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0064 - Die Mühle der Toten

0064 - Die Mühle der Toten

Titel: 0064 - Die Mühle der Toten
Autoren: Walter Appel
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Stadt zog und sogar seinen Namen zu ändern versuchte.«
    Paulette lachte laut auf. Da klopfte es an der Tür. Die dicke Wirtin meldete sich.
    »Mademoiselle Duval, der Professor wartet unten auf Sie. Er tut sehr geheimnisvoll und hat es anscheinend eilig.«
    Nicole schloß die Tür auf.
    »Hat Professor Zamorra gesagt, daß ich zu ihm kommen soll?«
    »Ja. Er steht bei der Auffahrt. Sie möchten die Wagenschlüssel mitbringen.«
    »Wird gemacht. Du bleibst hier, Paulette. Schließ hinter mir wieder ab. Auf keinen Fall rührst du dich aus dem Zimmer, hörst du?«
    »In Ordnung, Nicole.«
    Nicole nahm ihre leichte Jacke vom Garderobehaken und zog sie über den Hosenanzug. Die Autoschlüssel steckten in der Tasche.
    Das hübsche Mädchen drängte sich an der dicken Wirtin vorbei und lief die Treppe hinunter.
    Nicole überlegte nicht weiter, warum Zamorra nicht selbst heraufkam. Er würde seine Gründe dafür haben. Sie lief durch den Gasthausflur an den leeren Gastzimmern vorbei und nach draußen. Zamorra stand vor dem Torbogen der Einfahrt im Schatten.
    Er winkte ihr zu.
    »Komm, Nicole.«
    Seine Stimme klang ein wenig anders als sonst. Aber noch immer machte sich Nicole Duval keine Gedanken. Sie folgte Zamorra, der mit langen Schritten über den Hof ging. Die Wirtin meinte es gut und schaltete die Hofbeleuchtung ein.
    Das Licht der am Haus angebrachten Rundleuchte erhellte spärlich den gepflasterten Hof mit den An- und Nebenbauten und Pkw-Abstellpätzen.
    Außer Zamorras Citroën stand ein Lieferwagenbus mit Blechverdeck da.
    Zamorra blieb bei dem schwarzen Citroën stehen.
    »Hierher, Nicole.«
    Nicole Duval trat auf ihn zu. Sie merkte, wie sich ihre Nackenhaare sträubten, wie ein eiskalter Schauer über ihren Rücken lief. Erst begriff sie noch nicht, weshalb. Dann erfaßte ihr Verstand, was ihr Unterbewußtsein bereits registriert hatte.
    Zamorra warf keinen Schatten, wie er es hätte tun müssen. Nicole Duval stand jetzt direkt vor ihm. Sie betrachtete ihren eigenen langen, bizarren Schatten und war für eine Sekunde fassungslos. Sie roch nicht Zamorras Rasierwasser, sondern einen schwachen Dunst von Verwesung und faulen Eiern.
    In den Augen des Mannes, der vor ihr stand, leuchtete es triumphierend auf. Nicole hörte die Schritte nicht, die hinter ihr heranschlichen.
    »Faß mich an!« sagte der Mann.
    Wider Willen streckte Nicole die Hand aus. Sie berührte den Ärmel des Mannes, der genauso aussah wie Professor Zamorra, der die gleiche Kleidung trug. Sie faßte durch ihn hindurch, fand keinen Widerstand.
    Vor ihren Augen verwandelte sich das Schemen, wurde zu einem bildschönen Mann mit schwarzrotem Umhang und einem Barett mit Feder auf dem Kopf. Professor Zamorra hatte es sich richtig zurechtgelegt.
    Beau Gunod konnte in Bresteville nicht körperlich auftreten. Aber sein Schemen zu entsenden vermochte er.
    »Zu Ihren Diensten, Mademoiselle«, lachte der Dämon. »Darf ich Sie in meine bescheidene Behausung einladen?«
    Bevor Nicole Duval noch etwas sagen oder eine Bewegung machen konnte, hieb ein sandgefüllter Sack von hinten auf ihren Kopf.
    Ein Mann, dem eine schwarze Halbmaske die untere Gesichtshälfte verhüllte, hatte geschlagen.
    Ein anderer fing sie auf. Der Mann mit dem Sandsack durchsuchte Nicoles Taschen, fand die Autoschlüssel und schloß den Wagen auf.
    Die Bewußtlose wurde auf die hintere Sitzbank geworfen. Die beiden Männer setzten sich vorne in den Wagen.
    Beau Gunod, der Dämon, trat in den Schatten. Das Schemen verschmolz mit einer dunklen Mauer, war nur noch als Schatten zu sehen. Der Dämon schaute hoch zu dem erleuchteten Fenster des Zimmers, in dem sich Paulette Martier befand.
    Seine Magie wirkte. Er rief Paulette, wie er sie schon einmal gerufen hatte. Es dauerte nur drei Minuten, dann kam Paulette Martier über den Hof wie eine Schlafwandlerin. Sie hatte einen Mantel übergezogen.
    Wortlos stieg sie zu den beiden Helfern des Dämons in den Wagen, setzte sich auf den Rücksitz neben die bewußtlose Nicole Duval. Sie schien Nicole gar nicht zu sehen.
    Der Citroën fuhr los, durch das Dorf in Richtung Geistermühle.
    Das Schemen des Dämons Beau Gunod löste sich auf, als hätte es nie existiert.
    ***
    Als Zamorra und Bill Fleming aus der Leichenhalle traten, brach der Sturm los. Ein dämonisches Geheule erscholl. Vom anderen Flußufer, wo die Geistermühle stand, leuchtete ein schwefelfarbener Schein. Die Mühlenflügel standen wieder in Flammen.
    Ein geisterhaftes Licht umgab die
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