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0058 - Attacke aus dem Unsichtbaren

Titel: 0058 - Attacke aus dem Unsichtbaren
Autoren: Unbekannt
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welchem. Teil der Milchstraße stammen sie? Wenn wir das erfahren ..."
    „Und wenn sie aus einer anderen Milchstraße kommen?"
    Rhodan sah Talamon fast erschrocken an.
    „Das glauben Sie doch nicht im Ernst, oder ...?"
    „Gibt es etwas, das unmöglich wäre?" stellte der Überschwere die Gegenfrage, auf deren Beantwortung Rhodan verzichtete. Er wußte selbst zu genau, daß es keine Unmöglichkeiten mehr gab. Heute nicht mehr!
    Mit einem kurzen Nicken verabschiedete er sich und kehrte zu Sikermann zurück. „Fertig?"
    „Noch dreißig Sekunden", bestätigte der Erste Offizier und gab seine Anweisungen über Interkom an die Mannschaft. „Transition über zwei Lichtminuten in fünfundzwanzig Sekunden!"
    Rhodan setzte sich und nickte Marshall zu.
    „Nehmen Sie gleich Kontakt zu Gucky auf. Wir haben keine Zeit zu verlieren."
    „Noch zehn Sekunden", sagte Sikermann gleichmütig.
     
    7.
     
    Mit steigender Unruhe starrte Talamon auf die nun leere Stelle, an der eben noch die gewaltige DRUSUS gestanden hatte. Zwei Minuten waren seit der Transition vergangen. Wie lange würde Rhodan benötigen, um seine Leute von Mirsal III abzuholen?
    Talamon war alles andere als eine ängstliche Natur. Seine Sippe hatte für Jahrtausende den bewaffneten Geleitschutz für die Handelsflotten der Springer gestellt und manche Schwierigkeiten bewältigt. In den vergangenen Jahrzehnten war es im Imperium friedlicher geworden, wenn auch der ständige Krieg gegen die Piraten nicht abriß.
    Nein, Talamon hatte bisher keine Furcht gekannt. Aber nun, seit gestern eigentlich, wußte er, was Furcht bedeutete. Das Zusammentreffen mit der unsichtbaren Gefahr hatte ihn aufgerüttelt und wach gemacht. Es gab im Universum eine Macht, die unangreifbar schien und die man nicht bekämpfen konnte, weil man sie weder sah noch fühlte. Aber er besaß einen Verbündeten: Perry Rhodan von jenem unbekannten Planeten Terra.
    Aber war Rhodan nun nicht selbst rat- und hilflos?
    Talamon schüttelte den unangenehmen Gedanken ab und überließ die Beantwortung der gestellten Frage einer plötzlich ungewiß gewordenen Zukunft.
    „Das Schrillen des Alarms riß ihn aus seinen Angstträumen.
    „Sektor 18-b-9! Alarm!" gellte eine Stimme in seinen Ohren. Sie kam aus dem Interkom. „Der Chefingenieur verschwindet..."
    Talamon war es, als krampfte sich sein Herz unter einem eiskalten Block zusammen. Sein Gesicht verlor jede Farbe. Mit einer blitzschnellen Handbewegung stellte er den Kontakt her. „Wer spricht?"
    „Leutnant Rab-Ort, technische Abteilung! Er ist nur noch halb da!"
    „Wer?"
    „Chefingenieur Morlag! Seine Beine sind unsichtbar geworden!"
    Talamon riß einige Hebel vor und brüllte in das Mikrofon: „Kurztransition! In fünf Sekunden ..."
    Die ARC-KOOR entmaterialisierte. Talamon kümmerte sich nicht um die weitere Navigation, die er seinen Offizieren überließ. Er war aufgesprungen und eilte hinaus auf den Korridor, wo er sich in den Antigravlift stürzte. Dreißig Sekunden nach der Transition erreichte er Abteilung 18-b-9 und blieb wie angewurzelt an der aufgerissenen Tür stehen. Er traute seinen Augen nicht. Leutnant Rab-Ort lehnte gegen einen Kontrolltisch, blaß wie der Tod und an allen Gliedern zitternd. Mit schreckgeweiteten Augen starrte der noch verhältnismäßig junge Arkonide auf den Mann, der lang ausgestreckt am Boden des Raumes lag, unbeweglich und seltsam verformt. Er war tot.
    Talamon wußte, daß zwischen ihm und dem Ort des Überfalls eine Strecke von mehr als drei Lichtstunden lag. So schnell würden die Unsichtbaren die neue Position der ARC-KOOR nicht orten können wenigstens hoffte er das. Ihm blieb also Zeit.
    Der Mann dort am Boden war Chefingenieur Morlag. Sein Mund war offen, ebenso die Augen. Sie zeugten von dem ungeheuren Schreck seiner letzten Lebenssekunde - und von dem furchtbaren Schmerz, der ihn durchzuckt haben mußte.
    „Was geschah?" fragte Talamon mit tonloser Stimme. „Rab-Ort, nehmen Sie sich zusammen! Jede Einzelheit ist wichtig! Jeder Hinweis kann über Tod und Leben entscheiden!" Der Überschwere spürte, wie er plötzlich ganz kalt und nüchtern wurde. Die Furcht war verschwunden, geblieben war nur der eiserne Wille, Rhodan später einen winzigen Hinweis geben zu können. „Reden Sie schön! Wir haben keine Sekunde zu verlieren! Was geschah im Augenblick der Transition?"
    Die Verkrampfung des Arkoniden löste sich. Die Ruhe, die von Talamon ausging, teilte sich ihm mit. Mit schwacher Stimme sagte er:
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