Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0071 - Panik in der Geisterhöhle

0071 - Panik in der Geisterhöhle

Titel: 0071 - Panik in der Geisterhöhle
Autoren: Hans Wolf Sommer
Vom Netzwerk:
Holzbarriere hervor.
    »Wenn Sie mir bitte folgen würden…«
    Kurz darauf standen sie vor einer Zimmertür. Der Rezeptionist machte auf und ließ sie eintreten. Er selbst schloß sich sofort an.
    Auf den ersten Blick machte der Raum einen unbewohnten Eindruck. Wenn man jedoch genau hinsah, wurde deutlich, daß dies ein Trugschluß war. Über einer Stuhllehne hing ein Jackett, und auf dem Nachttisch lagen diverse Gegenstände. Bücher, ein paar Zeitungen, anderes mehr.
    Der Professor ging zum Kleiderschrank und öffnete ihn. Sorgfältig auf Bügeln aufgehängt sah er mehrere Kleidungsstücke, von denen er einige bereits an dem Freund gesehen hatte. Außerdem enthielt der Schrank einen kleinen Koffer. Bill hatte zu seiner Bootsreise offenbar nur das Notwendigste mitgenommen.
    Zamorra machte sich an die Untersuchung mehrerer Anzugtaschen, ohne dabei jedoch etwas Wissenswertes zutage fördern zu können.
    Nicole, die sich inzwischen zum Nachttisch begeben hatte, war da schon erfolgreicher.
    »Chef!« rief sie ihn an.
    Der Professor war sofort ganz Ohr.
    »Hast du etwas entdeckt?« wollte er wissen.
    »Vielleicht, ich weiß es nicht genau. Hier sind einige Bücher…«
    Mit schnellen Schritten war der Professor an ihrer Seite. Bei den Büchern handelte es sich ausnahmslos um Werke, die sich mit dem Thema Atlantis beschäftigten. Zamorra fand das nicht verwunderlich. Die neuesten Spekulationen der Wissenschaft vermuteten den sagenhaften untergegangenen Kontinent hier im Mittelmeer. Man nahm an, daß Atlantis zum Kulturkreis der alten Kreter gehört hatte, setzte es gleich mit der Kykladeninsel Thera, die einst von einem furchtbaren Vulkanausbruch zerstört worden war. Durchaus möglich, daß Bill Fleming im Auftrag dieses historischen Instituts auf den Spuren von Atlantis wandelte. Einen Anhaltspunkt, wo sie nach ihm suchen sollten, gab ihnen diese Information jedoch nicht.
    Der Professor stieß dann aber doch noch auf einen Wegweiser, der vielleicht zum Ziel führen konnte. Unter den Büchern lag eine Landkarte, die Kreta und Umgebung zeigte. Und eine der vorgelagerten Insel wurde durch Kugelschreiberumrandung besonders kenntlich gemacht.
    Tilos, ein Eiland im Südosten Kretas.
    Der Professor hatte noch nie von einer Insel dieses Namens gehört, empfand das jedoch nicht als Bildungslücke. Die Zahl der griechischen Inseln war groß, und dieses Tilos stellte, der Karte nach zu urteilen, kaum mehr dar als ein paar Felsbrocken, die aus dem Meer aufgetaucht waren.
    Er fragte den Mann von der Rezeption nach der Insel Tilos.
    Selbst dieser mußte erst ein paar Sekunden überlegen, bis er Auskunft geben konnte.
    »Tilos liegt etwa zwanzig Meilen von Kreta entfernt«, sagte er.
    »Ein völlig unbedeutendes Stück Land. Hat einen Durchmesser von vielleicht drei Kilometern und besteht überwiegend aus Felsen.«
    »Ist Tilos bewohnt?«
    »So viel ich weiß, wird dort etwas Schafzucht betrieben. Mehr kann ich Ihnen auch nicht sagen.«
    Der Professor überlegte kurz und fragte dann noch: »Ist die Insel in archäologischer Hinsicht interessant? Ausgrabungen? Funde?«
    Der Hotelmensch wollte es zwar nicht beschwören, hielt es aber für ausgeschlossen.
    »Eine Felseninsel, Monsieur Zamorra«, meinte er. »Mehr nicht.«
    Die weitere Untersuchung der von Bill zurückgelassenen Sachen brachte nichts mehr ein. Zamorra bedachte den Hotelmenschen noch einmal mit einem Trinkgeld, dann kehrten er und Nicole auf ihr eigenes Zimmer zurück.
    Viel hatten sie nicht herausgebracht. Aber ein bißchen war immer noch besser als nichts.
    Und morgen war schließlich auch noch ein Tag.
    ***
    Nach einem ausgiebigen Frühstück nahmen sich Zamorra und Nicole ein Taxi, um sich von der Nord- zur Südküste Kretas bringen zu lassen.
    Die Fahrt ging weitgehend die hervorragend ausgebaute Küstenstraße entlang und vermittelte einen Eindruck von der ganzen Schönheit der Mittelmeerinsel.
    Überbleibsel der zahlreichen Kulturen, die Kreta beherbergt hatte, zogen vorbei, Bananenstauden, Mandelbäume, Olivenhaine, malerische Ansiedlungen, romantische Felsenlandschaften. Und natürlich das Meer, das von der üblichen immer weiter fortschreitenden Verschmutzung und Verseuchung hier noch ziemlich verschont geblieben war.
    Kreta gefiel ihnen, und sie kamen überein, wirklich ein paar Tage Urlaub auf der Insel zu machen. Zuerst aber galt es, Bill Fleming zu finden.
    Bei Pachia Arnos verließen sie die Küstenstraße und fuhren über eine Asphaltstraße hinunter nach
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher