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0069 - Im Halbraum lauert der Tod

Titel: 0069 - Im Halbraum lauert der Tod
Autoren: Unbekannt
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Wir wissen seit ein paar Minuten, daß wir wieder Funkverbindung mit der DRUSUS haben. Sie steht nicht weiter als zehn Lichtminuten von Wanderer entfernt. Die Rückkehr in den Normalraum hat uns anderthalb Tage gekostet, also längst nicht soviel wie der Herflug. Wir haben jetzt den dritten Mai, neun Uhr morgens."
    Er sah sich um und erwiderte die Ungeduld auf den Gesichtern mit spöttischem Lächeln.
    „Wir verstehen die Dinge leichter, wenn wir bedenken, daß der Unterschied zwischen zwei verschieden dimensionierten Räumen lediglich ein Unterschied des Energiegehalts ist. Ein kleines Experiment könnten wir selbst durchführen: Wir schaffen einen kleinen, abgeschlossenen Raum, eine vierdimensionale Kontinuumsblase, und pumpen sie voll Energie. Wenn wir das lange genug getan haben, verschwindet die Blase. Sie ist zum Hyperraum geworden.
    Der Vorgang ist nicht ganz eindeutig. Schaffen wir von Anfang an eine Hyperraumblase und pumpen diese voll Energie, dann wissen wir nicht, in welcher Richtung sie sich entwickelt. Sie kann sich ebensogut in ein sechsdimensionales Kontinuum verwandeln, wie sie zum Status des Normalraumes zurückkehren kann. Die Entscheidung, ob so oder so, wird statistisch gefällt. Vorhersagen können für einen einzelnen Fall nicht gemacht werden.
    Die Energie, die Wanderers Halbraum brauchte, um umzuschlagen, war in Anbetracht seiner Instabilität recht gering. Er bezog sie aus den Triebwerken der beiden Gazellen. Mr. Bulls Triebwerk wurde leergesaugt, während sein Raumboot über den Äquatorialozean nach Norden flog. Unser Triebwerk verlor seine Energie, während wir durch das Transportfeld des Fiktivtransmitters in diesen Raum herüberwechselten.
    Noch etwas: Mr. Bull konnte die Anzeichen dafür erkennen, daß dieser Halbraum an Energiegehalt zunahm, er wußte sie nur nicht zu deuten.
    Weiter: Die aus den Triebwerken gesaugte Energie reichte nicht aus, um den Umschlag zu vollziehen.
    Es fehlte noch ein geringer Betrag. Ein Teil dieses Betrages wurde von der Kraftstation zur Verfügung gestellt, mit deren Hilfe Mr. Bull unsere Gazelle wieder flugfähig machte. Die insgesamt von der Station abgestrahlte Energie hätte ausgereicht, um Wanderer in tausend Fetzen zu zerreißen. Aber der Halbraum saugte den größten Teil davon auf - Mr. Bull hat dafür ein r/r-Gesetz ermittelt, nicht wahr? -, der Rest reichte gerade noch aus, um unser Triebwerk wieder in Gang zu setzen.
    Zum Schluß: Der Energiebedarf zum Umschlag war also fast aufgefüllt. Es fehlte noch ein winziges bißchen, ein paar Wattsekunden, die den Topf zum Überlaufen brachten. Und wer lieferte sie? Nathan!
    Als er in seinen Körper zurückkehrte, müde vom vielen Umherziehen, ließ er auf dieser Welt die Stabilisierungsenergie zurück, die er brauchte, um seine Geist-Existenz aufrechtzuerhalten. Das waren die paar Wattsekunden, die Wanderer brauchte. Das instabile Gebilde wurde zum stabilen, vom Halbraum kehrte er in das Einstein-Universum zurück.
    Das ist die ganze Geschichte, wenigstens qualitativ. Wir werden sie nachrechnen können, wenn wir die Theorie des Halbraumes gut genug kennen."
    Er wandte sich zur Seite und lächelte Ali el Jagat zu. Jagat antwortete mit einem kurzen Augenzwinkern.
    Perry Rhodan stand auf. Er tat einen Schritt und stolperte über Nathans seekuhförmigen Körper.
    Rhodan sah auf den Bildschirm. Zwanzig Meter vor der Gazelle gähnte die hohe Öffnung des Tores, das in die große Halle hineinführte. „Eine seltsame Welt ist das", murmelte er.
     
    ENDE
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