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0064 - Der Hexer von Paris

0064 - Der Hexer von Paris

Titel: 0064 - Der Hexer von Paris
Autoren: Jason Dark
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Caroline?«
    »Ja.« Dann erzählte das Kind von seinem Traum, und Jane Collins hörte genau zu. Sie glaubte dem Mädchen, und sie rechnete auch damit, daß ich mich in großer Gefahr befand.
    Als Caroline geendet hatte, fragte Jane: »Wo bist du jetzt?«
    »Ich rufe aus der Klinik an.« Sie holte tief Luft. »Und vergessen Sie Ihr Versprechen nicht, Miß Collins. Holen Sie mich hier heraus, bitte!«
    »Ich schwöre es dir«, erwiderte Jane, dann war die Verbindung unterbrochen.
    Jane schaute noch einige Sekunden auf den Hörer und legte auf. Der Anruf war in höchster Not erfolgt. Da war sich Jane Collins hundertprozentig sicher.
    Sie mußte etwas tun.
    Jane hatte schon während des Gesprächs ihren Entschluß gefaßt. Jetzt setzte sie ihn in die Tat um. Sie griff abermals nach dem Hörer und bestellte telefonisch eine Flugkarte nach Paris…
    ***
    Über den Louvre groß zu schreiben, hieße Eulen nach Athen zu tragen. Für mich und auch wohl für viele andere war der Louvre das berühmteste Museum der Welt.
    Nicht zuletzt das Bild der Mona Lisa hatte diesen Kulturtempel so berühmt gemacht.
    Und unter dem Louvre sollten wir Belphegors Versteck finden. Es klang zwar unglaublich, doch ich hatte keinen Grund, an der Information zu zweifeln.
    Inspektor Le Brac war noch immer skeptisch. Eigentlich kam er nur mit, um beweisen zu können, daß wir irren.
    Unsere Waffen hatten wir mitgenommen. Ich kam mir bald vor wie ein Soldat. Suko trug auch die Dämonenpeitsche bei sich, die Myxin uns so gern abgenommen hätte.
    Aber erpressen ließ ich mich nicht. Nicht von einem Dämon.
    Der Louvre liegt direkt an der Seine. Nur die Uferstraße trennt das Gebäude von dem Gewässer. Der Bau selbst war mehrmals unterteilt, er wirkte wie eine offene Gabel, zwischen deren Schenkel sich zahlreiche Grünflächen und Parks befanden.
    Wir waren mit unserem Leihwagen gefahren und stellten ihn auf dem Besucherparkplatz ab.
    Le Brac schaute auf seine Uhr. »Beeilt euch mit der Suche, ich habe in zwei Stunden eine Verabredung.«
    »Die hätten sie sausen lassen müssen«, erwiderte ich.
    »Unsinn, die Keller haben wir rasch hinter uns. Wir nehmen uns einen der Wärter…«
    »Nein«, sagte ich, »wir gehen allein.«
    »Und warum?«
    »Weil ich nicht noch mehr Menschen in Gefahr bringen möchte.«
    »Wie Sie meinen, John!«
    Ich lenkte den Wagen in eine Parktasche, und wir stiegen aus.
    Hohe Bäume spendeten Schatten. Es roch nach Blüten und Sommer. Das Museum hatte vor wenigen Minuten geschlossen, und langsam verliefen sich auch die letzten Besucher.
    Vor dem Haupteingang blieben wir stehen. Maurice Le Brac hatte unseren Besuch avisiert. Begeistert war man im Louvre nicht gerade. Die Leute, die dort angestellt waren, hielten sich nämlich für den Nabel der Welt. Le Brac hatte mit zwei Direktoren sprechen müssen, bevor er überhaupt eine Erlaubnis bekam, das heilige Gebäude zu betreten. Sogar Le Bracs Chef hatte eingreifen müssen, aber nun waren die bürokratischen Schwierigkeiten überwunden.
    Wir konnten in den »Tempel« hinein.
    Der Louvre soll eines der best gesichertsten Gebäude der Welt sein. Von außen sahen wir nichts davon. Es gab eine Klingel, auf die Le Brac seinen Daumen legte. »Bereits jetzt haben uns Fernsehkameras im Visier«, bemerkte er.
    Ich nickte.
    Dann wurde die Tür von innen aufgezogen. Vor uns stand ein Mann, der sich wie der Fürst von Frankreich persönlich gab und mit seinem Gehabe auch nur in ein Museum paßte.
    Sein linkes Augen unter dem Kneifer zuckte. »Sie wünschen?« fragte er ziemlich blasiert.
    Le Brac fiel der Knabe wohl ebenso auf den Wecker wie uns. Der Inspektor hatte seine Hände in den Hosentaschen. »Wir sind angemeldet, Monsieur.«
    »Und wer sind Sie, bitte?«
    »Drei Osterhasen, die sich in der Zeit vertan haben und jetzt ihre Eier verstecken wollen«, antwortete Le Brac und zückte gleichzeitig seinen Ausweis. »Jetzt tun Sie mal nicht so, als ob Ihnen der Tempel hier gehört. Schließlich werden auch Sie von Steuergeldern bezahlt.«
    Konsterniert wich der Knabe zurück. Solch einen Ton war er wohl nicht gewohnt. Sein Gesichtsausdruck wurde noch blasierter. Die breiten Nasenflügel begannen zu zittern.
    Le Brac ging einfach an dem Wichtigtuer vorbei. Suko folgte ihm, und ich schritt als letzter. Bevor der Knabe die Tür schloß, warf ich noch einen Blick zurück. Warum ich das tat, wußte ich nicht. Vielleicht um einen letzten Blick auf Paris zu werfen. Ich sah das Wasser der Seine und den
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