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0058 - Kalter Rauch und heißes Blei

0058 - Kalter Rauch und heißes Blei

Titel: 0058 - Kalter Rauch und heißes Blei
Autoren: Kalter Rauch und heißes Blei
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von dem Tisch genommen haben?«
    Orvetta Bolinger nickte eifrig.
    »Danke«, sagte ich. »Jetzt nehmen Sie Ihre famose Kompresse wieder auf die Stirn und sagen Sie keinem Menschen ein Wort!«
    ***
    »Phil…«, sagte ich draußen auf dem Hof, aber er fiel mir ins Wort.
    »Ich habe eben mit dem Hauptquartier telefoniert. Celia Dümmond ist eingetroffen, und wir müssen sofort zu ihrer Vernehmung.«
    »Na, schön«, meinte ich. »Meinen Brief kann ich auch später noch lesen.«
    Während der Fahrt merkte ich Phil das Jagdfieber an, das ihn zur Vernehmung des Mädchens trieb, das ihn während der vergangenen Tage zum Narren gehalten hatte…Wir stürmten im Districtgebäude die Treppen hinauf, da der Lift sich gerade mal wieder im Keller oder sonst wo befand.
    »Wo ist das Mädchen?«, rief Phil Drammond zu, der uns im Flur begegnete.
    »Zimmer 115.«
    Als wir in den Raum traten, wandte sich eine junge Dame um, die am Fenster gestanden hatte. Der Wachtmeister, der sie begleitete, nickte uns zu.
    »Das ist Miss Celia Dummond«, sagte Phil, augenscheinlich etwas beeindruckt von der äußeren Erscheinung Celia Dummonds. Sie sah nicht aus wie ein Gangsterliebchen, und auch, als sie jetzt sprach, klang es nicht nach Hoboken oder Bronx.
    »Warum haben Sie mich verhaften lassen, meine Herren?«, fragte sie. »Der Polizist in Summit konnte mir keinen Grund angeben und sagte nur, das FBI New York habe es veranlasst.«
    Phil räusperte sich.
    »Na…«, sagte er. »wollen Sie damit sagen, dass Sie wirklich keine Ahnung haben?«
    Celia Dummond schüttelte die blonden Locken.
    »Und Sie haben auch nirgendwo auf Ihrer Fahrt zufällig einen der Steckbriefe bemerkt, die wir wegen Ihres Freundes Andy Tate losgelassen haben?«
    Wieder schüttelte sie den Kopf.
    »Und mit der Puppe im Wagen durch halb Amerika zu fahren, ist Ihnen auch nicht ungewöhnlich vorgekommen?«, bohrte Phil weiter.
    »Natürlich muss Ihnen das merkwürdig Vorkommen. Aber wenn man heute als Frau allein herumfährt, erweist sich so eine Männerpuppe als ganz wirksam gegen unerwünschte Kavaliere«, entgegnete Celia lächelnd.
    »Und damit wären wir bei dem richtigen Punkt angelangt«, hakte Phil ein, der sich nicht mehr aus der Ruhe bringen ließ. »Warum und mit welchem Ziel sind Sie losgefahren, Miss Dummond?«
    »Weil ich endlich einmal Urlaub machen wollte. Ein Ziel hatte ich nicht, aber es ist wohl auch nicht verboten, ein bisschen ins Blaue hineinzufahren. Oder?«
    »Keineswegs. Nur müssen Sie uns zugestehen, dass wir eine solche Fahrt merkwürdig finden. Immerhin fassten Sie den Entschluss, ins Blaue zu fahren, zu dem Zeitpunkt, wo Ihr Freund Andy Tate einen Benzintank in die Luft jagte und spurlos verschwand. Sie standen einander so nahe, dass Sie sich normalerweise wohl um sein Schicksal gekümmert hätten, nicht wahr?«
    »Woher wollen Sie das wissen?«, fragte sie dagegen.
    Ich schaltete mich ein.
    »Von Ihrer Hauswirtin, von Edna Fowler und Bill Serra. Genügt das?«
    Jetzt schwieg sie.
    »Miss Dummond«, versuchte es Phil wieder, »Sie behaupten also, dass Mr. Tate an Ihrer Fahrt nicht teilgenommen hat?«
    Celia Dummond war hellwach - sie witterte bereits die Falle, die hinter diesen harmlosen Worten verborgen lag. Trotzdem wusste sie nicht, was sie nun sagen sollte.
    »War Tate bei Ihnen oder nicht?«, drang Phil weiter in sie.
    »Nein…«, entschloss sie sich endlich zu sagen. Phil nickte befriedigt.
    »In diesem Fall hat Tate also kein Alibi für den Mordversuch an zwei FBI-Beamte. Für Sie bedeutet das, dass wir Sie unter Anklage wegen Beihilfe zu versuchtem Mord stellen werden, Miss Dummond!«
    Wir hatten sie in der Falle, und sie wusste es. Eine ganze Weile war sie still, und wir ließen sie auch in Ruhe nachdenken. Endlich schien sie sich entschlossen zu haben, mit der Wahrheit herauszurücken, und aufblickend sagte sie in ganz anderem Ton: »Ich… ich möchte mich berichtigen. Andy ist… nun, er ist ein Stück mit mir gefahren, an dem Abend. Wir sind gegen fünf gestartet, und gegen sieben Uhr abends ist er ausgestiegen.«
    »Wo?«
    »Er wollte zu einem Freund in Goldhawk - ein paar Meilen von der Stadtgrenze.«
    »Und aus lauter Besorgnis hat er Ihnen, als er ausstieg, noch die Puppe in den Wagen gesetzt?«, fragte Phil ironisch. Aber Celia Dummond schien jetzt entschlossen, die Wahrheit zu sagen.
    »Nein. Er sagte, kein Mensch dürfte wissen, dass er diesen Freund besuchte, und es sollte so aussehen, als ob er mit mir weiter im Wagen
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