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007 - Das Grauen von Blackwood Castle

007 - Das Grauen von Blackwood Castle

Titel: 007 - Das Grauen von Blackwood Castle
Autoren: Larry Brent
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in nördliche
Richtung verzogen.
    Peggy wies nach vorn. »Folgen Sie dem Hauptpfad immer geradeaus. Er führt
genau zum Schloss. Es dauert noch einige Zeit, bis Sie das Haupthaus zu sehen
bekommen, aber Sie können es nicht verfehlen.«
    Peggy und Joan, die keine Besucher mehr erwarteten, verließen das Anwesen,
passierten das kleine eiserne Tor und winkten der zurückgebliebenen
Journalistin zu.
    Sheila Martens wandte sich um und ging langsam den aufwärtsführenden Weg in
den dichten, waldähnlichen Park entlang. Wenig später flankierten riesige
Stämme ihren Weg, die breiten Wipfel spannten sich wie ein Dach über dem aufgeweichten
Pfad. Die Baumstämme waren glatt und sehr dunkel, fast schwarz. Sheila Martens
konnte sich denken, woher das Schloss seinen Namen bekommen hatte.
    Vom Schloss selbst war noch nicht die Spur zu sehen.
    Sie strich die feuchten Haare aus dem Gesicht. Immer wieder tropfte es von
den regenbeladenen Bäumen. Noch gut einen Kilometer musste sie gehen, ehe sie
das dunkle Gebäude, schwer und wuchtig hinter den dichtstehenden Baumreihen,
erblickte.
    Der Wald lichtete sich.
    Unterhalb der Parterrefenster befanden sich schmale Blumenbeete. Mitten im
Hof stand eine Baumgruppe, darunter mehrere schmiedeeiserne Bänke und ein
großer runder Tisch. Sheila hörte ein Geräusch und glaubte, einen Schatten
hinter einem Rhododendron-Strauch wahrzunehmen.
    Sie ging näher heran und spähte durch das Buschwerk.
    Ein Mann wandte ihr den Rücken zu. Die Journalistin ging um den Busch
herum, passierte ein offenstehendes, naturgewachsenes Tor aus beschnittenen
mannshohen Sträuchern und näherte sich dem jungen Mann, der sie nicht kommen hörte.
Wie von einer Tarantel gestochen wirbelte er plötzlich herum.
    Sheila Martens stand Dave Wellington gegenüber und grüßte freundlich.
    Dave stand zwei Schritte von ihr entfernt. »Was wollen Sie hier? Wie kommen
Sie überhaupt hier herein?«
    Er sagte es mit solcher Heftigkeit, dass Sheila zusammenzuckte. Aber sie
lächelte und wich nicht zurück. »Ich bin kein Einbrecher, junger Mann. Es lag
auch nicht in meiner Absicht, Sie zu erschrecken. Ich wollte eigentlich zum
Herrn Sekretär, um ...«
    Dave Wellington nickte und winkte ab. »Entschuldigen Sie«, sagte er leise.
»Wenn Sie den Sekretär meines Onkels sprechen wollen, dann verstehe ich nicht,
wieso Sie ausgerechnet in diesen Bezirk des Schlosshofes kommen. Sie müssen
doch das Seitentor passiert haben. Ich verstehe überhaupt nicht, dass es
offenstand ...«, fügte er hinzu, ohne die hübsche Journalistin aus den Augen zu
lassen.
    »Sie haben mich nicht ausreden lassen«, entgegnete Sheila ungerührt.
    »Ich habe sogar das Schild gelesen, das außen am Pfosten angebracht ist,
und das darauf hinweist, dass für Unbefugte das Betreten des Schlosshofes nicht
gestattet ist. Es gibt einen eigenen Eingang für Besucher. Nun habe ich Sie
gesehen, und da ich es vorziehe, persönlich jemand zu sprechen, habe ich das
auch getan. Hinzu kommt, dass nicht jeder Besucher das Glück hat, einen
Angehörigen der Earl-Familie zu Gesicht zu bekommen. Ich hatte es, und ich habe
das allein dem Umstand zu verdanken, dass das Gewitter sämtliche Besucher des
Schlosses verjagt hat.«
    Aufmerksam sah sie sich um und beobachtete dabei die Reaktion des Mannes.
Sie interessierte sich für ihn, da sie durch die beiden Mädchen so Merkwürdiges
über ihn gehört hatte.
    »Es ist schön hier, und ruhig. Eigentlich bin ich gekommen, um eine
Freundin zu besuchen, die in den Bungalows ein Zimmer gemietet hat. Aber ich
glaube, dass ich jetzt selbst ein paar Tage bleibe.«
    Während sie sprach, bemerkte sie die Unsicherheit, die von Dave Wellington
ausging. Seine Bewegungen und seine Sprache zeigten, dass ihn die Nähe dieses
hübschen weiblichen Wesens verwirrte. Und Sheila Martens tat unbewusst manches,
um diese Verwirrung zu steigern.
    »Ich wollte nach meiner Freundin fragen, vielleicht wissen Sie etwas von
ihr. Sie ist seit einer Woche hier und heißt Eileen Evans.«
    Es schien ihr, als wäre er irritiert.
    Dann nickte er und sagte: »Eileen Evans – ja, ich erinnere mich.« Seine
Stimme schwankte ein wenig, was Sheila seltsam fand. Er war befangen, aber
warum? Für den Bruchteil eines Augenblicks schien es, als hätte er verneinen
wollen, jemals diesen Namen gehört zu haben.
    Die Blicke der Journalistin und des Adligen trafen sich. Sie musste sich
eingestehen, dass er in der Tat ein gutaussehender Mann war. Sportlich breite
Schultern,
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