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0063 - Sandra und ihr zweites Ich

0063 - Sandra und ihr zweites Ich

Titel: 0063 - Sandra und ihr zweites Ich
Autoren: Richard Wunderer
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rief draußen in der Loge jemand.
    Suko! Er hatte doch nicht auf meine Rückkehr gewartet.
    »Hierher!« schrie ich. »Schnell!«
    Suko warf sich gegen die Tür des Waschraums. Aber die Dämonen setzten alle ihre Kräfte ein. Der Pförtner schlug mir die Beretta aus der Hand. Scheppernd fiel sie auf den Boden und rutschte zur Tür, für mich unerreichbar.
    Mrs. Segovians Kopie schlug mir die Beine unter dem Körper weg. Ich stürzte neben die Leiche des echten Pförtners. Nun drangen beide Dämonen gleichzeitig auf mich ein.
    Ich stieß dem falschen Pförtner die Füße gegen die Brust. Er taumelte zurück, stieß sich von der Wand ab und warf sich erneut auf mich. Mrs. Segovian versuchte inzwischen, mir den Dolch zu entwinden.
    Mit einem schußähnlichen Knall barst die Tür aus den Angeln. Suko flog in den Raum, bückte sich blitzschnell, packte die Beretta und feuerte.
    Die silbernen Kugeln rissen den Dämon in der Gestalt des Pförtners herum. Er sackte in sich zusammen.
    Mrs. Segovians Kopie stieß einen schrillen Angstschrei aus. Für einen Moment verlor sie meine Hand aus dem eisernen Griff.
    Ich stieß zu. Der silberne Dolch durchbohrte den Dämon.
    Die beiden Kopien verblaßten. Kurz vor ihrem vollständigen Verschwinden vereinigten sie sich. In einem grellroten Lichtblitz entstand die Satansstatue. Ehe auch sie sich in das Zwischenreich der Dämonen flüchten konnte, jagte Suko die restlichen Kugeln in die Statue. Kaum war das Magazin leer, als ich den Dolch in die abscheuliche Satansgestalt rammte.
    Aus den Tiefen der Hölle erscholl ein dumpfes Stöhnen, das in einem leisen Wimmern erstarb. Diesmal löste sich die Statue nicht in Luft auf, sondern zerfloß zu einer zähklebrigen, übelriechenden Masse, die auf die Fliesen tropfte. Der Dämon der Satansstatue war vernichtet. Er konnte keine Unschuldigen mehr töten, um Kopien von ihnen anzufertigen.
    Ich legte Suko die Hand auf die Schulter. »Das war knapp, danke«, sagte ich und blickte bedrückt auf die Leiche des Pförtners hinunter.
    »Nicht der Rede wert«, wehrte mein Freund ab. »Wirklich nicht der Rede wert!«
    Ich nickte ihm zu und ging ans Telefon. Eine Mordkommission bestellte ich hierher in die Firma, die zweite schickte ich in Mrs. Segovians Wohnung. Dort würden meine Kollegen sicherlich die Leiche der unglücklichen Frau finden.
    »Komm, wir fahren zu Jane«, sagte ich mit belegter Stimme zu Suko. Dann erklärte ich ihm, worum es wirklich gegangen war.
    Er wurde blaß. Erst jetzt begriff er das ganze Ausmaß der Gefahr. Er wollte etwas sagen. Ich winkte ab.
    »Wir müssen froh sein, daß wir noch einmal davongekommen sind«, erklärte ich, während ich zu meinem Bentley ging. »Und wir werden weitermachen!«
    »Wir lassen die Mächte der Hölle nicht zur Ruhe kommen«, sagte auch Suko, und es klang wie ein feierlicher Schwur.
    ENDE
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