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0071 - Panik in der Geisterhöhle

0071 - Panik in der Geisterhöhle

Titel: 0071 - Panik in der Geisterhöhle
Autoren: Hans Wolf Sommer
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Mr. Fleming, der guter Gast von mir war. Meiste Gäste sind auch dankbar für meine Hilfe. Mr. Fleming aber… Ach, man soll nicht schlecht reden über Gäste. Directeur hat das gar nicht so gerne.«
    »Erzählen Sie schon«, drängte Zamorra. »Der Direktor wird nichts von mir erfahren. Was hat Ihnen Mr. Fleming getan?«
    »Mir hat er nichts getan. Wohl aber Freund von mir, Iason Omalos. Eines Tages Mr. Fleming hat mich gefragt, ob ich niemanden kenne, der Boot zu verleihen hat. Und da habe ich gesagt: Sicher kenne ich Iason Omalos. Die zwei machen ihr Geschäft. Und nun kommt Iason jeden Tag zu mir und fragt: He, Dio! Wo ist mein Boot? Und ich kann immer nur Schulter zucken und sagen: Weiß nicht, bin ich Hüter deines Bootes? Und jetzt ist Iason nicht mehr mein Freund, da Mr. Fleming hat sich abgesetzt mit seinem Boot und Iason so tut, als sei ich schuld. Und dabei habe ich Gast nur Gefallen getan.« Der Professor war sehr aufmerksam geworden, und auch Nicole hörte gespannt zu, was der Grieche da so zu erzählen hatte.
    »Was war das für ein Boot, das sich Mr. Fleming geliehen hat?« fragte Zamorra. »Ein Segelboot vielleicht?«
    »Nix Segelboot. Motorboot!«
    »Und was hatte Mr. Fleming damit vor? Sicherlich hat er Ihnen irgend etwas gesagt.«
    »Hat nicht viel gesagt. Wollte besuchen nahegelegene kleine Insel und wiederkommen nach zwei Tagen. Und nun ist er schon weg beinahe zwei Wochen. Und Boot ist auch weg und Iason, der mein Freund war…«
    »Ja, ja, guter Mann, das kennen wir ja nun schon«, unterbrach ihn der Professor. »Wissen Sie, zu welcher Insel er wollte?«
    Und als er erkannte, daß der Mixer ein wenig pikiert dreinblickte, schob er ihm schnell eine Hundert-Drachmen-Note über die Theke.
    Der Mixer ließ den Schein rasch verschwinden.
    »Namen von Insel hat er nicht gesagt. Kann aber nur nahegelegene Insel sein. Boot von Iason nicht besonders gutes Boot.«
    Nicole hielt die Hand vor den Mund.
    »Mein Gott«, sagte sie. »Wenn Bill mit dem alten Seelenverkäufer untergegangen ist…«
    »Glaube ich nicht«, entgegnete der Professor. »Bill ist ein verantwortungsbewußter Mann. Er geht keine unnötigen Risiken ein.«
    Der Mixer hatte sich jetzt einem anderen Gast zugewandt, aber das machte nichts. Mehr über Bill konnte er ihnen anscheinend sowieso nicht sagen. Immerhin hatten sie jetzt einen kleinen Anhaltspunkt. Bill hatte mit einem Motorboot eine nahegelegene Insel aufgesucht. Die Frage war nur, welche.
    Sie hatten ihre Cognac-Schwenker mittlerweile geleert und ließen nochmals nachfüllen. Der Mann vom Empfang hatte sich noch immer nicht gemeldet.
    »Hat wirklich keinen Zweck, hier stundenlang rumzuhängen«, sagte Zamorra. »Komm, gehen wir selbst noch mal zur Rezeption rüber. Ich habe da so eine kleine Idee.«
    Wenig später hatten sie ihre Metaxas bezahlt und standen wieder an der Rezeption.
    »Ich habe leider noch nichts in Erfahrung bringen können«, empfing sie ihr Freund.
    »Nicht so schlimm, Monsieur«, erwiderte der Professor. »Sagen Sie, ich sehe es doch recht, wenn ich annehme, daß Mr. Fleming sein Zimmer noch nicht geräumt hat, nicht wahr?«
    Der Rezeptionist nickte. »Ja, Mr. Fleming ist noch Gast unseres Hauses.«
    »Bon! Monsieur, Sie werden inzwischen bemerkt haben, daß wir gute Freunde von Mr. Fleming sind. Wir fürchten, daß ihm etwas zugestoßen ist, und versuchen, irgendwelche Hinweise auf seinen Verbleib zu finden. Wenn wir uns mal in seinem Zimmer umsehen dürften… Vielleicht hilft uns das irgendwie weiter.« Die Mundwinkel des Hotelmenschen klappten nach unten.
    »Ich weiß nicht, Mr. Zamorra. Mr. Fleming ist unser Gast. Ich kann nicht einfach…«
    Der Professor griff schnell in die Tasche und zückte eine Banknote.
    Fünfhundert Drachmen, fast so viel, wie eine Übernachtung im Astir kostete.
    Der Rezeptionist zögerte noch immer, schien einen echten Gewissenskonflikt mit sich selbst auszutragen.
    »Sie sind wirklich Freunde von Mr. Fleming?« erkundigte er sich sicherheitshalber noch einmal.
    »Ich bin bereit einen Eid zu schwören, wenn Sie darauf Wert legen.«
    Offenbar glaubte ihm der Mann auch so. Er ließ jedenfalls die fünfhundert Drachmen in seine Tasche gleiten.
    »Sie haben nichts dagegen, wenn ich als offizieller Vertreter des Hotels mitgehe, Mr. Zamorra?«
    »Natürlich nicht. Schließlich liegt es nicht in unserer Absicht, Mr. Fleming zu bestehlen.«
    Der Angestellte nahm einen Schlüssel vom Brett und trat dann durch die Schwingtür hinter seiner
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