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0058 - Horror-Disco

0058 - Horror-Disco

Titel: 0058 - Horror-Disco
Autoren: Jason Dark
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und wußte, daß es gegen sie kaum ein Mittel gab.
    Aber Jane wollte Zeit gewinnen. »Warum willst du mich töten?« fragte sie.
    Die Weiße Frau machte eine schlangengleiche Bewegung und schwebte näher an Jane heran. »Alle jungen Frauen müssen sterben«, erklärte sie. »Der Fluch will es so.«
    »Welcher Fluch?«
    »Der über meiner Seele liegt.«
    »Wer bist du?« fragte Jane Collins.
    »Du willst den Namen deiner Mörderin unbedingt wissen?« wunderte sich die Geistererscheinung.
    »Ja, das möchte ich.«
    »Ich heiße Lady Florintha.«
    »Wann hast du gelebt?«
    »Vor einigen hundert Jahren. Ich war sehr lebenslustig. Das wußten auch die Männer. Viele wollten mich haben, und sie bekamen mich auch.« Jetzt lachte die Weiße Frau. »Aber das Erwachen war für sie schrecklich. Ich habe sie umgebracht. Egal, ob Ehemann oder Liebhaber. Alle starben unter meinen Händen.«
    »Warum hast du sie getötet?« fragte Jane.
    »Weil mein Herz nur einem gehörte.«
    »Und der war?«
    »Satan! Ich hatte mich dem Teufel verschrieben!« schrie die Weiße Frau. »Doch dann stellte man mir eine Falle. Ein junger Mann und ein Priester schafften es gemeinsam, mich zu töten. Der Teufel sah sich meiner Seele beraubt und rächte sich auf schreckliche Weise. Ich existierte als Geistwesen weiter und überlebte die Zeiten. Zuerst war es nicht einmal schlimm, aber dann, als die ersten Jahrhunderte verrannen, wurde der Drang immer stärker. Ich wollte mich für das rächen, was man mir angetan hatte. Jeder junge Mann und auch jede junge Frau, die in meine Nähe gerieten, mußten ihr Leben lassen.«
    Jane schüttelte den Kopf. »Warum nur? Was haben die Menschen Ihnen getan?«
    »Sie nichts, aber Satan. Ich wollte ihn gnädig stimmen, wenn ich ihm Seelen zuführte. Aber er bekam sie nicht. Meist waren die Menschen zu gut, die ich tötete, und die anderen Seelen holte sich der Spuk, der sich inzwischen mit den Ghouls, seinen Verbündeten, hier in der Nähe auf dem alten Friedhof eingenistet hatte. Ich irrte weiterhin umher, und Satan kannte kein Pardon. Aber eines Tages ist es soweit, dann wird er mich zu sich nehmen, und ich habe meine Ruhe. Für immer.«
    Jane blickte in das bleiche Gesicht. Es wirkte plötzlich müde, aber Mitleid konnte sie mit dieser Erscheinung nicht haben. Dafür hatte die Weiße Frau schon zu viele Menschenleben auf dem Gewissen.
    »Noch ist Zeit«, sagte die Detektivin, die trotz allem die Hoffnung nicht aufgegeben hatte. »Sie können sich ändern. Sie können dem Bösen abschwören. Vielleicht wird Ihnen der Herrgott verzeihen und Ihrer Seele endlich Frieden geben.«
    Die Weiße Frau kreischte auf. »Erwähne den Namen nicht noch einmal!« brüllte sie und stach blitzschnell zu…
    ***
    Auf einmal schwebte das schleimige Gebilde über mir. Aus der Kugel stach eine lange, breite Zunge hervor, die sich am Ende teilte und zu fünf Fingern auswuchs. Wenn mich der Dämon packte, war ich verloren… Sein Lachen übertönte die Musik. Er war verdammt siegessicher.
    Die Schmerzen in meinen Gliedern nicht achtend, rollte ich mich zur Seite. Der Ghoul schlug zu. Neben mir klatschte der Arm zu Boden. Ich war gerettet! Bevor die widerliche Kreatur ein zweitesmal ausholen konnte, schleuderte ich ihr mein silbernes Kreuz entgegen. Schmatzend saugte die schwabbelige Masse das geweihte Silbermetall auf. Eine Sekunde geschah nichts.
    Dann dröhnte plötzlich ein markerschütternder Schrei in der Diskothek. Der Ghoul wurde förmlich hochgerissen und zerplatzte wie ein Luftballon, in den man eine Nadel gestochen hatte. Unzählige Tropfen wirbelten durch die Luft, doch noch bevor sie den Erdboden erreichten, wurden sie zu Staub und lösten sich auf.
    Ich sprang auf die Füße. Himmel, das war mal wieder verdammt knapp gewesen.
    Das Kreuz lag auf dem Boden. So, als wäre nichts geschehen. Ich nahm es an mich und suchte danach meine Beretta. Ich fand sie neben der Treppe, etwa in Höhe der drittletzten Stufe. Noch aus der gebückten Haltung heraus warf ich einen Blick nach oben. Dort stand Grimes. Er beobachtete mich. Neben ihm hielt sich Teddy Baker auf. Auch er starrte auf mich nieder. Beide Männer hatten trotz ihrer unterschiedlichen Figur eins gemeinsam. In ihren Augen leuchtete der Haß auf mich. Als sie jetzt sahen, daß ich den Ghoul besiegt hatte, stieß Grimes den Diskjockey an. Teddy Baker verschwand. Aber auch Grimes zog sich zurück. Das wollte ich auf keinen Fall zulassen. Ich warf mich herum und flitzte wieder auf
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