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0068 - Todeswalzer

0068 - Todeswalzer

Titel: 0068 - Todeswalzer
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Knochenmann hockte in diesem Augenblick auf der Mauer.
    Jetzt sprang er.
    Bill lief weiter. Das Skelett hatte es nicht sonderlich eilig, ihm zu folgen.
    Auf dem Gelände des Autofriedhofs gab es unzählige Möglichkeiten, sich zu verstecken. Bill Conolly hätte wissen müssen, daß er keine Chance hatte, sich vor dem Knochenmann zu verkriechen.
    Jacko konnte sein Opfer überall finden. Bill hatte keine Möglichkeit, sich vor den magischen Suchimpulsen, die das Skelett ständig aussandte, abzuschirmen.
    Keuchend sprang der Reporter hinter einen ausrangierten Kastenwagen. Er stolperte über scheppernde Blechteile und fiel.
    Sand knirschte zwischen seinen Zähnen. Atemlos kämpfte sich Bill Conolly wieder hoch und hastete weiter.
    Die Flucht war kräfteraubend. Bill erkannte, daß er sich beizeiten nach einem Versteck umsehen mußte, in dem er verschnaufen konnte.
    Ein schwarzer Ford Fairlane schien für seine Zwecke geeignet zu sein. Er rannte auf den Wagen zu, riß die Tür auf der Beifahrerseite auf und verkroch sich im Fußraum.
    Kauernd lauschte er seinen wilden Herzschlägen. Er war sicher, daß Chris Rhodes ihm diese Knochenbestie auf den Hals gehetzt hatte.
    Na warte! dachte Bill wütend. Wenn ich das hier überstanden habe, kannst du was erleben!
    Mühsam hielt der Reporter den Atem an. Stille umfing ihn. Der Knochenmann schien nicht in der Nähe zu sein.
    Zehn Minuten vergingen. Es passierte nichts. Nicht einmal ein verräterisches Geräusch war zu vernehmen.
    Bill Conolly atmete erleichtert auf. Vorsichtig hob er den Kopf. Er peilte die Lage. Weit und breit war kein Skelett mehr zu sehen.
    Die Gefahr schien vorüber zu sein. Bill beschloß, den Fairlane zu verlassen und zu jenem Pub zurückzukehren, in dem er sich mit Suko treffen wollte.
    Da vernahm er plötzlich das Quietschen von Rädern und das dumpfe Brummen eines Motors. Und dann hörte er über sich das Klappern und Rasseln des Polypgreifers.
    Ehe Bill Conolly darauf reagieren konnte, geschah es!
    Der Krangreifer sauste auf das Wagendach herab. Die kräftigen Zangen packten das Fahrzeug und rissen es sofort hoch.
    Der schwarze Fairlane pendelte in der Luft. Höher, immer höher wurde der Wagen vom Kran gehoben.
    Bill wurde weiß wie ein Laken. Das Dach war über ihm total verformt. Es knirschte und knackte ununterbrochen.
    Bill warf einen Blick nach unten. Er wollte den Wagenschlag aufstoßen und abspringen, doch die Tür wurde von den mächtigen Greifzangen zugehalten.
    Der Reporter sah zum Kranführerhaus hinüber. Von dort grinste ihn die Totenfratze des Knochenmannes an.
    Bill kämpfte hartnäckig gegen die aufsteigende Panik an. Plötzlich stoppte Jacko die Aufwärtsbewegung.
    Die Skeletthände packten einen Hebel, legten ihn um.
    Augenblicklich öffneten sich die Greifer. Sie gaben den Ford Fairlane frei. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte es den Anschein, als würde das Fahrzeug zwischen Himmel und Erde in der Luft hängenbleiben.
    Aber dann stürzte es mit Bill Conolly und zunehmender Geschwindigkeit in die Tiefe.
    ***
    Chris Rhodes rieb sich kichernd die Hände. Er hatte seinen Sieg tüchtig gefeiert. Deutlich konnte ich seinen Whiskyatem riechen. Er bückte sich und warf einen Blick unter den Gitterrost, auf dem Jane Collins und ich nun schon eine ganze Weile lagen.
    »Das Holz ist knochentrocken. Es wird ein prächtiges Feuer geben, Sinclair.«
    »Die ganze Bude wird abbrennen«, sagte ich.
    »Aber nein. Jacko hat magische Sicherheitsvorkehrungen getroffen.«
    »Wenn die Nachbarn den Rauch sehen, werden sie die Feuerwehr alarmieren.«
    Rhodes lachte. »Jacko hat veranlaßt, daß der Rauch nicht nach oben steigen wird. Er wird im Boden versickern. Außerhalb des Hauses wird kein Mensch mitkriegen, daß hier drinnen zwei Menschen geröstet werden.«
    Ich hörte, wie Jane Collins die Luft laut einatmete. Nach außen hin versuchte sie zwar, tapfer zu sein. Aber in ihrem Inneren sah es gewiß chaotisch aus.
    Niemand konnte das besser verstehen als ich. Schließlich befand ich mich in derselben Lage wie sie.
    »Nicht mehr lange, dann ist eure Uhr abgelaufen«, sagte Rhodes begeistert.
    Zorn wallte in mir auf, weil der Kerl mit seinen Reden Jane quälte. »Halten Sie den Mund, Rhodes!« herrschte ich den Maler an.
    »Es sind nicht mehr viele Sandkörnchen in eurer Uhr.«
    »Halten Sie die Klappe!«
    »Sie haben vielen Dämonen den Garaus gemacht, Sinclair«, höhnte Chris Rhodes. »Deshalb ist es jetzt nur recht und billig, daß endlich Sie mal
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