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0063 - Geschäft mit der Angst

0063 - Geschäft mit der Angst

Titel: 0063 - Geschäft mit der Angst
Autoren: Geschäft mit der Angst
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dahinterstecken könnte. Deshalb haben wir nicht irgendeinen Polizisten dahin geschickt, sondern Sie informiert. Kann natürlich auch sein, dass wir alle irgendeinem Amateur auf sitzen, der uns einen Streich spielt. Es gibt Leute, mit solch merkwürdigem Humor.«
    Mr. High fragte: »Wie erklären Sie sich, dass noch niemand diese SOS-Rufe aufgefangen hat, Mr. Gillis?«
    »Einfach: Das Zehn-Meter-Band wird kaum abgehört. Mit dem üblichen Kurzwellenfunk ist bei ungefähr 15m Schluss. Was darunter noch kommt, dient dem Experimentalfunk und anderen nichtkommerziellen Einrichtungen. Also, Abhörgefahr ist da nicht gegeben. Falls nicht wir dazwischenkommen, denn wir hören alle Bereiche regelmäßig ab.«
    »Eine Frage«, schaltete sich Mr. High ein, »können wir diesen Sender auch abhören? Wir haben unterm Dach ein ganz ordentliches Funkgerät.«
    »Glaube ich kaum. Sie werden diesen Bereich nicht mehr erfassen. Aber ich will gern veranlassen, dass Sie regelmäßig unsere Ergebnisse erfahren. Wenn wir so einen Schwarzsender entdeckt haben, setzen wir prinzipiell einen Mann daran, der nur diesen Sender beobachtet.«
    »Darum möchten wir Sie herzlich bitten«, nickte Mr. High. »Jerry, ich glaube, für Sie ist wieder einmal die goldene Zeit gekommen, da Sie den Papierkram liegen lassen können, was?«
    Ich grinste ihn verständnisvoll an.
    »Glaube ich auch, Mr. High. Zeit dazu ist es schon lange!«
    ***
    Mr. High hatte mich vom gesamten üblichen Dienstbetrieb freigestellt. Ich konnte meinem Partner Phil Decker nur eine kurze Nachricht hinterlassen und fuhr hinunter zum Hafen.
    »Sie sind Agent Cotton, nicht wahr?«, empfing mich ein Beamter der Wasserschutzpolizei am Eingang des großen Wachgebäudes am Kai 38.
    »Ja! Haben Sie eine Nachricht für mich?«
    »Sie sind angekündigt. Würden Sie bitte hinauf zu Lieutenant Carman gehen? Zimmer 21 im ersten Stock.«
    Ich wunderte mich einmal wieder, wie gut doch unsere Organisation trotz aller Eile geklappt hat. Man wusste hier schon Bescheid, und ich war bereit zu wetten, dass irgendwo schon ein Boot für mich bereit gemacht wurde, während ich die ausgetretene Treppe zum ersten Stock hinaufstieg.
    Lieutenant Carman von der New Yorker Metropolitan Police erwies sich als ein recht junger Seemann mit blondem Bart und wettergegerbtem Gesicht.
    »Hallo, Agent Cotton? Ihr Chef hat schon angerufen und uns auf die Beine gebracht. Sie wollen hinaus zu den Squares?«
    »Ja. Wäre nett, wenn Sie irgendwo noch einen alten Kahn auftreiben können. Die Sache kann schwierig werden, und ich möchte nicht gern einen privaten Bootsverleiher da hineinziehen. Auf der anderen Seite braucht an Ihrem Schiff nicht gerade die amerikanische Kriegsflagge zu wehen!«
    Carman lachte.
    »Wünsche haben G-men heutzutage!« Er ging zum Telefon.
    »Wie viel Leute brauchen Sie, und was an Waffen?«, fragte er noch, bevor er wählte.
    »Außer denen, die zur Bedienung nötig sind, keine. Und Waffen… lieber nicht. Für den Notfall habe ich etwas bei mir.«
    »Gut. Wie Sie wollen.«
    Er nahm den Hörer ab und wählte eine dreistellige Nummer.
    »Hallo, Bill«, sprach er in den Hörer, »das Boot ist klar, ja? Nimm Barbour mit, der G-man kommt gleich runter, dann könnt ihr fahren. Nichts Besonderes an Waffen. Bye, bye.«
    Und zu mir gewandt, sagte er: »Ihr Flaggschiff ist fertig, Agent Cotton. Sie müssen mir nur am Schluss Ihres Ausflugs quittieren, was Sie an Sprit verbraucht haben. Okay?«
    »Okay. Danke Ihnen, Lieutenant. Das ging ja fabelhaft schnell.«
    Er begleitete mich zur Tür.
    »Was suchen Sie denn eigentlich bei den Squares? Flüchtige Gangster?«
    Ich zuckte mit den Schultern.
    »Weiß noch nicht. Ich habe nur gehört, das da jemand SOS funkt, und da will ich mal nachsehen, wer sich zwischen den Inseln festgerannt hat.«
    »Augenblick mal…«, sagte er und zog die Augenbrauen hoch. »SOS von den Squares? Das ist interessant. Hm, hätten Sie etwas dagegen, wenn ich mitkomme?«
    »Aber ganz und gar nicht, Lieutenant. Setzen Sie sich einen Hut auf und, wenn Sie haben, einen Mantel ohne Rangabzeichen. Ich möchte nicht, das man uns als Polizei erkennt, denn niemand kann sagen, was und wen wir da drüben antreffen.«
    Carman nickte und hatte schon seine Mütze auf den Schrank gelegt. Vom Haken nahm er einen Filzhut und einen Regenmantel.
    »Warum habe ich eigentlich keine Nachricht bekommen, dass in meinem Gebiet SOS gefunkt wird?«, fragte er auf der Treppe.
    Anscheinend fühlte er sich
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