Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0071 - Panik in der Geisterhöhle

0071 - Panik in der Geisterhöhle

Titel: 0071 - Panik in der Geisterhöhle
Autoren: Hans Wolf Sommer
Vom Netzwerk:
Umständen von Bill Flemings Verschwinden und wurde äußerst hellhörig, als er hörte, daß der Amerikaner höchstwahrscheinlich mit einem Motorboot nach Tilos gefahren und seitdem nicht wieder aufgetaucht war.
    »Sie suchen auch jemanden auf Tilos, Monsieur Emwalomas? So wurde uns jedenfalls gesagt.«
    »Ich suche meine Tochter«, antwortete der Grieche. »Und nicht nur ich. Zwei Männer, die ich kenne, suchen ebenfalls ihre Kinder. Der eine seinen Sohn, der andere seine Tochter. Alle drei sind spurlos verschwunden.«
    »Spurlos?« wunderte sich der Professor. »Wie kommen Sie dann auf den Gedanken, auf Tilos nach ihnen zu suchen?«
    »Wir haben einen Verdacht! Es ist nicht das erste Mal, daß junge Männer und Mädchen verschwinden. Jedes Jahr um diese Zeit…«
    Er stand auf, ging zu dem Schrank, der an der Stirnwand stand, und entnahm ihm eine dickbauchige Flasche. »Einen Masticha?«
    Zamorra wollte nicht unhöflich sein und sagte zu.
    Emwalomas kehrte mit Flasche und drei Gläsern zu ihnen zurück und goß ein. »Auf daß wir die wiederfinden, die wir suchen«, sagte er und hob sein Glas. Zamorra und Nicole taten es ihm nach.
    Das Gesöff, ein mit Harz versetzter Schnaps, brannte wie Feuer, tat aber gut.
    Der Professor kam zur Sache zurück.
    »Wieso Tilos, Monsieur Emwalomas?« fragte er noch einmal.
    »Wir haben Leute im Hafen gesehen, die mit ihrem Boot aus Richtung Tilos kamen. Dieselben Leute waren auch im vergangenen Jahr hier. Damals verschwanden einige unserer Kinder. Und dieses Jahr wieder. Ist unser Verdacht begründet?«
    Zamorra war sich nicht sicher. Aber wenn der Mann meinte…
    »Haben Sie nicht die Polizei eingeschaltet?« erkundigte er sich.
    »Voriges Jahr, ja. Sie sind auf Tilos gewesen, haben aber nichts gefunden. Und jetzt…« Er zuckte die Achseln.
    »Man wird uns höchstens einen Vortrag über die Erziehung unserer Kinder halten. Nein, wir müssen die Sache schon selbst in die Hand nehmen. Morgen!«
    »Was haben Sie vor?«
    »Wir werden mit einem Fischkutter nach Tilos fahren!«
    »Nehmen Sie uns mit?«
    Alexis Emwalomas hatte nichts dagegen. Ja, er schien sogar sehr interessiert an ihrer Mitfahrt zu sein, denn er verlangte nicht einmal Beförderungsgeld.
    Und das hatte man in diesen Breiten nicht gerade häufig.
    ***
    Professor Zamorra und Nicole Duval hatten die Nacht in einem Hotel verbracht. Am anderen Morgen fanden sie sich wie besprochen zum vereinbarten Zeitpunkt am Kai ein.
    Alexis Emwalomas war bereits zur Stelle. Mit ihm noch vier andere Männer, hart und wettergegerbt aussehend.
    Fischer oder Leute, die es gewohnt waren, im Freien zu arbeiten.
    Die Männer waren bereits dabei, den Kutter klarzumachen. Das Boot machte einen sehr soliden Eindruck. Es bot genug Platz für die Griechen und die beiden Gäste aus Frankreich. Neben der Takelage hatte der Kutter noch einen Diesel-Outbordmotor zu bieten, der auf den Professor allerdings nicht den vertrauenerweckendsten Eindruck machte. Nur mit diesem Motor und ohne Segel wäre es wohl nicht ratsam gewesen, in See zu stechen.
    Ähnlich schien auch Emwalomas zu denken. Allerdings mißtraute er nicht so sehr dem Motor, als vielmehr den beiden Ankömmlingen.
    Als er ihrer ansichtig wurde, sprang er aus dem Kutter und kam auf sie zu.
    Nach der durchaus freundlichen Begrüßung mokierte er sich über ihre Kleidung, die er für mehr als unpassend hielt.
    »Ein Fischerboot ist kein Luxusdampfer«, meinte er und betrachtete sie mißbilligend.
    Zamorra mußte zugeben, daß er wohl nicht ganz unrecht hatte.
    Nicole in ihrem schmucken, hellen Hosenanzug und er, ebenfalls im luftigen Sommerdress, stachen ziemlich von den Fischern ab, die sich in einer Kombination zwischen, wetterfestem Zeug und sonnengebräunter Nacktheit präsentierten. Letztlich aber spielte ihr unpassender Aufzug wohl keine Rolle. Schließlich wollten sie ja nicht bis Ägypten segeln.
    Nicole und Zamorra bestiegen das leicht schwankende Boot und setzten sich auf eine Bank. Wenig später ging die Reise los.
    Tilos lag rund fünfzehn Seemeilen von Ierapetra entfernt. Anfänglich ging es nur sehr langsam vorwärts. Schlaff hingen die Segel an den Masten, denn statt einer frischen Brise wehte nur ein laues Lüftchen. Der Seegang war gering. Dennoch dachte niemand der Männer daran, den Dieselmotor anzulassen. Das Ding war ganz offenbar nur für den akuten Notfall bestimmt.
    Nur zögernd schrumpfte das Panorama der kretischen Küste, glitt erst nach einer schier unendlichen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher