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007 - Die Nacht mit dem Teufel

007 - Die Nacht mit dem Teufel

Titel: 007 - Die Nacht mit dem Teufel
Autoren: Victor Jay
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Leuten gehört?“ fragte Line. „Dass sie sich dem Teufel verschrieben hat, um ewig jung zu bleiben?“
    „Genau das meine ich“, bestätigte der Professor. „Ihr kleiner Hund sah doch tatsächlich wie ein Dämon aus. Ja, alle Anzeichen sprechen für die Teufelsanbetung. Sowohl sie, als auch die Bestie haben negativ auf den Knoblauchgeruch und die rostige Klinge reagiert, und mit beidem bekämpft man böse Geister. Außerdem hat sie Andy ein ungemein wirksames Amulett geschenkt. Solange er es trägt, steht er in ihrem Bann.“
    „Dann müssen wir es ihm abnehmen und ihn aus ihrer Nähe schaffen“, sagte Line energisch.
    Der Professor seufzte bedrückt. „So einfach ist das leider nicht. Sie ist sehr mächtig und außerdem nicht allein. Ihr dämonischer Hund, der Diener, Mr. Walton und sie bilden ein starkes Kraftfeld. Sie werden sich ihre Beute nicht so leicht entreißen lassen.“
    „Aber eines verstehe ich nicht“, sagte Dan nachdenklich. „Wozu der ganze Aufwand? Nur, um einen unbedeutenden jungen Mann einzufangen? Zugegeben, Andy ist ein hübscher Bursche, aber ich nehme an, dass Bonita Devlon im Laufe der letzten hundert Jahre mehrere hübsche Liebhaber hatte.“
    „Ihre Frage hat etwas für sich“, sagte der Professor, verfolgte das Thema jedoch nicht weiter.
    „Was Andys Vater betrifft, so hatte ich den Eindruck, dass er Todesängste aussteht“, sagte Line. „Andy ist doch schließlich sein Sohn. Wenn wir mit ihm sprechen und ihm die Gefahr vor Augen führen …“
    Der Professor schüttelte bedächtig den Kopf. „Ich glaube nicht, dass wir uns von Andys Vater Hilfe erwarten dürfen – vorläufig zumindest noch nicht. Vielleicht wird sich das später ändern, aber jetzt ist die Zeit noch nicht reif dazu.“
    Line betrachtete seine verschränkten Finger.
    „Na schön“, sagte er ungeduldig. „Was schlagen Sie also vor?“
    Wieder seufzte der Professor. „Im Augenblick habe ich noch keinen fest umrissenen Plan, aber wir sollten mit dem Nächstliegenden beginnen. Vielleicht überschätzen wir die Opposition, oder sie unterschätzt uns. Warum versuchen Sie nicht, Ihren Freund allein zu treffen?“
    „Ich weiß nicht, ob er auf eine Einladung eingehen würde“, sagte Line zweifelnd.
    „Der junge Mann liebt Sie“, sagte der Professor eindringlich. „Und genau das kann sich als unsere stärkste Waffe erweisen. Rufen Sie ihn doch gleich an! Das Telefon steht in der Diele.“
    Zu Lines Überraschung meldete sich Andy persönlich.
    „Line? Recht schönen guten Tag nochmals.“
    Der Anruf schien ihn zu freuen.
    „Wir wollten doch schon längst mal zusammen essen gehen. Wie wär’s mit heute?“ fragte Line.
    Andy ließ sich lange Zeit mit seiner Antwort.
    „Heute geht es nicht“, sagte er endlich, fügte aber rasch hinzu: „Aber was ist mit morgen?“
    Lines Herz klopfte in freudiger Erregung. „Wunderbar! Sagen wir: halb eins im Römer?“
    „Gut. Ich komme. Line …“
    „Ja?“
    „Nichts. Bis morgen!“
    Damit hing er ab.
    Line starrte nachdenklich den Hörer an. Andy hatte ihm etwas sagen wollen. Über die Frau und die anderen?
    Zufrieden lächelnd kehrte er ins Studierzimmer zurück.
    „Morgen Mittag um halb eins im Römer“, verkündete er.
    „Prima!“ Dan grinste. „Also steht er doch nicht ganz unter ihrem Pantoffel.“
    Der Professor hüllte sich in Schweigen. Ihm erschien der leichte Sieg verdächtig. Seine jungen Freunde begingen den großen Fehler, Miss Devlon und ihre Helfer zu unterschätzen.
    „Und was wollen Sie bei diesem Lunch erreichen?“ fragte er nach geraumer Zeit.
    „Ich möchte ihn zu mir einladen und ihm dann auseinandersetzen, dass diese Leute gefährlich für ihn sind. Vielleicht kann ich ihn dazu bewegen, das Amulett abzulegen. Wäre das ein Fortschritt?“
    „Gewiss.“, sagte der Professor. „Nur glaube ich nicht, dass er es tun wird. Aber versuchen Sie es trotzdem.“
    „Schlagen Sie sonst noch etwas vor?“ fragte Line.
    Der Professor erhob sich und stöberte in seinem Schreibtisch herum.
    „Alles Weitere muss ich Ihnen überlassen. Ihre Zuneigung zu ihm wird Ihnen die richtigen Worte eingeben“, meinte er.
    Er hatte gefunden, was er suchte. „Aber wir müssen mit allem rechnen, und deshalb ist es sicherer, Sie tragen das hier.“
    Er gab Line ein silbernes Kettchen mit einem Kreuz daran.
    „Das ist noch immer die beste Abwehr gegen die Mächte der Finsternis“, erklärte er. „Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass Sie sich
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