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0065 - Ein Hauch Ewigkeit

Titel: 0065 - Ein Hauch Ewigkeit
Autoren: Unbekannt
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Die Zeitfront hatte alles mit sich genommen und nur anorganische Materie und Pflanzen zurückgelassen. Ein Zeichen, daß zwischen Fauna und Flora doch ein gewisser Unterschied bestand, der von den Naturgesetzen der anderen Ebene berücksichtigt wurde.
    Bully, wie man Reginald Bull gewöhnlich nannte, räusperte sich dezent und bemühte sich, seine Erregung zu verbergen. Auf keinen Fall sollten die anderen merken, daß er Angst hatte.
    „Sie sind nun schon seit zehn Tagen - eh - verschwunden", sagte er mit belegter Stimme. „Wenn sie durch das Lichtfenster in die andere Zeitebene gegangen sind, warum kommen sie dann nicht zurück?"
    Rhodan warf ihm einen kurzen Seitenblick zu, während er ruhig weiterschritt.
    „Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, kamen wir hierher, Bully. Ich habe das Gefühl, es könnte hundert Antworten geben - es wird an uns liegen, die einzig richtige herauszufinden. Dort steht die Gazelle!"
    Er zeigte auf den Fernaufklärer, einen Diskus von dreißig Metern Durchmesser und achtzehn Metern Höhe. Sie waren noch zweihundert Meter von ihm entfernt.
    „In seiner Zentrale befinden sich die Kontrollen für den Linsen-Feld-Generator. Wir werden gleich sehen, was mit ihnen los ist."
    „Was soll mit ihnen los sein?" knurrte Bully voller Ungewißheit.
    Rhodan sah ihn nicht an, als er antwortete: „Es gibt eigentlich nichts, was nicht auch mal kaputtgehen könnte ..."
    Bully schwieg den Rest des Weges beharrlich. Die Außenluke war geöffnet, und sie konnten ungehindert in das Innere des kleinen Raumschiffes eindringen. Drüben, in knapp einem Kilometer Entfernung, stand drohend die DRUSUS. Beim geringsten Zeichen der Gefahr würden die Geschütze des Giganten eingreifen. Aber es geschah nichts, als Perry Rhodan mit seinen Begleitern in die Luftschleuse der Gazelle einstieg und zur Zentrale vordrang.
    Und dann dauerte es auch nicht mehr lange, bis sie alle eine sehr eindeutige, aber keineswegs befriedigende Antwort auf ihre Frage erhielten. Die erstarrten Metalltropfen auf dem glatten Boden der Zentrale besagten eigentlich schon genug, aber Rhodan begnügte sich nicht mit halben Sachen. Er versuchte selbst, die Anlage in Gang zu bringen, aber bald mußte er einsehen, wie sinnlos sein Bemühen war. Der Linsen-Feld-Generator der Gazelle war erledigt, ein für allemal erledigt. Die Spulen waren durchgebrannt und die Leitungen zerschmolzen. Eine Reparatur war unter den gegebenen Umständen so gut wie aussichtslos.
    „Jetzt wissen wir wenigstens Bescheid", murmelte Bully. Rhodan nickte ihm zu. „Ein Trost, mit dem die Mitglieder der verschollenen Zeit-Expedition nur wenig anfangen können. Wie holen wir sie aus ihrem Zeit-Gefängnis wieder heraus?"
    „Wir bauen einen anderen Generator", schlug einer der Mutanten vor.
    „Ganz richtig" Rhodan nickte. „Es gibt keine andere Möglichkeit. Aber dazu müssen wir zur Erde zurückkehren. Nur das Forschungszentrum in Terrania hat die Mittel, ein solches Projekt zu verwirklichen. Hoffentlich verlieren Leutnant Rous und seine Leute inzwischen nicht den Mut."
    Bully starrte nachdenklich gegen die erloschenen Bildschirme der Gazelle und sagte: „Wenn sie nur nicht zuviel Zeit verlieren."
    Rhodan schüttelte den Kopf. „Oder wir", meinte er und verließ, ohne weiter zu zögern, das kleine Raumschiff. Er wußte, daß sie hier nichts mehr tun konnten, ohne wertvolle Stunden und Tage zu verlieren.
    Und so kam es, daß Perry Rhodan mit der DRUSUS wenige Wochen später ein zweites Mal auf Tats-Tor landete, diesmal mit einem sehr großen und leistungsfähigen Linsen-Feld-Generator an Bord.
     
    *
     
    Sie benötigten einen ganzen Tag, das Gerät draußen in der Wüste neben der Gazelle aufzubauen. Die Techniker waren fest davon überzeugt, daß ihre Neuschöpfung funktionieren würde. Rhodan und Bully hofften es.
    Natürlich auch Gucky, der diesmal mitkommen durfte. Mit ernster Miene watschelte der Mausbiber hinter den beiden Männern her, die Ohren steil nach oben gestellt und sich mit dem breiten Biberschwanz abstützend. In den braunen Hundeaugen schimmerte so etwas wie Zweifel, aber rein äußerlich ließ sich das überaus intelligente Tier nichts anmerken.
    Dabei war Gucky eigentlich alles andere als ein Tier. Als Mitglied des Mutantenkorps verfügte er über mindestens drei parapsychologische Fähigkeiten, und es war noch nicht klar erwiesen, ob weitere Gaben dieser Art in ihm schlummerten. Immerhin war er Telepath, Telekinet und Teleporter zugleich,
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