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0060 - Festung Atlantis

Titel: 0060 - Festung Atlantis
Autoren: Unbekannt
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108. Stockwerk eines kürzlich erbauten Hochhauses, in dem die Büros eines neuartigen Ministeriums untergebracht worden waren.
    Der Chef des Ganzen nannte sich „Minister für außersolare Besiedlung". Für seine Beamten war er nur noch der „MAB".
    Man hatte mir eine großzügige Wohnung zur Verfügung gestellt, von deren Balkon aus ich einen wundervollen Rundblick über den nahen Raumhafen und die ständig wachsenden Vororte der 14-Millionen-Stadt Terrania hatte.
    Vom nahen Goshun-Salzsee war nichts mehr zu sehen. Die architektonisch kühnen Betonpaläste der terranischen Hauptstadt versperrten die Aussicht.
    Der kleine See war auch nicht mehr wichtig, zumal sein salzhaltiges Wasser nicht zum Erblühen der ehemaligen Wüste Gobi beigetragen hatte.
    Schon seit dreißig Jahren hatte die irdische Technik die Großwetterlage unter Kontrolle. Infolge der planmäßig gesteuerten Regenfälle war die Wüste zu einer grünenden Landschaft geworden. Es war schon allerhand, was der ehemalige Astronaut und Risikopilot Perry Rhodan aus dem Boden gestampft hatte. Auf alle Fälle reichte es aber dazu aus, um Leute von meiner Art in eine gewisse Angstpsychose zu versetzen. Was sollte aus dem Großen Imperium unter Arkons Vorherrschaft werden, wenn man blind und tatenlos dem Treiben der Terraner zusah?
    Der Gedanke erinnerte mich an mein eigentliches Ziel. Ich hatte die Gastfreundschaft der Menschen satt. Die Gefangenschaft der letzten Monate hatte nur noch meinen brennenden Wunsch verstärkt, schnellstens nach Hause zu kommen. Ich drehte mich um und lehnte mich gegen die Fensterbank. Gorlat wurde laufend unruhiger. Ich beobachtete ihn scharf.
    Anscheinend war er angewiesen worden, höflich und zurückhaltend zu sein. Wenn ich an seiner Stelle gewesen wäre, hätte ich längst einige deutliche Worte gesprochen. So wartete er aber, bis es mir, dem Gefangenen, gefiel, seiner Aufforderung zu folgen. Das war für mich ein gutes Zeichen. Man schien bereit zu sein, etwas umgänglicher zu werden.
    „Sie wissen, Captain, daß ich ein schriftliches Gesuch an den Chef der Psychologischen Abwehr eingereicht habe? Ich hatte um meine Entlassung gebeten."
    Gorlat war informiert. Er verbeugte sich eckig.
    „Generalleutnant Kosnow hat sich sofort nach unserer Landung mit dem Administrator in Verbindung gesetzt. Deshalb werden Sie auch ersucht, baldigst an Bord der DRUSUS zu erscheinen, Sir."
    Sein Ton war um eine Nuance schärfer geworden. Außerdem hatte er „ersucht" und nicht mehr „gebeten" gesagt. Es wurde Zeit.
    Ich legte den goldbestickten Gürtel mit der vorgeschriebenen Dienstpistole um. In dem offenen Halfter steckte die naturgetreue Nachahmung einer Impulswaffe. Eine scharfe Ausführung hatte man mir nun doch nicht gegeben.
    Eigentlich war es nur meinem dunkelhäutigen Freund und Gönner, Leutnant Gmuna, zuzuschreiben, daß ich überhaupt die Uniform des Solaren Imperiums trug. Er hatte so lange über meine Zivilkleidung genörgelt, bis ich zugestimmt hatte. Nur hatte ich mir ausbedungen, auf dem Brustteil der kleidsamen Kombination das Symbol Arkons tragen zu dürfen.
    Man hatte meinen Wunsch erfüllt und das Bildnis der drei Planeten eingestickt. Auf den Schultern trug ich terranische Rangabzeichen. Ich konnte mich noch sehr lebhaft an Gmunas direkt unverschämtes Grinsen erinnern, als er mir die Schulterstücke mit den beiden silbernen Kometen angeheftet hatte.
    Wahrscheinlich war es ihm selbst sehr eigentümlich erschienen, einen arkonidischen Geschwaderchef mit den breiten Epauletten eines terranischen Generalleutnants auszustatten.
    Von da an hatte Gmuna bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit so übertrieben exakte Ehrenbezeigungen gemacht, bis ich ihn eines Tages wortlos in meine gefüllte Badewanne geworfen hatte.
    Ich stülpte die verwegen gearbeitete Schirmmütze über den Schädel und schritt an Gorlat vorbei auf die Tür zu. Er nahm prompt Haltung an.
    Die draußen postierten Wachroboter rissen die beweglich eingebauten Impulsblaster nach oben und standen ebenfalls stramm. Also ging das Lamento schon wieder los. Man schien sich direkt einen Spaß daraus zu machen, mir zu beweisen, wie gut erzogen man war.
    Am Antigravlift wartete Gmuna. Sein schmales Gesicht wirkte blasiert. Dazu lehnte er so schief an der Wand, daß ich mich beherrschen mußte, um nicht in lautes Gelächter auszubrechen. Seitdem der junge Afrikaner in meinem Badewasser beinahe ertrunken wäre, gab er sich betont lässig.
    „Hei...!" sagte
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