Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0063 - Geschäft mit der Angst

0063 - Geschäft mit der Angst

Titel: 0063 - Geschäft mit der Angst
Autoren: Geschäft mit der Angst
Vom Netzwerk:
Umständen mehr Erfolg zu versprechen als die Maskerade einer harmlosen Jagdgesellschaft!
    »Richtig. Ganz Ihrer Meinung, Carman. Ziehen Sie Ihren schönen Hut ab!«
    Er riss sich den Filz lächelnd vom Kopf und holte eine Polizeimütze heraus. Sie passte zwar nicht recht auf seinen kantigen Schädel, aber der Form war Genüge getan.
    »Also stellen wir uns besorgt um das Schicksal des Flugzeugs, und falls es etwas Verdächtiges gibt, übersehen wir es, so lange wir können?«, fragte er.
    Ich nickte.
    »Aber ja! Ich habe kein Interesse daran, dort irgendwelche Aufregung zu stiften. Wenn jemand von dieser Insel SOS gemorst hat, gibt es bestimmt noch mehr zu sehen als ein gelandetes Flugzeug. Und ich will alles sehen, nicht nur die leere Insel! Ich muss wissen, was diese mysteriösen Funksignale bedeuten!«
    ***
    Wir waren unterdessen so nahe an die Insel herangekommen, dass wir ohne Gläser erkennen konnten, wo sich die Häuser erhoben. In der untergehenden Sonne glitzerten für einen Augenblick auch die Flügel des Sportflugzeugs, das ruhig inmitten der niederen Hütten stand. Conroy sah sich schon nach einem Landeplatz für unseren Kutter um.
    »Etwas weiter Steuerbord scheint so etwas wie ein Steg zu sein«, bedeutete ich ihm, und er nahm Kurs darauf.
    Carman hatte nun auch seinen Mantel ausgezogen und stand im vollen Schmuck seiner Uniform da. Ich bemerkte, das er die Rettungsmedaille in Gold trug und nickte ihm anerkennend zu. Er winkte ab.
    »Nehmen Sie das nicht wichtiger, als es ist. In meinem Beruf kommt man zwangsläufig dazu, hin und wieder jemanden aus dem Wasser zu ziehen. Ich nehme an, dass Sie auch schon manchen vor einer Kugel bewahrt haben, ohne dafür gleich Blech an die Brust geheftet zu bekommen, wie?«
    »Kann schon sein«, sagte ich.
    Conroy hatte unseren Kutter so nahe an die Insel herangesteuert, dass er ihn auf kleinstem Kreis wenden musste, um den provisorischen Steg ansteuern zu können. Der Kutter legte sich ziemlich schwer auf die Seite, schaffte es aber genau. Das Wasser rauschte auf und wurde trübe, als wir mit laufendem Motor heranscherten. Dann rieb sich unsere Bordwand an einem alten Autoreifen den man als Fender an der primitiven Brücke befestigt hatte. Jim Barbour sprang hinüber und legte unsere Leine fest.
    »Sie bleiben an Bord, Conroy, und Sie auch, Barbour. Übernehmen Sie eventuellen Feuerschutz für uns. Man weiß nie, was einem auf einer solchen Insel entgegenkommt!«, sagte der Lieutenant.
    Ich stieg mit ihm an Land. Vielleicht hundert Meter vor uns erhoben sich auf der flachen Insel die Baracken.
    Kein Mensch war zu sehen. Weiter hinten sahen wir das Flugzeug stehen; wir erkannten sogar jetzt gegen die tief stehende Sonne die Leinen, mit denen es verankert war.
    »Na, gehen wir?«
    Ich nickte und dann schlenderten wir hinüber zu den Hütten. Als wir näherkamen, bemerkten wir, dass es sich doch um recht feste Bauten handelte, und das musste wohl auch so sein, denn hier waren Stürme an der Tagesordnung, und ein weniger widerstandsfähiges Gebäude würde der Wind eines Tages mitgenommen und in der Luft zerlegt haben.
    »Ist das eventuell die Insel, auf der früher die Rettungsstation war?«, fragte ich Carman zuckte mit den Schultern.
    »Keine Ahnung, sie wurde aufgelöst, ehe ich auf diesen Posten kam, und ich habe mich auch weiter nicht darum gekümmert. Möglich ist es schon. Sehen Sie - da drüben haben wir auch schon die Funkstation!«
    In der Tat reckte sich vor einem Haus, das etwas abseitsstand, ein Mast in die Höhe, von dem aus verschiedene Drähte zum Boden und zum Dach der Hütte führten.
    »Sehr interessant!«
    Wir waren den Gebäuden vielleicht auf zwanzig Schritt nahegekommen, als sich in dem mittelsten eine Tür öffnete. Heraus kam ein Mann in Anorak und Stiefelhosen, auf dem Kopf trug er eine Militärmütze.
    Ohne besondere Eile kam er uns entgegen, hob die Hand und winkte uns zu.
    »Hallo, Gentlemen - Welcome on Square Island!«
    Es schien ihn ungeheuer zu freuen, uns hier zu sehen. Wir stellten uns ihm vor, und dann nannte er auch seinen Namen: »Ich bin Joe Kennedy, Gentlemen. Wollen Sie nicht nähertreten? Besonders komfortabel ist es zwar nicht bei mir, aber das werden Sie auch kaum erwarten!«
    Wir folgten ihm zu der Hütte, deren Tür noch offen stand.
    »Eigentlich haben wir gar nicht vor, Ihre Insel zu besuchen«, sagte Carman. »Wir schippern so ein bisschen draußen herum, als wir auf einmal ein Flugzeug ziemlich tief herunterkommen und im
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher