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0069 - Im Halbraum lauert der Tod

Titel: 0069 - Im Halbraum lauert der Tod
Autoren: Unbekannt
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komisch wie beim erstenmal. Wußte nicht, daß zwischen Dodge und Wichita ein so merkwürdiges Nest liegt, ne Ahnung, wie weit es von hier bis nach Wichita ist? Will nämlich hin."
    Bull verzog das Gesicht und antwortete: „Achtunddreißig Meilen, Fremder. Hast du keinen Gaul?"
    Die Gestalt schüttelte ärgerlich den Kopf.
    „Nein. Von den Roten abgeschossen. Suche einen neuen, aber wer soll in diesem erbärmlichen Nest einen Gaul finden? Achtunddreißig Meilen ... heiliger Rauch! Kostet mich mindestens zwei Tage. Aber Wichita", dazu machte er große Augen, „ist den Weg wert. Schon was von Wichita-Red gehört?"
    „Natürlich", antwortete Bull wahrheitsgemäß, denn Wichita-Reds Heldentaten waren in den Wildwestgeschichten seiner Jugendzeit verewigt. „Er räumt die Stadt aus, wie?"
    „Genau, Figur! Das tut er. Und ich helf ihm dabei!"
    Damit verschwand er, als sei er nie da gewesen. Reginald Bull warf einen Seitenblick auf Tompetchs vor Erstaunen starres Gesicht. Dann ging er weiter. Tompetch folgte ihm.
    Ein paar Minuten später erreichten sie den großen Platz. Das Tor, das in die große Halle hineinführte, stand weit offen. Kein Energievorhang war zu sehen. Der Platz war leer. In seiner Mitte hockte Bull sich auf den Boden. Er drehte sich zur Seite, um das Tor nicht sehen zu müssen. Die Versuchung war groß. Er wußte nicht, welche Zeit es war. Er wußte nicht, wann die Frist ablief. Er wußte nur, daß er das Physiotron erst betreten wollte, wenn Perry Rhodan seine Zelldusche schon bekommen hatte. Er war der Zweite Mann im Solaren Imperium, und mehr wollte er auch nicht sein. Rhodan zuerst!
    Mike Tompetch hatte geringere Sorgen, Er schritt den Platz ab und betrachtete die Gebäude sorgfältig. Er war zum erstenmal auf Wanderer, und diese Welt war voller Rätsel. Er blieb an seinem Platz, bis er das pfeifende Rauschen hörte, mit dem sich die Gazelle der Stadt näherte.
     
    *
     
    Um sechzehn Uhr am 1. Mai 2042 betrat Perry Rhodan das Physiotron. Homunk, der Robot, war aus den Tiefen der Halle aufgetaucht, als er durch das Tor schritt, und hatte ihn zu dem Gerät geleitet.
    Homunk vermochte keine Auskunft darüber zu geben, ob der eigenartige Zustand, in dem Wanderer sich befand, die Wirksamkeit der Zelldusche in irgendeiner Weise beeinflußte. Und wenn Homunk das nicht wußte, dann war anzunehmen, daß auch Es, sein Herr, vor einem Rätsel stand.
    Um siebzehn Uhr vierundzwanzig war Perry Rhodans Behandlung vollendet. Homunk machte sich eine Weile an den Geräten zu schaffen, die das Physiotron mit Leistung versorgten. Dann war Reginald Bull an der Reihe. Reginald Bull hatte sich in der Zwischenzeit seine eigenen Gedanken darüber gemacht, welchen Einfluß Wanderers Aufenthalt im Halbraum auf die Wirksamkeit der Zelldusche haben könnte. Er war zu keinem Ergebnis gekommen. Wenigstens konnte man das, was er schließlich für wahrscheinlich hielt, kein Ergebnis nennen: daß in einer Lage wie dieser die Zelldusche keine Garantie für die Hemmung des Zellverfalls bot. Bei Rhodan war die Situation anders: Durch seinen Transmittersprung gehörte er selbst dem Raum an, in dem sich Wanderer jetzt befand. Für ihn hatte Wanderer keine Veränderung erlitten. Der Himmel war blau, und die künstliche Sonne schien wie vor Jahren. Er selbst aber, Reginald Bull, war im Normalraum geblieben. Für ihn war Wanderer eine monströse, unheimliche Welt. Sie befand sich in einem anderen Raum. Bedeutete das, daß die Zelldusche wirkungslos an ihm vorbeigehen würde?
    Er fühlte sich befriedigt, als er feststellte, daß die Reaktion seines Körpers auf die Behandlung die gleiche war wie beim erstenmal. Er spürte den grellen Schmerz der Entmaterialisierung und hatte, als er das Physiotron wieder verließ, den Eindruck, es seien seit Beginn der Behandlung erst wenige Sekunden vergangen. Die Uhr zeigte jedoch neunzehn Uhr dreißig, als er das Gerät verließ.
    Perry Rhodan kam ihm entgegen und drückte ihm stumm die Hand.
    „Wir haben es geschafft, Bully ... für noch einmal zweiundsechzig Jahre."
    Bull zog die Brauen in die Höhe. „Haben wir?" fragte er mißtrauisch. „Bist du völlig sicher, daß es so wirkt, wie es wirken soll?"
    Rhodan sah sich nach dem Roboter um. Aber Homunk war inzwischen im Hintergrund der Halle verschwunden.
    „Nein, ich bin nicht völlig sicher", antwortete Rhodan der Wahrheit gemäß. „Aber wir können Vorsorge treffen" Bull sah überrascht auf. „Vorsorge?"
    „Ja. Die Frist ist in viereinhalb
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