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0054 - Der Zweikampf

Titel: 0054 - Der Zweikampf
Autoren: Unbekannt
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Nochmals drei Monate später legten Sie die Berechnungen über einen Kleinstreaktor zur Stromversorgung von Raumschiffsaggregaten vor. Der Meiler war ein automatisch gesteuertes Fusionsgerät mit einer Leistung von fünfhundert Kilowatt. Etwas erstaunlich, meinen Sie nicht auch?"
    Mercant musterte mich neugierig. Ich wußte, daß weiteres Leugnen sinnlos war.
    „Stimmt", sagte ich gelangweilt. „Ich hieß damals Olaf Peterson. Ich wollte die Barbaren in ihren krampfhaften Bemühungen unterstützen, den Raum zu erobern. Es war erschreckend zu sehen, mit welchen Problemen man sich herumärgerte. Ich verwendete dagegen Daten, die in den Museen meines Volkes öffentlich ausgestellt waren."
    Ich freute mich über den Schock, den ich den aufmerksam lauschenden Männern versetzt hatte.
    Beinahe wäre ich in lautes Gelächter ausgebrochen. Mercant schien sich zu amüsieren. „Danke für Ihre Offenheit, Admiral."
    „Nichts zu danken, Sir. Ein kluger Mann lügt nicht mehr, wenn er sich einwandfrei überführt sieht."
    Der Sicherheitschef nickte sinnend. Unverhofft wechselte er das Thema.
    „Wir halten Sie für einen kosmischen Agenten in eigener Mission. Unsere arkonidischen Freunde Crest und Thora wußten nichts von Ihnen. Es steht fest, daß Sie zufällig auf der Erde sind."
    „Oh!" sagte ich.
    Kosnow schmunzelte unterdrückt. Eine Spur von Schadenfreude glänzte in seinen Augen. Er schien Mercant eine kleine Abfuhr zu gönnen.
    „Wie alt sind Sie, Admiral?" schoß der kleine Mann seine nächste Frage ab.
    „Das müssen Sie erraten!" Man kam meinem Geheimnis gefährlich nahe. Dieser Abwehrchef hatte einen ganz anderen Weg eingeschlagen. Seine Finger spielten nervös mit einem alten Brieföffner aus Elfenbein.
    „Das werden wir", versprach er freundlich. „Sie sehen erstaunlich jung aus. Etwa fünfunddreißig Jahre, würde ich schätzen. Wie vereinbart sich das mit Ihrer langen Anwesenheit auf der Erde? Unsere Informationen geben fernerhin darüber Auskunft, daß arkonidische Flottenoffiziere von Ihrem hohen Rang niemals jünger als vierzig Jahre irdischer Zeitrechnung waren. Mit dreißig Jahren wird man noch nicht Admiral."
    „Da haben Sie völlig recht", nickte ich ernsthaft.
    Er legte betont bedächtig den Brieföffner zurück. Er mußte sich beherrschen, ich fühlte es.
    „Bereite dich vor!" gab mein Extrahirn durch. Ich wußte, was nun kommen sollte.
    „Sie tragen ein seltsames Gerät bei sich, Admiral. Auf Ihre Bitten hin haben wir es unterlassen, die eiförmige Hülle zu öffnen. Behaupten Sie immer noch, es handele sich nicht um eine Waffe?"
    „Ja!"
    „Sie waren gezwungen zu bekennen, daß dieses Gerät etwas mit Ihrer körperlichen Gesundheit zu tun hat. Da wir Sie nicht schädigen wollen, haben wir Ihnen den Apparat nicht abgenommen. Das könnte sich ändern, Admiral!"
    Wenn bisher noch niemand gedroht hatte: Allan D. Mercant tat es.
    Ich dachte an die fürchterlichen Narben über meiner Magendecke. Auch sie hatte ich lediglich meinem Zellaktivator zu verdanken, den Mercant soeben erwähnt hatte.
    Ich hüllte mich in Schweigen. Die anwesenden Psychologen schienen unangenehm berührt zu sein.
    Der Abwehrchef ließ sich nicht stören. Ich ahnte, worauf er hinaus wollte. Er war mehr als gefährlich.
    „Ich habe hier einige logische Berechnungen", erklärte er beiläufig. „Unter der Annahme, daß dieses Gerät wirklich für Sie lebenswichtig ist und, daß es von Ihnen immer am Körper getragen werden muß, kommen die Mathematiker zu dem Schluß, daß Sie im Laufe Ihrer bewegten Vergangenheit einige Male gezwungen waren, das Mikroaggregat zu verschlucken. Das erklären auch einwandfrei die Operationsnarben über Ihrer Bauchdecke. Allein aus diesem Grund glaube ich Ihren Aussagen, wonach man Sie nicht von dem Apparat trennen darf. Natürlich ergeben sich aus der Tatsache schwerwiegende Schlußfolgerungen."
    „Und?" fragte ich ihn ironisch. „Sie sind bereits viel länger auf der Erde, als Sie zugeben wollen. Wir werden nachprüfen, unter welchen Namen Sie sonst noch in der Geschichte der Menschheit erscheinen."
    „Tun Sie das, Sir. Sie werden wenig Glück haben."
    Er wurde um eine Spur ungeduldiger. „Sie sollten uns die Wahrheit sagen, Atlan. Ein Mann von Ihrer Intelligenz müßte doch einsehen, wie sinnlos ein Leugnen ist. Was wollen Sie damit erreichen?"
    „Ich möchte nach Hause!" sagte ich sehr ruhig.
    „Sie wissen genau, daß wir Ihnen diesen Wunsch nicht erfüllen dürfen. Die Erde gilt als
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