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0065 - Schräge Töne - falsche Noten

0065 - Schräge Töne - falsche Noten

Titel: 0065 - Schräge Töne - falsche Noten
Autoren: falsche Noten
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geschieht meistens erst zwei Tage später, da wir die Adressen abschreiben müssen, die auf den Noten stehen.«
    »Machen Sie das allein, Mr. Awall?«
    »Nein, ich habe ein Schreibbüro dafür eingespannt. Es ist ja nicht mit der Rücksendung des Geldes getan. Die Fans müssen auch die Autogramme bekommen, und die Umschläge sind zu schreiben und zu frankieren.«
    »Wie viel senden Sie pro Zehndollar-Schein zurück?«
    »Auch das ist ein Geheimnis«, lächelte Cough. »Sie wissen doch, welche Zeitungsschlachten deswegen geschlagen werden. Wir senden unterschiedliche Beträge, Agent Cotton, damit die Unklarheit und damit die Spannung bleibt.«
    Ich stand auf.
    »Sie bleiben noch länger in New York, Mr. Cough?«
    »Noch drei Wochen. So lange läuft unser Vertrag mit dem Hobsten Theater.«
    »Gut. Es kann sein, dass wir Sie oder einen Ihrer Leute noch einmal sprechen müssen.«
    ***
    In die Cruzos Bar kam ein Mann, der einen Trenchcoat trug.
    »Ponchos hier?«, fragte er den Geschäftsführer.
    »An dem Tisch neben der Säule. Orientier dich an der Blondine an seiner Seite! Sie flackert wie ein Leuchtfeuer.«
    Der Mann im Trenchcoat zwängte sich durch die Tanzenden zu jenem Tisch, an dem außer dem superblonden Mädchen ein breitschultriger schwarzhaariger Mann mit dunklen Augen saß.
    »Ich muss dich sprechen, Ponchos«, sagte der Mann.
    Al Ponchos blickte auf, runzelte die Brauen.
    »Wo ist der andere?«, fragte er. Seine Stimme hörte sich an wie das Grollen eines Bären.
    Der Besucher warf einen bedeutungsvollen Blick auf die Blonde.
    »Bis später, Kind«, sagte Ponchos. Das Mädchen erhob sich ohne ein Wort, nahm seine Tasche und ging.
    »Sage nur, dass die Sache nicht geklappt hat?«
    Der Mann im Trenchcoat schob den Hut aus dem Gesicht.
    »Sie hat überhaupt nicht geklappt. Fancy ist tot. Ich sah, wie die Cops ihn hinaustrugen, und ich hörte, dass er an einem Dolchstich gestorben sein soll.«
    Ponchos schob den Unterkiefer vor. Es war eine ganz mechanische Bewegung vergleichbar mit dem Hochziehen der Lefzen eines Tigers oder Löwen.
    »Ach so«, knurrte er. »Sie glauben, sie könnten so mit mir spielen. Sie könnten meine Leute abstechen. Sie werden sich wundern.«
    Keine Sekunde lang dachte er daran, dass er Fancy Roon mit dem Auftrag losgeschickt hatte, eine Kugel aus seiner Pistole auf einen Mann abzufeuern.
    »Komm mit!«, rief er und sprang so heftig auf, dass die Sektflasche im Kühler klirrte.
    Er fegte in das Foyer. Beide Telefonzellen waren besetzt. Ponchos riss die Tür der ersten Zelle auf.
    »Ich muss telefonieren«, sagte er.
    Der Mann in der Zelle sah ihn empört an.
    »Entschuldigen Sie, aber Sie sehen doch…«
    Weiter kam er nicht. Ponchos nahm ihn bei den Jackenaufschlägen und zog ihn aus der Zelle. Mit der anderen Hand riss er den Hörer an sich.
    Bevor der Mann sich fassen konnte, hatte Al Ponchos die Tür hinter sich zugezogen. Der Bursche im Trenchcoat, ein Gorilla Ponchos’ mit Namen Berry Grew baute sich vor der Zelle auf und musterte den unsanft gestörten Telefonierer interessiert. Der Mann blickte in das grobe Gesicht, dämpfte seine Empörung zu gemurmelten Schimpfworten ab, zupfte seinen Anzug zurecht und zog sich zurück.
    Ponchos wählte eine Nummer, verlangte, als der Teilnehmer sich meldete: Zimmer 14. Er wartete, bis er eine Männerstimme »Hallo«, sagen hörte. Dann brach er los: »Du elende, kleine Hyäne. Ich werde dir beibringen, was es heißt, meine Leute abzustechen. Du wirst dich wundern, was ich mit dir tun werde, aber du wirst keine Zeit haben, dich zu wundern. Ich zermalme dich und deinen ganzen Verein zu Staubkörnern!«
    »Halt die Luft an, Ponchos«, sagte der Mann am anderen Ende der Leitung kalt. »Du schicktest Roon, um uns ein bisschen zu terrorisieren und zu zeigen, dass du unser Verteilungssystem kennst. Ich zeigte dir am Beispiel Roons, dass ich mich nicht terrorisieren lasse.«
    Ponchos Stimmung schlug plötzlich um.
    »Gut, gut«, brummte er. »Nehmen wir an, wir wären quitt, aber ich will an dem Segen beteiligt werden. Vergiss nicht, dass ich deinen ganzen Laden hochfliegen lassen kann.«
    Der andere lachte.
    »Du kannst ein Verteilungssystem stoppen, Al. Das ist alles. Ich gebe zu, es wäre mir nicht angenehm, aber es träfe mich nicht ernsthaft. Für dich aber würde es bedeuten, dass du nie an die Krippe kommst.«
    »Okay, lass mich an die Krippe, und wir werden sofort die besten Freunde. Du weißt, dass ich bereit bin zu zahlen.«
    »Dein Preis
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