Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0072 - Die Gesandten von Aurigel

Titel: 0072 - Die Gesandten von Aurigel
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Männer postierten sich am oberen Ende der Treppe, die zum nächsttieferen Stockwerk hinunterführte, und hatten vor, jedem, der da von unten heraufkam, das Höhersteigen so schwer wie möglich zu machen.
    Weitere zwei Leute, Farnway und McLeigh, waren als Verbindungsmänner vorgesehen, falls es sich als nötig erweisen sollte, den drei Zurückgebliebenen irgendwelche Nachrichten zukommen zu lassen. Sie drangen jedoch vorerst mit Chellish und den andern zusammen weiter nach oben vor.
    Der Hauptgang des einhundertundeinundfünfzigsten Stockwerks war völlig leer bis auf einen einzelnen Posten, der sich auf dem Treppenabsatz lässig gegen die Wand lehnte. Er bemerkte die Fremden nicht, die die Treppe heraufgeschlichen kamen, und begann sich erst zu rühren, als Chellish ein Geldstück, das er noch bei sich trug, weit in den Gang hineinwarf, so, daß es ein schepperndes Geräusch gab, dem der Peepsie verwundert nachging.
    Blitzschnell waren Chellish und Mullon auf den Beinen und glitten hinter dem Posten her. Noch bevor dieser die Münze fand, hatten Chellish und Mullon ihn überwältigt.
    Der Peepsie wurde gebunden und geknebelt und am Rand der Treppe niedergelegt. Es war nicht zu befürchten, daß irgendein Uneingeweihter ihn entdecken würde.
    Im nächsten Stockwerk bot sich das gleiche Bild. Ein zweites Mal veranlaßte die in den Gang hineingeschleuderte Münze eine Wache, ihren Posten zu verlassen und nach der Ursache des Geräuschs zu sehen. Ebenso lautlos wie zuvor überwältigten Chellish und Mullon den Peepsie und legten ihn, gefesselt und geknebelt, neben den Treppenaufgang.
    Stockwerk Nr. 153 bot das gleiche Bild und wurde auf die gleiche Weise bewältigt. Chellish hatte zunächst die Hoffnung, sie würden ebenso leicht bis ins oberste Stockwerk des Turmes vorstoßen können, aber als sie die Treppe zum hundertundvierundfünfzigsten in Angriff nahmen, drang von unten herauf Geschrei.
    Man hatte entdeckt, daß die Aufzüge festgekeilt waren. Und da man inzwischen auch erfahren haben mußte, daß die Gefangenen ausgebrochen waren, war wohl nicht schwer zu erraten, wer das besorgt hatte und wo man die Flüchtigen suchen mußte.
    Chellish sah oben über dem Geländer einen weiteren Peepsie-Posten auftauchen. Diesmal blieb keine Zeit mehr, hinaufzuschleichen und den Mann geräuschlos unschädlich zu machen. Chellish riß die Waffe hervor und schoß. Stumm kippte der Posten über das Geländer.
    „Hinauf!" schrie Chellish. „Sie wissen jetzt, woran sie sind!"
    Unten wurde das Geschrei lauter. Man hörte Poltern und Laufen und Milligans Gebrüll: „Laßt sie nicht herauf!" Inzwischen hastete Chellish über die Treppe. Am jenseitigen Ende des Ganges sah er eine Gruppe von drei Wachposten auftauchen, ließ sich fallen, und schoß von unten herauf. Ein einziger Schuß pfiff dicht an ihm vorbei, aber dann tat seine eigene Waffe ihre Wirkung. Die Peepsies stürzten zu Boden und blieben bewußtlos liegen.
    Unten war es mittlerweile ruhiger geworden. Nur ein einziges Mal hörte man Milligans dröhnende Stimme: „Wir halten sie in Schach! Seht zu, daß ihr den Alten erwischt!"
    Chellish grinste, während er mit letzter Kraft über die nächste Treppe nach oben stürmte.
    Er hatte erwartet, daß das oberste Stockwerk, in dem Iiy-Jüür-Eelie sich aufhielt, am schwersten einzunehmen sein werde. Aber seltsamerweise traf er auf keinerlei Widerstand, als er sich mit seinen Leuten über die letzte Treppe hinaufschwang. Oben, hinter der höchsten Stufe, warfen sie sich nieder und blickten in den Gang hinein, an dessen jenseitigem Ende Iiy-Jüür-Eelies großer Arbeitsraum lag. Sie sahen, daß der Gang leer war und, daß die Tür zum Arbeitsraum halb offen stand. Hinter der Tür knieten ein paar Wachposten und hielten die Waffen im Anschlag.
    Chellish schob den Lauf der Pistole vorsichtig über die Stufenkante und zielte sorgfältig. Gerade in dem Augenblick, in dem der erste Peepsie auf ihn aufmerksam wurde, drückte er ab. Der weit gefächerte Schuß riß eine Lücke in die Reihe der Posten. Die Unverletzten zogen sich tiefer in den Raum zurück und blieben in der Deckung der Türen.
    Chellish war zufrieden. Sie verstanden nichts von Taktik, diese Wesen. Sie glaubten, sie würden ihn sich leicht vom Leibe halten können, falls er versuchte, durch den Gang hindurch den Eingang zum Arbeitsraum zu erreichen. Aber natürlich würde er nicht allein kommen. Er hatte sieben Terraner neben sich, und jeder von ihnen hielt jetzt zwei
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher