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0075 - Das rote Universum

Titel: 0075 - Das rote Universum
Autoren: Unbekannt
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Düsternis so sicher, wie wir im hellen Sonnenschein.
    „Gut treffen, Lloyd", raunte ich schnell. „Er wird nicht wie wir sprechen können. Wahrscheinlich verständigt er sich auf anderer Basis. Keine Zeit für einen Hilferuf lassen."
    Lloyd nickte verkrampft. Widerwillen zeichnete sein Gesicht. Das Dröhnen verstummte für einen Augenblick, um dann wieder einzusetzen. Der Druuf tappte langsam in die breite Türöffnung hinein, von der ich nun wußte, warum sie so breit und hoch war.
    Ich preßte mich hinter die glatte Mauer. Rhodan war ebenfalls verschwunden. Als die Säulenbeine in mein Gesichtsfeld gerieten, sah ich, daß diese Spezies über eine braunschwarze, lederartige Haut verfügte, die wie ein elastischer Panzer wirkte. Die enganliegende Kleidung des Druuf war fast durchsichtig. Ich fand es verwunderlich, daß sie überhaupt eine künstliche Körperumhüllung für erforderlich hielten.
    Lloyd zögerte mit seinem Strahlschuß so lange, daß ich schon bereit war, mit meinem Impulsblaster einzugreifen. Dann erkannte ich aber, daß der Mutant noch versuchte, die Geistesimpulse des Fremden aus nächster Nähe zu erfassen.
    Im gleichen Augenblick blieb der Druuf ruckartig stehen. Ich sah, daß sich auch seine seitlich am Kopf sitzenden Augen nach vorn drehten. Starr, völlig reglos auf einer Stelle stehend schaute er zu dem Gatter aus metallisch glänzenden Stangen hinüber. Ich ahnte, daß er das vermißte, was zu sehen er erwartet hatte. Für Lloyd wurde es Zeit!
    Als das helle Krachen des Schockschusses aufklang, wollte ich eben zum Angriff übergehen. Ich unterließ es, da der mächtige Körper wie ein gefällter Baum zu Boden stürzte. Schwer und hart schlug der Druuf auf. Ich fing seinen Kugelschädel ab, um ihn vor Verletzungen zu bewahren.
    Rhodan huschte aus seiner Deckung hervor. Die großen Augen des Fremden waren weit geöffnet. Lloyd kam langsam und taumelig näher. Sein Gesicht war verzerrt. Anscheinend stand er dicht vor einem neuen Dysenterieanfall.
    „Ich habe noch gewartet", erklärte er stockend. „Er dachte an etwas, was ich nicht verstehe. Es scheint aber ein Frachtstück gewesen zu sein. Er beschäftigte sich mit einer Kiste, oder einem großen Karton. Ich ..."
    Lloyd schwieg plötzlich. Stöhnend ging er in die Knie. Ich schleppte ihn rasch zur Seite und legte ihn neben der Türfüllung auf den Boden. Die Qualen des Mannes waren fürchterlich. Flüchtig dachte ich an eine mögliche Infizierung, die jetzt, nach dem Öffnen des Raumanzuges, durchaus möglich war. Doch das war mir egal.
    Ich ging zu Rhodan hinüber. Da sagte der Mutant ächzend: „Vorsicht, Sir, der Bursche muß doch noch eine Art von Warnimpuls abgestrahlt haben. Eine rein telepathische Nachricht war es aber nicht."
    Rhodan deutete stumm auf die winzigen Auswüchse oberhalb der vorderen Schädelrundung. Sie hingen zur Zeit schlaff nach unten.
    „Fühler oder auch Antennen, wie man es nimmt", erklärte er. „Kann es sein, daß sich die Druuf mit ultrahohen Frequenzen verständigen?"
    „Ultrasprecher?" entgegnete ich nervös. „Möglich ist es schon. Ich kenne Intelligenzen, die in dieser Weise die Sprachwerkzeuge ersetzen. Das heißt: Für sie sind es Sprachwerkzeuge, ebenso natürlich wie die Stimmbänder für uns. Wenn Lloyd keine einwandfreien telepathischen Impulse vernahm, wird es wohl so sein. Demnach werden wir die Stimme eines Druuf nur mit entsprechenden Hilfsgeräten verstehen können. Und was passiert jetzt?"
    Er zuckte leicht zusammen, als ich das Thema so abrupt wechselte. Schwach deutete er zu dem Gatter hinüber.
    „Kannst du das Ding in Betrieb nehmen? Der Wohnsitz auf Hades wäre mir wesentlich lieber."
    Ich wußte, daß ich mit dem unsagbar fremden Aggregat ohne eingehende Versuche überhaupt nichts beginnen konnte. Ich ahnte noch nicht einmal, wo es hier eine Kraftversorgung gab. „Sinnlos!"
    Rhodan stand langsam auf. Starr schaute er auf den bretthart gewordenen Körper des dunkelhäutigen Giganten hinunter.
    „Sie können uns zwischen ihren Armen mühelos zerdrücken", stellte er sachlich fest. „Okay, bringen wir ihn in Sicherheit. Da er so prompt umfiel, scheint er ein recht sensibles Nervensystem zu besitzen. Schätzungsweise wird die Lähmung nicht vor zwei Stunden weichen. Bis dahin dürfte sich unsere Situation entschieden haben, was mit anderen Worten bedeutet, daß wir ihn nicht festzubinden brauchen. Außerdem habe ich noch nicht einmal einen armseligen Strick in der Tasche."
    „Das
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