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0063 - Sandra und ihr zweites Ich

0063 - Sandra und ihr zweites Ich

Titel: 0063 - Sandra und ihr zweites Ich
Autoren: Richard Wunderer
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Der Spuk war beendet, aber etwas Entsetzliches schockte uns beide.
    »Mr. Flint ist auch eine Kopie!« schrie Suko und stürmte zur Tür.
    Ich jagte hinter ihm her. Jane schwebte in Lebensgefahr – wenn der Dämon sie nicht schon getötet hatte!
    Heiße Wut packte mich. Warum konnte ich diese Satansbrut nicht auf einen Schlag vernichten?
    ***
    Wir wußten nur, in welche Richtung Jane gegangen war. Nebel war eingefallen und wir konnten sie nicht sehen.
    »Jane!« brüllte ich. »Jane, gib Antwort!«
    »Jane!« Auch Suko schrie sich die Lunge aus dem Leib. »Jane, hier sind wir! Jane!«
    Das Echo unserer Stimmen wurde von den Hauswänden zurückgeworfen. Jane antwortete nicht.
    Da hörte ich vor mir einen erstickten Schrei. Ich verdoppelte meine Anstrengungen, überholte Suko und schnellte mich in eine dichte Nebelwand hinein.
    Vor mir lag Jane auf dem Bürgersteig. Auf ihr kauerte Mr. Flint – der Dämon! Jane streckte beide Arme nach einem blitzenden Gegenstand aus. Er lag jedoch außer Reichweite, und der Dämon zerrte sie immer weiter weg.
    Mein silbernes Kreuz!
    Ich stach zu. Mit aller Kraft führte ich den Stich gegen die Kopie, doch diese wich blitzschnell aus. Die Klinge des Dolches streifte sie nur an der Schulter.
    Jane kam frei. Sie rollte sich vorwärts, packte das Kreuz und streckte es zitternd Mr. Flint entgegen.
    Aus dem Nebel heraus kam Suko geschossen. Mit der Wucht eines Panzers stürzte er sich auf Mr. Flint und walzte ihn zu Boden. Der Dämon hatte diesmal nicht rechtzeitig seine Verteidigung aufgebaut und sich nicht zu Stein verwandelt.
    Sukos Fäuste hämmerten auf den bösen Geist ein, der jetzt nicht mehr wie Mr. Flint aussah. Unter Suko lag ein mit schwarzem Fell bedecktes Scheusal, das röchelnd die Zähne fletschte und nach meinem Freund schnappte.
    Dem ersten Biß wich Suko aus, doch beim zweiten Angriff hätten sich die Zähne der Bestie in seinen Arm gebohrt, wäre Jane nicht rechtzeitig heran gewesen. Sie preßte dem Scheusal das silberne Kreuz ins Gesicht.
    Das Zischen verbrannten Fells wurde von dem Brüllen des Dämons übertönt. Rauch vermischte sich mit dem Nebel und nahm mir für Sekunden die Sicht. Als er sich wieder verzog, lag Suko auf dem Pflaster. Jane sprang auf und wich zurück.
    Der Dämon wälzte sich zur Seite. Seine Pranken fuhren ziellos in der Luft herum. In der scheußlichen Fratze hatte sich das Kreuz eingebrannt. Das Zeichen des Guten machte dem Dämon schwer zu schaffen.
    Trotzdem durfte ich ihn nicht unterschätzen. Wenn mich eine der pfeifend durch die Luft sausenden Pranken mit den tödlich langen und scharfen Krallen erwischte, war ich verloren.
    Aus dem Stand heraus flog ich auf den Dämon zu, fintete mit dem silbernen Dolch, unterlief die gefährlichen Pranken und rammte dem Dämon die Klinge in den nach Pech und Schwefel stinkenden Körper.
    Blitzschnell zog ich den mit Symbolen des Guten bedeckten Dolch zurück und brachte mich durch einen weiten Sprung in Sicherheit.
    Es war nicht mehr nötig. Auch dieser böse Geist hatte genug. Wie vorhin Mrs. Flints Kopie, so verblaßte auch diese Schauergestalt. Und wieder verwandelte sich der Dämon zuerst in Sandra Stanwick, mit der die Reihe des Entsetzens angefangen hatte, danach in Mrs. Flint. Flüchtig sah ich auch die unbekannte Frau, die in einen undurchsichtigen Nebel gehüllt blieb. Zuletzt erschien die schon bekannte Satansstatue. Auch jetzt löste sie sich in einem roten Lichtblitz auf.
    Aufatmend steckte ich den Dolch weg und legte meine Arme um Jane. »Das war knapp«, sagte ich leise.
    Sie lehnte sich gegen mich. »Auf euch ist immer Verlaß! Ich hatte keine einzige Sekunde lang Angst.«
    »Du kannst hervorragend lügen«, sagte ich und strich durch ihre blonden Haare.
    »Hauptsache, alles was ich tue ist hervorragend«, antwortete sie schnippisch.
    »Wer ist diese Unbekannte, die wir nie erkennen können?« warf Suko ein und riß uns damit aus unserer Stimmung.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete ich und war schlagartig wieder ernst. »Aber ich bin überzeugt, daß diese schemenhafte Frau eine große Gefahr darstellt.«
    »Vor allem, weil wir sie nicht kennen«, stimmte Jane zu. »Und weil von ihr eine Kopie existiert, die wir noch nicht vernichtet haben.«
    Suko riß plötzlich die Augen auf.
    »Und wenn die Dämonen dieses ganze Verwirrspiel nur machen, um uns von dieser Unbekannten abzulenken?«
    »Das muß es sein!« rief Jane sofort überzeugt.
    Auch ich nickte. »Sehr wahrscheinlich. Aber
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