwere Kampfroboter mit eingebauten Abwehrschirmen", fügte ich hinzu. „Wenn sie solche Maschinen einsetzen, sind wir mit unseren Handwaffen hilflos. Okay, überlegt euch gut, ob ihr euch ergeben wollt oder nicht. Ich entscheide mich erst im letzten Augenblick."
    Fellmers Gesicht begann sich schon wieder zu verfärben. Würgend und mit aufsteigender Übelkeit kämpfend, wandte er sich ab. Wenig später lag er verkrümmt an der Mauer.
    Draußen fiel Deckenschutt auf die Gangsohle hinab. Es handelte sich um gewachsenen Fels, der mit dicken Brocken des Verkleidungsmaterials durchsetzt war. Man erweiterte die Öffnung, obwohl mir das sinnlos erschien. Warum schickten sie ihre Truppen oder was es sonst sein mochte, nicht einfach durch die Reaktorhalle?
    Ich gab es auf, mir darüber Gedanken zu machen. Uns konnte es gleichgültig sein, aus welcher Richtung sie nun kamen.
    Ich lag mit schußbereiter Waffe, die ich wieder auf volle Strahlleistung geschaltet hatte. Der Daumen meiner linken Hand ruhte auf dem Schließknopf der Helmautomatik. Rhodan stieß mich plötzlich mit dem ausgestreckten Fuß an. Sein Gesicht war eigenartig gespannt. Ich sah zu ihm hinüber.
    „Hörst du nichts? Da ruft jemand meinen Namen!"
    „Äh...?"
    „Wenn ich dir sage, jemand nennt meinen Namen! Das ist eine
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