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0068 - Todeswalzer

0068 - Todeswalzer

Titel: 0068 - Todeswalzer
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Abgesandten der Hölle das Leben schwermachen konnte.
    Suko entschied sich für die Gnostische Gemme. Das war ein ovaler, grünbeige schimmernder Stein, auf dessen Oberfläche eine Schlange zu sehen war, die sich selbst in den Schwanz biß.
    Damit konnte man Einflüsse des Bösen von sich fernhalten und magische Sperren knacken.
    Außerdem nahm Suko noch den geweihten Silberdolch an sich. Der Griff war mit vielen Symbolen der Weißen Magie verziert. Der Chinese schob den Dolch in seinen Gürtel.
    Fertig.
    Er fühlte sich gut gewappnet. Sicherheitshalber würde er sich noch seine Schulterhalfter umschnallen, in der ebenfalls eine Beretta steckte, die mit geweihten Silberkugeln geladen war.
    Dann war er für den bevorstehenden Einsatz bestens gerüstet.
    In Kürze würde sich herausstellen, wie Chris Rhodes in dieses Spiel paßte. Und wenn der Maler mit Jane Collins’ und John Sinclairs Verschwinden zu tun hatte, würde Suko dafür sorgen, daß der Mann sein blaues Wunder erlebte.
    Rasch verließ der Chinese das Apartment seines Freundes.
    Die Zeit drängte. Mehr und mehr rutschte die Sonne vom Himmel herunter. Bald würde sie hinter den Dächern der Stadt verschwunden sein.
    Das war der Moment, wo Suko und Bill sich mit größtmöglicher Akribie um Chris Rhodes kümmern wollten.
    Aber was Bill Conolly und Suko sich vorgenommen hatten, sollte nicht nach ihrem Plan verlaufen…
    ***
    Bill spürte plötzlich etwas. Er lehnte am Tresen des Pubs, in dem er mit Suko verabredet war. Vor einer Minute hatte er sich noch mit dem Wirt unterhalten, den er gut kannte.
    Er war früher, als er noch Junggeselle gewesen war, häufig hierhergekommen. Die politischen Streitgespräche mit dem Wirt hatten oft die ganze Nacht gedauert, waren aber niemals böse oder gehässig geführt worden.
    Doch von einem Moment zum andern wirkte Bill Conolly wie geistig weggetreten. Ein ziehender Schmerz nistete sich in seinem Kopf ein.
    Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
    Der Wirt wurde von einem Gast gerufen. Er entfernte sich von Bill. Der Reporter merkte es nicht. Er war zu sehr mit sich selbst beschäftigt.
    Irgend etwas war mit ihm auf einmal nicht mehr in Ordnung. Er hatte das Gefühl, starke Schlaftabletten geschluckt zu haben.
    Alles um ihn herum wurde irgendwie unwirklich. Er vernahm Stimmen, doch er hörte nicht mehr, was die Leute sagten.
    Ein beklemmendes Gefühl machte sich in seiner Brust breit. Ihm wurde heiß. Er atmete schwer. Schweiß bildete sich auf seiner Stirn.
    Es drängte ihn aus dem Lokal. Der Lärm, der ihn umbrandete, war ihm lästig. Er fand die Luft kaum noch atembar.
    Benommen wischte er sich mit der Hand über die Augen. Er wankte und hielt sich kurz am Tresen fest.
    Plötzlich hielt er es im Pub nicht mehr aus. Er befürchtete, zusammenzuklappen, wenn er auch nur eine Minute länger in dem Lokal blieb.
    Suko fiel ihm ein. Er wollte draußen auf ihn warten. Hier drinnen hielt er es einfach nicht mehr aus.
    Schwitzend strebte er auf den Ausgang zu. Jemand rief seinen Namen. Er achtete nicht darauf. Luft! Luft! hämmerte es in seinem Kopf. Ich brauche frische Luft!
    Matt stieß er die Tür auf. Stolpernd trat er auf die Straße. Gierig pumpte er seine Lungen mit der frischen Luft voll.
    Drei Yard neben dem Eingang lehnte er sich an die Hausmauer. Langsam begann er sich wieder zu erholen.
    Er fragte sich, wodurch diese Schwäche hervorgerufen worden war. Er war kein Weichling. Er war ein sportlicher Typ. Durchtrainiert.
    Bill Conolly bekam die Antwort auf seine Frage umgehend. Er vernahm plötzlich ein gemeines Lachen, und als er den Kopf drehte, erblickte er das Skelett, das Lucille Donat und Melvyn Marshall ermordet hatte.
    Breitbeinig stand der Knochenmann auf dem Bürgersteig.
    Bill war nichts mehr unklar. Dieser Knochenteufel war für seine üblen Zustände verantwortlich gewesen!
    ***
    Der Reporter raffte sich zu einer überstürzten Flucht auf. Er rannte die Straße entlang, bog um die nächste Ecke und gelangte in eine Sackgasse.
    Bis zum Ende der Gasse lief Bill Conolly. Eine Mauer versperrte ihm den Weg. Bill überkletterte sie. Er hätte das nicht gekonnt, wenn Jacko ihn nicht kurzfristig aus seinem Bann entlassen hätte.
    Bill flankte über die Mauerkrone.
    Er landete auf dem Areal eines Autofriedhofs. Wrackberge türmten sich hoch auf. Ein mächtiger Kran überragte diese Gebirge, zwischen denen schmale Täler verliefen.
    Der Reporter durchhastete eines dieser Täler. Gehetzt sah er sich um. Der
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