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0069 - Der unheimliche Bogenschütze

0069 - Der unheimliche Bogenschütze

Titel: 0069 - Der unheimliche Bogenschütze
Autoren: Jason Dark
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Conollys bezogen das daneben.
    Der Raum war sehr großzügig und modern eingerichtet. Eine Tür führte ins Bad. Auf einer antiken Kommode stand ein Fernsehapparat. Ein Stilbruch wie im Bilderbuch.
    Das Bett besaß einen Himmel aus Brokatstoff und lud zum Schlafen ein. Ich stellte den Koffer ab und besichtigte das Bad. Die Dusche stach mir sofort ins Auge.
    Ich fühlte mich nach der langen Fahrt verschwitzt, zog mich aus und stieg erst einmal unter die Wasserstrahlen.
    Da hatte ich mich wirklich in eine illustre Gesellschaft eingekauft. Diese Typen, die ich kennengelernt hatte, waren schon schlimm genug. Nun kam aber noch eine unbekannte Größe hinzu.
    Der unheimliche Bogenschütze!
    Gab es ihn? Existierte er? Gesehen hatte ich noch nichts von dieser Horror-Gestalt, man mußte vielleicht die Dunkelheit abwarten. Da würde er sich unter Umständen zeigen.
    Ich nahm mir vor, in der kommenden Nacht nicht zu schlafen.
    Nach einigen Wechselduschen stieg ich aus dem Becken und trocknete mich ab. Die frischen Handtücher dufteten nach einem Parfüm, das mir gegen den Strich ging.
    Als Kleidung wählte ich eine bequeme Jacke, Hemd und Cordhose. Sicherlich würde Custer im Smoking zum Essen erscheinen, doch das war mir egal. Ich mußte mich frei fühlen und wollte mich nicht in Gesellschaftskleidung einengen.
    Dann öffnete ich den Koffer.
    Dort lag alles bereit.
    Beretta, Dämonenpeitsche, Silberdolch und andere Waffen. Die Pistole steckte ich ein und auch den silbernen Dolch, dessen Griff die Form eines Kreuzes hatte. Wenn Bill Conolly sich bewaffnen wollte, würde er es mir schon früh genug sagen.
    Ich klappte den Deckel zu und verschloß den Koffer. Anschließend trat ich ans Fenster und schaute nach draußen.
    Einige Yards hinter dem Schloß fiel das Gelände ziemlich steil ab. Der Boden war dort felsig. Zähe Baumwurzeln hatten sich in die Felsen gekrallt und trotzten aller Unbill der Natur. Das Dorf Sealford konnte man nicht sehen. Es lag in der entgegengesetzten Richtung. Ich glaubte aber, in der Ferne durch das Grün der Landschaft einige rote Hausdächer schimmern zu sehen.
    Dann entdeckte ich Atkins!
    Er marschierte an der Rückseite des Schlosses entlang, schaute zufällig hoch, und ich sah keinen Grund, wie ein ertappter Dieb vom Fenster wegzutreten.
    Unsere Blicke kreuzten sich.
    Atkins’ Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. Er hob den Arm und ballte die Hand zur Faust.
    Ich verstand die Geste. Mit ihm und Scarface hatte ich mir zwei Todfeinde geschaffen.
    Trotz dieser Einsicht ließ ich mich nicht davon abhalten, eine Mütze voll Schlaf zu nehmen. Ich wußte nicht, was noch alles auf mich zukam, und da konnte es wirklich nicht schaden, ausgeruht zu sein. Ich lag kaum in dem weichen Himmelbett, als mir die Augen schon zufielen.
    ***
    Die eine Stunde Schlaf hatte mir tatsächlich gutgetan. Pünktlich meldete sich der Wecker.
    Ich stand auf. Die Kleidung hatte ich anbehalten. Ist zwar nicht die feine englische Art, doch wenn etwas passierte, war ich sofort einsatzbereit und brauchte mich nicht erst umzuziehen.
    Ich wusch mir noch einmal das Gesicht, machte ein paar Lockerungsübungen und trat ans Fenster.
    Es war bereits später Nachmittag. Die Sonne war weitergewandert und würde bald verschwunden sein.
    Ich verließ mein Zimmer und klopfte bei den Conollys an.
    Bill öffnete. »Komm rein«, sagte er.
    Die Conollys besaßen zwei Räume. Bill deutete auf eine geschlossene Tür. »Sheila macht sich noch zurecht.«
    »Und Johnny?«
    »Schläft wie ein Murmeltier. Der Kleine war müde. Kein Wunder nach der langen Fahrt.«
    Ich hoffte nur, daß er auch die Nacht durchschlief.
    »Möchtest du etwas trinken?« fragte Bill Conolly. Er trug einen dunkelblauen Anzug, der wie ein Smoking geschnitten war.
    »Ein Martini könnte nicht schaden.«
    Bill grinste. »Alles da.«
    »Hat dich Sheila zu der Kleidung vergattert?«
    Der Reporter nickte. »Ja, es hat einen Kampf gegeben. Aber komm mal gegen die Frauen an.«
    Ich nickte. »Da hast du recht.«
    Wir tranken und rauchten eine Zigarette. Ich fragte Bill, ob er eine Waffe haben wolle.
    »Nein, noch nicht. Ist ja nichts passiert.«
    »Sicher.«
    Die Tür zum Schlafraum wurde behutsam geöffnet, und Sheila kam.
    Ich stand auf. »Mann«, flüsterte ich ehrfurchtsvoll. »Da hast du dich aber in Schale geworfen.«
    »Man muß was tun.«
    Sheila trug ein rotes, langes Kleid mit ovalem Ausschnitt. Er deckte den Ansatz der Brüste noch soeben ab. Um den Hals hatte Sheila eine
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