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0056a - Wir sprangen in den Teufelskreis

0056a - Wir sprangen in den Teufelskreis

Titel: 0056a - Wir sprangen in den Teufelskreis
Autoren: Wir sprangen in den Teufelskreis
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Jacketts und stand auf. Kaum hatten wir uns verabschiedet und standen allein im Fahrstuhl, da zog ich den Zettel wieder hervor. Ich faltete ihn auseinander.
    Auf dem Zettel stand: Max Forster, 108 Vermilyea Avenue.
    Kein Wort weiter.
    ***
    Um zehn Minuten nach zwölf waren wir bei Mr. Forster. Wir wiesen uns aus, stellten uns vor, und er bat uns in sein Büro.
    »Würden Sie sich selbst als identisch mit dieser Adresse bezeichnen?«, fragte ich ihn und schob ihm den Zettel hin.
    Forster warf einen flüchtigen Blick darauf und nickte. »Ganz zweifellos. Das bin ich. Die Hausnummer stimmt, die Straße stimmt, und es gibt hier nur einen Mac Forster. Also muss ich es wohl sein.«
    Ich steckte den Zettel wieder ein.
    »Was ist Ihr Beruf, Mr. Forster?«, erkundigte ich mich.
    »Ich habe eine kleine Fabrik. Wir stellen Nähseiden her. Das Unternehmen ist nicht groß, aber es ernährt sechzig Arbeiter, fünf Angestellte und mich. Ich bin zufrieden. Darf ich mir die Frage erlauben, worauf Sie eigentlich hinzielen? Oder was der Grund Ihres Besuches ist?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Ehrlich gesagt, wir wissen es selbst nicht genau. FBI-Agenten haben ein Gespräch belauscht, das von Leuten geführt wurde, die im Verdacht stehen, entweder selbst zur Unterwelt zu gehören oder mindestens gute Kontakte zu ihr zu haben. Zwei uns namentlich bekannte Männer erhielten einen Auftrag, der leider nicht genauer bezeichnet wurde. Die Durchführung dieses Auftrages sollte ihnen mit fünfundzwanzigtausend Dollar honoriert werden. Und dieser Auftrag bezieht sich irgendwie auf Ihre Person, Mr. Forster.«
    Er machte ein zweifelndes Gesicht.
    »Verzeihen Sie, meine Herren, ich will Ihre Ausführungen gewiss nicht anzweifeln, aber das hört sich doch alles sehr - eh - sehr romantisch an, sehr unwahrscheinlich, man möchte fast sagen, wie ein Roman. Finden Sie nicht auch?«
    »Für Sie mag das so sein, Mr. Forster. Ich fürchte aber, dass wir diese Ansicht nicht teilen können. Wir haben Beweise, 10 Mr. Forster, dass zwei fragwürdige Männer sich zwanzigtausend Dollar oder mehr durch etwas verdienen wollen, was irgendwie mit Ihnen zusammenhängt. Gestatten Sie eine persönliche Frage: Haben Sie Kinder?«
    »Nein. Ich bin nicht verheiratet.«
    »Wem fällt der Besitz zu, wenn Sie einmal sterben?«
    »Meinem Teilhaber.«
    »Sie haben einen Kompagnon? Bei der Aufzählung der Leute, die von Ihrem Betrieb ernährt werden, erwähnten Sie das nicht.«
    »Nein? Dann habe ich es vergessen. Ich kann mich, ehrlich gesagt, auch nicht daran gewöhnen, dass ich einen Teilhaber habe. Es ist erst sieben Jahre her, seit Mr. Syde in meine Firma eintrat.«
    »Würden Sie so freundlich sein, Ihren Teilhaber zu beschreiben? Oder haben Sie vielleicht eine Fotografie da?«
    »Leider nicht. Hm, wie soll ich das sagen? Mr. Syde ist etwa in meinem Alter, vielleicht ein oder zwei Jahre jünger. Er hat eine dicke rote Nase, und wenn Sie mir die Freiheit gestatten, so möchte ich bemerken, dass er meines Erachtens ein bisschen zu viel und zu gern Alkohol trinkt.«
    Forster sprach wie ein geschulter englischer Butler. Ich musste Zwischenfragen stellen, um eine Beschreibung aus ihm herauszuholen, die deutlich genug war, dass man sich eine ungefähre Vorstellung von ihm machen konnte. Jedenfalls war dieser Syde unmöglich derselbe Bursche, von dem wir den Zettel erhalten hatten.
    Ich beschrieb diesen Kerl und fragte Forster, ob er einen Mann, auf den meine Beschreibung zuträfe, jemals gesehen habe.
    »Nein, ganz sicher nicht, meine Herren«, sagte er.
    Jetzt waren wir mit unserer Weisheit am Ende. Trotzdem versuchte ich noch das letzte Mittel, um Klarheit in diese mysteriöse Geschichte zu bringen. Ich fuhr schweres Geschütz auf.
    »Mr. Forster«, sagte ich ernst, »was ich Ihnen jetzt sage, hört sich für Sie vielleicht wieder sehr romantisch an. Aber ich gebe Ihnen mein Wort, dass es die nackte Wahrheit ist. Es gibt Gangster, die sich dafür bezahlen lassen, jemanden umzubringen. Natürlich ist der Preis für einen Mord entsprechend hoch. Könnten Sie sich vorstellen, dass Sie einen Feind haben, der Sie ermorden lassen würde?«
    Forster richtete sich steif auf. Er runzelte die Stirn und schüttelte unwillig den Kopf. »Aber ich muss doch sehr bitten! Das mag vielleicht irgendwo in der Unterwelt möglich sein, aber das gibt es doch nicht in unseren Kreisen!«
    Ich seufzte leise. Der Mann wohnte nicht nur inmitten von Plüsch, er hatte auch sein Denken aus dieser Welt
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