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0058 - Horror-Disco

0058 - Horror-Disco

Titel: 0058 - Horror-Disco
Autoren: Jason Dark
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dreißig Yards vor mir abspielte, in mich auf.
    Ein junges Mädchen lag wie tot am Boden.
    Rechts von ihr bedrohte eine weißgekleidete Frau mit einem Messer einen jungen Mann. Der wich zwar dem Hieb aus, fiel aber trotzdem zu Boden.
    Jetzt hatte die Frau ihre Chance.
    Sie stellte sich vor den Mann, umklammerte den Griff mit beiden Fäusten und wollte gerade zustechen.
    »Halt!« schrie ich.
    Die Frau zögerte.
    Irritiert drehte sie den Kopf und schaute in meine Richtung.
    Ich hatte mit allem gerechnet, nur nicht mit dieser Schreckensszene. Meine Beretta lag im Wagen. Denn wer läuft schon mit umgeschnallter Kanone herum? Egal, ich mußte mit der Frau auch so fertig werden.
    Sie schaute mich an.
    Da wußte ich es.
    Ich hatte es nicht mit einem Menschen zu tun!
    Diese Erkenntnis durchzuckte mich im Bruchteil einer Sekunde. Ich war in einen neuen Fall hineingestolpert. Das wurde mir plötzlich klar.
    »Verschwinde!« zischte mir die Frau entgegen.
    Ich dachte gar nicht daran.
    Sie kam näher. Der junge Mann war vergessen, jetzt zählte nur noch ich.
    Das Messer hielt sie stoßbereit. Die Klinge zeigte nach oben.
    Wer ein Messer so führte, war ein Könner.
    Ich ließ sie kommen.
    Mein kaltes Lächeln mußte sie wohl sehr verwirrt haben, denn sie warf sich plötzlich in meine Richtung.
    Ich wich aus, drehte mich dabei, die Klinge fuhr an meiner Hüfte vorbei.
    Ich wollte den zurückzuckenden Arm schnappen, doch ich griff hindurch.
    Die Frau war nicht existent!
    Damit hatte ich nicht gerechnet, und für eine Sekunde war ich abgelenkt.
    Wieder stieß die Klinge vor.
    Und die war existent.
    Ich spürte es, als der Stahl über meinen linken Handrücken fuhr und die Haut aufriß.
    Der Schmerz war beißend. Ich sprang zur Seite und entging so dem nächsten Stoß.
    »Jane!« schrie ich. »Hol die Beretta!«
    Die Detektivin hatte bei der Frau gekniet, sprang jetzt auf und rannte zum Bentley.
    Ich mußte die Frau hinhalten. Dabei stolperte ich fast über den armlangen, knorrigen Ast, der am Boden lag. Blitzschnell bückte ich mich und hob ihn auf.
    Jetzt war mir wohler.
    Die Unheimliche griff erneut an.
    Ich schlug mit dem Ast zu und traf die Klinge. Es gelang mir jedoch nicht, sie der Gestalt aus den Fingern zu schlagen.
    Aus den Augenwinkeln sah ich, wie sich der junge Mann aufrichtete. Aus geweiteten Augen schaute er der Auseinandersetzung zu. Wir kämpften weiter.
    Die Weiße Frau wollte eine Entscheidung. Immer schneller erfolgten ihre Messerstöße.
    Sie drängte mich zurück, näher auf den Waldrand zu, und manchmal wischte die Klinge nur haarscharf an meinem Kopf oder Körper vorbei. Dann war Jane mit der Beretta da. »John!« schrie sie. Ich sprang nach links. Jane warf die Waffe.
    Leider konnte ich sie nicht auffangen. Zwei Schritte von mir entfernt fiel sie ins Gras.
    Ich hechtete hin. Es war ein gewaltiger Sprung, weiter als im Training. Meine Finger umklammerten das kühle Metall der Beretta. Sie war mit Silberkugeln geladen, aber würde sie auch gegen die Weiße Frau etwas ausrichten? Gegen eine Gestalt, die durchsichtig war? Ich wälzte mich herum, feuerte… Die Kugel fegte hindurch.
    Keine Chance, die Weiße Frau damit zu stoppen. Das Geschoß klatschte in einen Baumstamm und blieb dort stecken. Für eine Sekunde war ich sprachlos. Aber das Silber mußte die Unheimliche irritiert haben, denn sie warf sich auf dem Absatz herum und ergriff die Flucht. Im nächsten Moment war sie im Wald verschwunden. Ich sah ihre Gestalt noch ein paarmal zwischen den Stämmen schimmern, dann war sie weg. Ich stand auf.
    Jane half dem Mädchen auf die Beine, während ich zu dem jungen Mann ging, lächelte und meine rechte Hand ausstreckte. »Na, dann kommen Sie mal.«
    Der junge Mann zog sich hoch. »Danke, Mister – Sir«, stotterte er. »Wenn Sie nicht gewesen wären…«
    Ich winkte ab. »Alles halb so schlimm. Mein Name ist John Sinclair. Sagen Sie John zu mir.«
    »Prentiss. Mike Prentiss.« Der junge Mann schluckte. »Und das Mädchen heißt Cindy Mallory.«
    »Okay, dann können wir ja über gewisse Dinge sprechen, nachdem die Formalitäten erledigt sind. Am besten, wir setzen uns in meinen Wagen. Dort ist Platz für alle.« Ich fuhr den Bentley noch näher an den Straßenrand und schaltete die Parkleuchte ein.
    In Cindy Mallorys Augen stand immer noch die Angst. Sie zitterte, und Jane sprach beruhigend auf sie ein. Cindy und Mike warfen des öfteren Blicke durch die Seitenscheiben nach draußen. Sie hatten Angst, das
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