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0069 - Der unheimliche Bogenschütze

0069 - Der unheimliche Bogenschütze

Titel: 0069 - Der unheimliche Bogenschütze
Autoren: Jason Dark
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nicht sonderlich geübt im Pistolenschießen – hatte den Schuß verrissen.
    Die Kugel fehlte.
    Sie fegte an der Schulter des Bogenschützen vorbei.
    Zu einem zweiten Schuß kam Sheila Conolly nicht mehr. Denn sie stieß im Rückwärtsgehen gegen einen kleinen Hocker, warf ihn um und verlor selbst das Gleichgewicht.
    Verzweifelt versuchte Sheila, Halt zu finden.
    Sie schaffte es nicht.
    Der Bogenschütze war schneller. Er war zwei Schritte vor ihr stehengeblieben und zielte genau…
    ***
    Der Streifschuß machte Bill Conolly ungeheuer zu schaffen. Immer wieder drohten ihn die Wogen der Bewußtlosigkeit zu übermannen. Er taumelte durch die Gänge seinem Ziel zu. Bill ließ sich mehr vom Instinkt leiten als von seinem eigenen Wissen.
    Die Wunde am Kopf war wieder aufgeplatzt. Die Schmerzen nahmen zu. Blut lief über Bill Conollys Stirn, rann ins Auge, und Bill wollte es wieder wegwischen, doch er verschmierte es noch mehr in seinem Gesicht.
    Der Reporter wirkte wie ein Monster.
    Er taumelte weiter.
    Die Angst um Sheila, seine Frau, hielt ihn aufrecht. Er durfte jetzt nicht schlappmachen.
    Weiter, nur weiter…
    Stufen – eine Treppe. Bill torkelte sie hoch. An der Wand stützte er sich ab, saugte pfeifend die Luft ein, legte eine kurze Pause ein, weil die Wellen der Ohnmacht wieder drohten, über ihm zusammenzuschlagen.
    Es war eine mörderische Quälerei.
    Aber Bill hielt durch. Er ließ sich einfach nicht unterkriegen. Sheila und Johnny waren in Gefahr, das spürte er genau.
    Bill trieb sich weiter voran.
    Dann erreichte er den Gang, in dem auch sein Zimmer war.
    Türen standen offen.
    Bill wandte sich nach rechts. Er drehte sich um den Türpfosten, betrat das Zimmer, riß die Augen auf und stöhnte.
    Der Raum war leer.
    Keine Spur von Sheila und dem kleinen Johnny.
    Wäre Bill besser auf dem Damm gewesen, hätte er zuvor die Schüsse gehört, so aber hörte er nur einen Schuß.
    Aus Sheilas Beretta.
    Trotz seiner bohrenden Kopfschmerzen wußte Bill Conolly Bescheid. Der Reporter kannte den Klang dieser Waffe. Und sie war ganz in der Nähe abgefeuert worden.
    Sheila befand sich in Gefahr!
    Bill reagierte. Er drehte sich und verließ das Zimmer. Wie ein Betrunkener taumelte er auf den Gang.
    Der Schuß!
    Wo war er aufgeklungen?
    Bill Conolly sah die weit offenstehende Zimmertür schräg gegenüber, lief darauf zu, holte noch einmal tief Luft und torkelte in den Raum hinein.
    Plötzlich sah er alles glasklar.
    Und der heiße Schreck fuhr ihm wie ein Messerstich durch die Brust.
    »Nein!« schrie Bill Conolly, raffte sämtliche Kräfte zusammen und warf sich auf den Bogenschützen, der seine Frau bedrohte…
    ***
    »Das waren doch Schüsse!« Mason Price blieb stehen.
    Ich nickte. »Kommen Sie.« Lange aufhalten wollte ich mich nicht. Die Zeit drängte.
    Das unterirdische Labyrinth hatten wir hinter uns. Allein hätte ich mich kaum dort zurechtgefunden, jedenfalls wäre viel Zeit verlorengegangen.
    Aber Mason Price, der angebliche Anwalt, kannte sich gut aus. Er hatte das Schloß bereits vorher durchforstet und auch den Bezirk unter der Erde nicht vergessen.
    Dann trafen wir auf den Butler.
    Ich stoppte mitten im Lauf.
    »Was ist mit den anderen?« fuhr ich ihn atemlos an. »Wo sind Sie?«
    »In – in ihren Zimmern, Sir!«
    »Danke.« Schon war ich weiter.
    Die Zeit drängte.
    Mason Price war bereits vorgelaufen, doch ich holte ihn rasch ein. Er hatte zu kurze Beine, ich war schneller.
    Schon waren wir im Rittersaal. Der Tote lag noch immer halb über dem Tisch.
    Ich gönnte ihm keinen Blick, durchquerte den Saal und zog meine Pistole.
    Wenn mir der Bogenschütze jetzt gegenüberstand, würde ich schießen.
    Und dann erreichten wir den Gang, in dem auch unsere Zimmer lagen.
    Endlich.
    Ein Schrei!
    Spitz und grell.
    Von einer Frau ausgestoßen…
    Mir rann ein Schauer über den Rücken. Sollten wir zu spät kommen? War schon alles vorbei?
    Der Schrei war nicht in Sheilas und Bills Zimmer aufgeklungen, sondern in dem Raum, der von du Pré bewohnt wurde.
    Ich war mit drei Schritten da, wuchtete mich förmlich durch die Tür, blieb stehen und ließ die Waffe kreisen.
    Ich sah die Szene in Bruchteilen von Sekunden.
    Bill hatte sich gegen den Bogenschützen geworfen. Er kämpfte mit dem Mut der Verzweifelung, obwohl ihm das Blut aus einer Kopfwunde über das Gesicht rann.
    Sheila hockte geduckt am Boden.
    Sie hielt die Beretta in der Hand, während der kleine Johnny neben ihr auf einem Sessel lag.
    Sheila konnte jedoch
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