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0056 - Das Ungeheuer von Loch Morar

0056 - Das Ungeheuer von Loch Morar

Titel: 0056 - Das Ungeheuer von Loch Morar
Autoren: Jason Dark
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es.«
    »Danke.« Das Mädchen erhob sich und ging auf leisen Schritten zur Tür. Dort lächelte sie noch einmal etwas verloren und verließ den Raum.
    Bob aber biss die Zähne zusammen. Er hatte inzwischen einen Plan gefasst. Er wollte das Schicksal seines Freundes klären. Und wenn er selbst tauchte. Vielleicht erzählte er auch Marion, wie sich wirklich alles abgespielt hatte. Aber das musste der Verlauf des Abends ergeben.
    Erst einmal musste er aus dem Krankenhaus verschwinden. Bob schwang sich zum zweiten Mal aus dem Bett und verspürte keinerlei Schwindelgefühle mehr, als er zum Schrank ging und dort seine Sachen hervorholte.
    Sie waren getrocknet, gereinigt und gebügelt worden.
    Alles klar.
    Der Student grinste, als er in seine Hose schlüpfte. Dann kam der Pullover an die Reihe und anschließend der wetterfeste Parka. Doch den klemmte sich Bob unter den Arm.
    Vorsichtig schlich er zur Tür und zog sie auf. Er warf einen Blick in den kahlen Gang.
    Bob war zufrieden. Er öffnete die Tür so weit, damit er hindurch schlüpfen konnte. Auf Zehenspitzen schlich er dann weiter, bis zu der großen Glasschwingtür mit den beiden Hälften, die im Luftzug leicht zitterten. Schwierig war es nur, an dem Portier vorbeizukommen. Als die Glastür hinter Bob lag, konnte er dessen Kabine schon erkennen.
    Vor ihm lag ein etwas breiterer Flur, auf dem auch mehrere Bänke standen. Sie waren mit Kranken besetzt, die sich unterhielten.
    Bob tat so, als würde er schon immer und ewig zum Krankenhaus gehören. Er schritt leise vor sich hin pfeifend über den Gang und an der Portiersloge vorbei.
    Der Pfleger dort sah zwar kurz auf, schaute aber rasch wieder in sein Magazin, das versteckt unter dem Pult lag.
    Unbehelligt schritt der junge Student durch die Tür nach draußen in den Park. Mit heulender Sirene fuhr ein Krankenwagen auf den kleinen Parkplatz vor dem alten Gebäude.
    Bob warf noch einen Blick über die Schulter zurück, doch vom Krankenhaus her folgte ihm niemand.
    Er war beruhigt. Drei Minuten später hatte er das Gelände des Hospitals verlassen und stand an der Zufahrtsstraße. Es stellte sich die Frage, wie er am besten auf die andere Seite des Sees nach Seaground gelangte. Die Fähre war eben weg, zu Fuß war es zu weit, und einen Wagen besaß er nicht.
    Vielleicht per Anhalter.
    Bob McClure stellte sich an den Straßenrand und winkte.
    Zwei Lastwagen kamen, doch sie fuhren vorbei.
    Die kleine Stadt war auf einigen Hügeln errichtet und von einer wildromantischen Landschaft umgeben.
    In der Ferne schimmerte bleigrau Loch Morar.
    Bob McClure verspürte ein Ziehen in der Magengegend, als er das Wasser sah. Dort hatte er gegen den Tod gekämpft und gewonnen, während sein Freund Dan Dryer verloren hatte.
    Bob presste die Lippen zusammen.
    Der nächste Wagen fuhr heran. Ein knallroter MG Spitfire. Bob kannte den Wagen. Er gehörte einer Bekannten aus dem Heimatort. Das Girl würde bestimmt nicht anhalten. Nachdem Bob ihr einmal einen Korb gegeben hatte, war sie sauer.
    Doch das Wunder geschah. Der MG war schon vorbei, als die Bremsleuchten aufglühten.
    »Na also«, sagte Bob und begann zu laufen.
    Als er fünf Schritte vom Heck des Wagens entfernt war, gab das Girl Gas. Der Auspuff knatterte, die Reifen drehten durch – und weg war sie.
    »Dumme Pute!«, schrie Bob McClure und schüttelte drohend die Fäuste. »Wenn ich dich in die Finger kriege, setzt es was.«
    Dann kehrte er zurück und stellte sich wieder an seinen Platz. Sekunden später schon dröhnte ein weiterer Wagen heran.
    Dröhnen war der richtige Ausdruck, denn es war ein Porsche.
    Bob wollte erst gar nicht winken, dann hob er doch den Arm. Was er kaum zu hoffen wagte, geschah. Der Wagen hielt.
    Zehn Schritte musste Bob laufen, doch diesmal fuhr der Wagen nicht ab. Die Beifahrertür wurde geöffnet. Bob McClure hielt sich am Türholm fest und senkte den Kopf.
    »Wo wollen Sie hin?«, fragte der Fahrer.
    Am Dialekt erkannte Bob, dass der Mann aus London kam.
    Er hatte ein sympathisches Gesicht und trug eine dunkelblaue Wildlederjacke, die sehr teuer aussah.
    »Fahren Sie zufällig nach Seaground?«, fragte der junge Student.
    »Das ist mein Ziel. Steigen Sie ein.«
    »Okay, danke.«
    Nachdem Bob die Tür zugeschlagen hatte, gab der Fahrer Gas. Der Porsche zischte ab wie eine Rakete. Bob bekam glänzende Augen. »Mann, solch einen Schlitten möchte ich auch mal fahren.«
    »Ich habe ihn auch noch nicht lange«, erwiderte der Fahrer.
    »Machen Sie hier
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