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0071 - Panik in der Geisterhöhle

0071 - Panik in der Geisterhöhle

Titel: 0071 - Panik in der Geisterhöhle
Autoren: Hans Wolf Sommer
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Ierapetra.
    Diese Straße stellte die kürzeste Verbindung zwischen Nord- und Südküste dar, kaum mehr als fünfzehn Kilometer.
    Sie ließen sich von dem Taxifahrer in der Hafengegend dieser größten Ansiedlung an der Südküste absetzen. Der Fahrer verlangte einen unverschämten Preis, stieß jedoch bei Zamorra auf Granit. Der Professor hatte sich im Astir nach den Taxigebühren erkundigt und gab ihm knapp die Hälfte von dem, was er verlangt hatte. Der Fahrer murrte auf das übelste, drohte mit Polizei, Soldaten und seiner schlagstarken Verwandtschaft, trollte sich dann aber.
    »Und jetzt?« fragte Nicole, als sie mit ihren Koffern auf der Straße standen und sich die frühe Nachmittagssonne auf den Leib knallen ließen. »Wäre es nicht vorteilhaft gewesen, zuerst in ein Hotel zu gehen?«
    Der Professor schüttelte den Kopf.
    »Wir haben nicht vor, hier in Ierapetra Wurzeln zu schlagen«, sagte er. »Ich möchte ganz gerne heute noch nach Tilos kommen. Und eine Überfahrtmöglichkeit finden wir hier im Hafen schneller als in einem Hotel.«
    »Wenn du meinst…«
    Zamorra blickte sich um und zeigte dann auf ein winkliges Haus, das sich durch ein gekreuztes Eßbesteck als Restaurant auswies.
    »Gehen wir doch da mal rein«, schlug er vor. »Vielleicht schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe. Wir können etwas essen und uns gleichzeitig nach einem Boot erkundigen.«
    Sie betraten das Lokal, ein ziemlich verräuchertes, nichtsdestoweniger aber recht gemütlich wirkendes Etablissement. Nur wenige Gäste, ausnahmslos Touristen, wie es erschien, saßen an den kleinen Tischen. Hinter einem Tresen beschäftigte sich ein unerhört dicker Grieche mit Pfannen und Töpfen.
    Zamorra und Nicole nahmen an einem freien Tisch Platz. Der Dicke kam und nahm die Bestellung auf. Kalamarakia als Vorspeise und anschließend Paßtizio – Tintenfische und Makkaroniauflauf.
    Dazu eine Flasche Rotwein.
    Als der Grieche mit Tintenfischkringeln und Wein wieder an ihren Tisch trat, fragte ihn der Professor nach einer Beförderungsmöglichkeit nach Tilos. In nahezu perfektem Griechisch.
    »Sie wollen nach Tilos?« fragte der Wirt zurück. »Würden Sie mir sagen, warum?«
    Der Professor sah keine Veranlassung, mit der Wahrheit hinter dem Berg zu halten.
    »Wir suchen einen Freund, der möglicherweise verschwunden ist«, gab er Auskunft.
    »Interessant«, sagte der Wirt.
    »Interessant?«
    »Sie sind nicht der einzige, der jemanden auf Tilos sucht.«
    »Ach? Würde es Ihnen etwas ausmachen, etwas deutlicher zu werden?« ersuchte ihn der Professor drängend.
    »Gehen Sie zu Alexis«, antwortete der Dicke. »Dort können Sie alles erfahren.«
    »Alexis?«
    »Alexis Emwalomas in der Odos Damianos 29. Nicht weit von hier.«
    Sie ließen sich den Weg zu diesem Emwalomas noch etwas näher erklären und bedankten sich bei dem Wirt.
    »Du scheinst wirklich den richtigen Riecher gehabt zu haben«, sagte Nicole, nachdem der Grieche wieder zu seinen Fisch- und Nudeltöpfen zurückgekehrt war.
    Zamorra nickte nur.
    Nach der Hauptmahlzeit, die ausgezeichnet war, tranken sie noch einen starken und süßen Mokka, fragten den Wirt, ob sie für kurze Zeit ihr Gepäck bei ihm stehen lassen dürften – was dieser bejahte – und machten sich dann auf den Weg in die Odos Damianos.
    Sie fanden das Haus, das sie suchten, ziemlich schnell. Es war kein besonders imposantes Gebäude. Es war alt, mit zahllosen, schadhaften Putzstellen übersät. Wohlhabende Leute wohnten hier nicht.
    Der Professor klopfte an die Tür. Eine alte, vergrämt aussehende Frau in nachtschwarzer Kleidung öffnete. Mißtrauische Blicke trafen die beiden Fremden. Der Professor sagte, was er zu sagen hatte.
    Ohne ein Wort zu erwidern, gab ihnen die Alte den Weg frei und geleitete sie in einen großen, recht ärmlich möblierten Raum und wies ihnen auf einem verschlissenen Chaiselongue einen Sitz an.
    Dann verließ sie den Raum.
    Eine ganze Weile später, Zamorra und Nicole glaubten bereits, vergessen worden zu sein, betrat ein robust aussehender Mittvierziger in Fischermontur den Raum.
    »Ich bin Alexis Emwalomas«, stellte er sich mit energisch klingender Stimme vor.
    Die beiden Gäste machten sich ebenfalls bekannt.
    Emwalomas forderte sie auf, wieder Platz zu nehmen und ließ sich gleichfalls auf einem hochlehnigen Stuhl nieder.
    »So, Sie suchen also jemanden, wie mir meine Mutter erzählte«, eröffnete er das Gespräch.
    Zamorra nickte.
    Der Grieche erkundigte sich nach den näheren
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