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0065 - Ein Hauch Ewigkeit

Titel: 0065 - Ein Hauch Ewigkeit
Autoren: Unbekannt
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die SAMBO richtete.
    Im Hintergrund ließ Crest deutlich hörbar die Luft aus den Lungen entweichen. Seine Spannung lockerte sich, als er die Absicht des Gegners erkannte - die Ungewißheit war für ihn schlimmer gewesen.
    „Da ...!" rief Atlan unwillkürlich, als der grelle Blitz aufflammte und gegen den Schirm der SAMBO prallte, um nach allen Seiten fächerartig abzufließen.
    Rhodan nickte grimmig. „Dabei hätte ich so gern erfahren, wie ein Druuf aussieht - schade!" Er beugte sich ein wenig hinab, ohne den Bildschirm aus den Augen zu lassen. „Aurin! Feuer - zehn Sekunden lang auf das kleinere Schiff. Vielleicht kommt der Riese dann zur Vernunft."
    Eigentlich geschah im Verlauf der nun folgenden Sekunden nicht viel. Zuerst schien es, als verstärke sich das Flimmern der Energieschale, in der die beiden Schiffe der Druuf standen, dann teilte sie sich und brach auseinander, um sich neu zu bilden. Aber diesmal nur um das große Schiff; das kleine hing für einen Augenblick ungeschützt und irgendwie verlassen neben seinem gigantischen Bruder - dann war es einfach spurlos verschwunden.
    Aber nicht ohne recht merkwürdige Nebenerscheinungen.
    Der Fiktiv-Transmitter war im normalen Universum entwickelt worden und gehorchte somit dessen Gesetzen. Auch das Abgleiten der SAMBO in die fremde Zeitebene konnte das nicht aufheben. Das kleine, schwarze Schiff der Druuf wurde mit unvorstellbarer Wucht aus der vierten Dimension gerissen und in die zeit- und raumlose fünfte geschleudert. In die fünfte Dimension der fremden Zeitebene! Die Wucht und Geschwindigkeit, mit der dieser Vorgang erfolgte, besaß die zweiundsiebzigtausendfache Geschwindigkeit sonstiger Materie-Teleportationen. Die Zeit der fremden Ebene wirkte wie fester Stoff, etwa wie Wasser, wenn ein Gegenstand mit sehr hoher Geschwindigkeit darin eintauchte.
    Das teleportierte Schiff prallte praktisch gegen eine Mauer massiv gewordener Zeit. Es zerstäubte in Atome, verursachte jedoch dabei einen Riß in der Zeitmauer. Ohne, daß Rhodan oder sonst jemand auf der SAMBO es ahnte, wurden sie alle ein Stück in die Vergangenheit geschleudert.
    Rein äußerlich machte sich das nicht bemerkbar, denn der Effekt beschränkte sich nur auf die nähere Umgebung. Und doch bewahrte die temporale Katastrophe Rhodan vor einer bösen Überraschung, denn wäre sie nicht eingetreten, so hätte er viele Jahre verloren. Jahre, in denen das Solare Imperium vielleicht zerfallen und untergegangen wäre.
    So aber sah er nur für einen Augenblick ein flimmerndes Loch an jener Stelle, an der das schwarze Schiff gestanden hatte. Noch während er es mit seinem Gehirn registrierte und eine Erklärung für das Phänomen suchte, schloß sich die Lücke wieder; alles war wie zuvor.
    „Den sind wir los!" sagte Sikermann unbeeindruckt. „Und nun ..."
    „Captain Aurin!" rief Rhodan in den Interkom.
    „Halten Sie den Transmitter bereit, aber feuern Sie nur auf ausdrücklichen Befehl."
    „Verstanden!" kam es trocken zurück.
    „Unsere Schutzschirme halten den Beschuß der Druuf nicht lange aus", warnte Sikermann besorgt.
    „Wenn wir nicht angreifen ..."
    „Warten wir noch", unterbrach ihn Rhodan. „Die Druuf haben ja schließlich mit eigenen Augen gesehen, welche Waffe wir besitzen. Sie werden entsprechend handeln."
    Atlan sagte: „Ob die Druuf überhaupt Augen haben?"
     
    6.
     
    Gucky starrte erschrocken auf seine Hand, die durch Rhodan hindurchging. Dann kam ihm zu Bewußtsein, daß seine Hand Materie und damit Wirklichkeit war. Wenn hier irgend etwas nicht real war, dann war das Rhodan. Seine Augen wanderten zu Rhodans Geist, denn etwas anderes konnte die Erscheinung nicht sein. Aber die Erde zu seinen Füßen, das Gras - das alles war doch vorhanden, sonst würde er nicht stehen können ...
    Gucky kam nicht mehr dazu, weitere Überlegungen anzustellen. Eine unsichtbare Faust kam aus dem Nichts, packte ihn und riß ihn hinab in das Dunkel zeitloser Unendlichkeit. Er spürte, wie er entmaterialisierte, als habe er sich auf eine Teleportation konzentriert. Aber es geschah ohne seinen Willen.
    Gucky hätte nicht zu sagen vermocht, wie lange dieser Zustand dauerte, wenn es überhaupt eine Möglichkeit gab, eine derartige Situation in Zeitabständen zu messen. Plötzlich war er wieder imstande, etwas zu spüren - und es war wohltuende Wärme, die ihn jetzt umgab.
    Wärme bedeutete Leben und Materialisation. Und Gehirnfunktion! Er öffnete die Augen, um sich zu orientieren und notfalls
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