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0065 - Ein Hauch Ewigkeit

Titel: 0065 - Ein Hauch Ewigkeit
Autoren: Unbekannt
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Verbindung. Mit ernstem Gesicht sah er sie alle an.
    „Damit dürften wir den Beweis erhalten haben, daß es niemals zu einer Verständigung zwischen uns und den Druuf kommen kann. Nicht etwa deshalb, weil wir oder sie nicht wollen, sondern nur deshalb, weil wir alle nicht können. Die Natur ist dagegen."
    „Es könnte ein Wunder geschehen", sagte Crest leise. Atlan nickte zustimmend.
    „Ja, Crest hat recht. Wir wissen noch zu wenig über die andere Zeitebene, aber wir haben einen Weg zu den Druuf gefunden. Unser erster Versuch ist gescheitert, und wir erhielten nicht den gewünschten Kontakt, aber das nächste Mal schon kann es anders sein. Ich würde die Hoffnung nicht aufgeben, Barbar. Haben die Menschen das eigentlich schon jemals getan?"
    Rhodan sah Atlan lange an, dann schüttelte er langsam den Kopf.
    „Nein, Atlan, das haben sie niemals getan. Du hast recht. Für einen Augenblick habe ich vergessen, daß wir Menschen sind. Wir geben niemals auf, und wenn die Probleme noch so schwieriger Natur sind.
    Eines Tages werden wir den Druuf begegnen und dann werden wir einige Erklärungen von ihnen verlangen"
    Bully fragte ungeduldig: „Wollen wir es gleich wieder versuchen? Bis jetzt haben wir ja erst ein paar Minuten verloren. Der Tag ist noch lang ..."
    Aber Rhodan legte ihm die Hand auf die Schulter.
    „Mein lieber, alter Bully - ein paar Minuten, sagst du. Nur ein Zufall bewirkte, daß es Minuten sind. Es hätten genauso gut ein paar Jahrzehnte sein können. Ich werde es mir tausendmal überlegen, ehe ich erneut den Sprung durch die Zeitmauer wagen werde. Wir kehren zur Erde zurück."
    Und dabei blieb es. Nichts mehr an Bord der DRUSUS, in die man die SAMBO eingeschleust hatte, erinnerte noch an das Abenteuer auf dem Kristallplaneten.
    Nichts mehr außer einigen reglosen Raupen, die in der Stellung erstarrt waren, in der sie die Zeitmauer durchbrochen hatten - und einem bewegungslosen Kruukh.
     
    *
     
    Es war einige Monate später, da stand Perry Rhodan kurz nach Sonnenaufgang am Rand von Terrania an jener Stelle, die noch vor einem halben Jahrhundert Wüste gewesen war. Heute wuchsen hier hohe Gräser und vereinzelte Bäume.
    Rhodan liebte es, bei Gelegenheit allein hier hinauszugehen, um den Sonnenaufgang zu bewundern. Nicht weit von hier entfernt lag auch das Grabmal Ernst Ellerts, jenes erstaunlichen Mannes, dessen Geist die Fähigkeit besessen hatte, in die Zukunft zu eilen. Aber eines Tages war dieser Geist nicht zurückgekehrt. Irgendwo in der Zukunft verschollen mochte er umherirren und seinen Körper suchen, der von der Zeit verschont unversehrt in dem Gewölbe ruhte und auf die Rückkehr seines Geistes wartete. Eines Tages, vielleicht ...?
    Plötzlich war es Rhodan, als sei er nicht mehr allein.
    Der Himmel ließ die Vermutung aufkommen, daß es morgen oder übermorgen regnen würde, aber noch war es trocken, und das Gras blühte. Der leichte Wind trieb den Samen dicht über dem Boden dahin.
    Nur zehn Sekunden lang dauerte das Gefühl, nicht allein in dieser Einsamkeit zu sein, dann verschwand es genauso schnell, wie es gekommen war.
    Rhodan spürte einen kalten Schauer, der aber sofort wieder von den wärmenden Strahlen der Sonne verdrängt wurde.
    Er drehte sich um. Es war Zeit, nach Terrania zurückzukehren. Der kurze Marsch bis zum wartenden Wagen würde ihm guttun. Da stockte sein Schritt. Dicht neben der Stelle, an der er gestanden hatte, waren kleine, unverkennbare Spuren auf der trockenen Erde. Er erkannte sie sofort. Sie stammten von Gucky. Und vor zehn Sekunden waren sie noch nicht da gewesen.
    Gucky aber weilte zur Zeit bei den Siedlern auf der Venus. Rhodans Gehirn schaltete blitzschnell, und er entsann sich jener ungewissen Minuten und Stunden auf der Kristallwelt, die schon längst wieder im Meer der Zeitlosigkeit untergetaucht war.
    Und er wußte plötzlich, daß sich der Kreis geschlossen hatte.
    Er schritt weiter, und als er sechzig Minuten später in Terrania seine gewohnte Tagesbeschäftigung begann, ahnte niemand, daß Perry Rhodan noch vor eben diesen sechzig Minuten vom Hauch der Ewigkeit gestreift worden war.
    Und von einer Erinnerung, die längst der Vergangenheit angehörte. Oder gab es auch eine Erinnerung an die Zukunft ...?
     
    ENDE
     
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