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0068 - Todeswalzer

0068 - Todeswalzer

Titel: 0068 - Todeswalzer
Autoren: Friedrich Tenkrat
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ran.«
    »Es ist kein schöner Tod, bei lebendigem Leibe zu verbrennen.«
    »Deshalb hat ihn ja Rhodes für uns ausgesucht«, knurrte ich. »Versuche so wenig wie möglich daran zu denken. Du darfst die Hoffnung nicht aufgeben, Jane. Wer weiß – vielleicht geschieht noch ein Wunder…«
    »Glaubst du daran, John?« flüsterte Jane Collins.
    Ich blieb ihr die Antwort auf diese Frage schuldig. Nein, wenn ich ehrlich sein wollte, mußte ich zugeben, daß ich an das Wunder nicht glaubte. Unser Tod schien unabwendbar zu sein.
    Seltsamerweise hatte ich keine Angst vor dem Sterben.
    Ich war nur wütend, weil ich Jane dieses schreckliche Ende nicht ersparen konnte.
    ***
    Chris Rhodes stand am Fenster und beobachtete Suko und Bill Conolly. Die Männer sprachen miteinander. Bestimmt über ihn. Sie erreichten ihre Fahrzeuge, wechselten noch ein paar Worte, dann stieg der Chinese auf seine Harley Davidson und fuhr ab.
    Der Maler vernahm ein kaum wahrnehmbares Geräusch hinter sich. Er wandte den Kopf. Jacko stand da.
    »Hast du die beiden gesehen?« fragte Rhodes.
    »Ja, Herr.«
    »Freunde von John Sinclair. Sie sorgen sich um ihn.«
    Jacko lachte. »Mit Recht.«
    »Sie suchen ihn«, sagte Rhodes. »Ich hab’s im Gefühl, daß sie wiederkommen werden. Das schmeckt mir nicht. Niemand soll bei dem, was heute abend in meinem Haus geschieht, stören. Du weißt, daß ich hohen Besuch erwarte. Der Schwarze Tod will Sinclair persönlich das Leben nehmen. Ich habe der rechten Hand des Teufels zu einem großen Triumph verholfen. Der Name Chris Rhodes wird künftig in den Dimensionen des Grauens mit Respekt ausgesprochen werden, denn ich habe den gefürchteten Geisterjäger zur Strecke gebracht. Damit ist mir etwas geglückt, das vor mir noch kein Sendbote der Hölle geschafft hat.«
    Rhodes begab sich zur Hausbar und schenkte sich einen Scotch ein.
    Er hob sein Glas. »Ich trinke auf meinen Triumph!«
    »Zum Wohl«, sagte Jacko.
    Und Rhodes leerte sein Glas auf einen Zug. Mittlerweile war auch Bill Conolly mit seinem Wagen abgefahren.
    Der Maler zog die Brauen zusammen. Mit dem leeren Glas wies er auf die Knochenbrust seines unheimlichen Dieners.
    »Kümmere dich um die beiden«, befahl er. »Was du mit ihnen anstellst, ist mir gleichgültig. Wichtig ist nur, daß sie uns heute abend nicht in die Quere kommen!«
    »Ich werde mich ihrer annehmen«, sagte Jacko. »Du kannst dich wie immer auf mich verlassen, Herr.«
    »Das will ich hoffen«, knurrte Chris Rhodes und goß noch einmal Scotch in sein Glas. Er fand, daß er allen Grund zum Feiern hatte.
    ***
    Suko stellte die Harley Davidson in der Tiefgarage des Apartmenthauses ab. Er fuhr mit dem Lift nach oben und betrat wenig später seine Wohnung. Er besaß für alle Fälle einen Schlüssel zu John Sinclairs Apartment.
    Und John besaß einen Schlüssel zu seiner Wohnung. Vorsicht ist die Mutter der Weisheit.
    Der Chinese stürmte in den Living-room. Er öffnete die mittlere Lade des Wohnzimmerschranks und kramte darin mit seiner Riesenpranke herum. Eine Vielzahl von Dingen fiel ihm in die Hände, nur nicht der gesuchte Schlüssel. Erst nach zehnminütigem ärgerlichen Suchen fiel dem Hünen ein, daß er letzte Weihnachten in sämtlichen Laden Ordnung gemacht und den Schlüssel zu Johns Apartment im Schlafzimmerschrank unter die Hemden gelegt hatte.
    Er hatte das getan, um, falls nötig, den Schlüssel mit einem einzigen Griff zu haben.
    Hastig eilte Suko ins Schlafzimmer. Augenblicke später hielt er den Schlüssel in seiner Hand. »Na endlich«, brummte er.
    Er verließ seine Wohnung sofort und begab sich nach nebenan. Mit finsterer Miene holte er Johns Einsatzkoffer.
    Wenn sich ein Unbefugter daran zu schaffen machte, sprühte aus einer verborgenen Düse Betäubungsgas.
    Doch Suko war kein Unbefugter. John Sinclairs Waffen standen jederzeit auch ihm zur Verfügung.
    Der Chinese wußte, wie man sich an den Schlössern zu schaffen machen mußte, um die Düse mit dem Nervengas zu überlisten.
    Die wenigen Handgriffe waren schnell getan. Suko klappte den Deckel hoch. Die Fächer des Koffers waren mit blutrotem Samt ausgelegt.
    Mit einem Blick überschaute der Chinese das kleine Waffenarsenal. Johns Dämonenpeitsche fehlte.
    Aber alles andere war da: die Luftdruckpistole, mit der man Eichenbolzen auf Vampire schießen konnte, der geweihte Silberdolch, dessen Griff die Form eines Kreuzes hatte, magische Kreide, die Gnostische Gemme und noch einige andere Dinge, mit denen man den
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