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0053 - Die Verdammten von Isan

Titel: 0053 - Die Verdammten von Isan
Autoren: Unbekannt
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zornig an: „Hinaus mit dir! Wer hat dir gesagt, daß du unangemeldet hereinkommen darfst? Hinaus, sage ich!"
    Der Posten zögerte. Aber als Havan die Waffe hervorzog und auf ihn anschlug, wandte er sich um und lief weg.
     
    *
     
    Laury begann sofort mit ihrer Arbeit, nachdem der Posten Ivsera fortgeführt hatte. Sie brachte die rechte Seitenwand des Labors zum Einsturz und bewirkte damit, daß die beiden übriggebliebenen Wachen schreiend in den Gang hinausstürzten.
    In der Laborwand aber gähnte jetzt ein Loch, das groß genug war, um einen erwachsenen Menschen hindurchzulassen, und das außerdem einen Blick in den angrenzenden Raum erlaubte.
    Laury brachte auch einen Teil der gegenüberliegenden Wand noch zum Einsturz. Dann löste sie ihre Fesseln, indem sie sie sich einfach auflösen ließ. Die beiden Posten waren bisher noch nicht zurückgekommen. Niemand außer den anderen Gefangenen bemerkte, daß Laury aufstand und durch das Loch in der Wand in den nächsten Raum hinüberging.
    Laury spürte Ivseras ängstliche Gedanken. Sie konnte nicht weit entfernt sein, vielleicht drei oder vier Räume weiter. Laury schob sich durch das Loch in der gegenüberliegenden Wand und kam in einen finsteren, anscheinend völlig leeren Raum.
    Von draußen hörte sie Rufen und Schreien, aber als sie das Ohr an die nächste Wand legte, war drüben alles ruhig.
    Laury konzentrierte sich und brach eine dritte Öffnung, durch die sie behende in ein ebenfalls leeres und dunkles Zimmer hinüberwechselte.
    Ivseras Gedanken waren deutlicher geworden Ivsera nickte schließlich: „Ich glaube, ich bin einverstanden", antwortete sie ein wenig unsicher, wie es Havan im Augenblick anscheinend von ihr zu hören erwartete. „Wollen Sie jetzt das Schriftstück aufsetzen?"
    Havan strahlte. Er griff nach Ivseras Hand, und Ivsera ließ sie ihm widerwillig und voller Abscheu.
    „Ich hätte nicht gedacht, Mädchen", stammelte Havan glückselig, „daß Sie es sich noch überlegen würden. Aber jetzt ..."
    Er ließ die Hand los und rannte zu dem Tisch, hinter dem er ursprünglich gesessen hatte. Ungeduldig riß er eine Schublade auf, brachte einen Stoß von Papierblättern zum Vorschein und warf sie auf den Tisch. In seinen Taschen kramte er nach einem Schreibgerät.
    Ivsera erschrak nicht weniger als Havan selbst, als sich in der Wand zur Rechten plötzlich ein Riß bildete, der sich von der Decke bis zum Boden zog, und die ganze Wand einen Augenblick später donnernd einstürzte. Staub wallte auf, Stücke von Mauerwerk flogen herum.
    Ivsera war aufgesprungen und schrie vor Furcht. Havan hatte sich vom Stuhl fallen lassen und war bis zur Rückwand gerollt, Ivsera sah durch den Staub hindurch, daß er die Arme schützend über den Kopf gelegt hatte.
    Auf den Trümmerstücken der Wand stand die fremde Frau, Laury.
    Ivsera starrte sie fassungslos an. Sie sah Laury winken, aber sie verstand nicht, was sie wollte.
    Laury zeigte auf Havan hin, der immer noch reglos auf dem Boden lag. Ihre Gesten wurden ungeduldig.
    Da begriff Ivsera schließlich. Mit zwei, drei raschen Schritten stand sie hinter Havan, und bevor der noch merkte, was vor sich ging, hatte sie ihm die kleine, zierliche Pistole aus dem Gürtel gerissen, entsichert und auf ihn gerichtet.
    „Stehen Sie auf!" fuhr sie ihn an. „Ihr Spiel ist endgültig aus!"
     
    *
     
    Der Rest war einfach. Im allgemeinen Durcheinander fiel es Laury leicht, auch die übrigen Gefangenen zu befreien, soweit sie im Labor untergebracht waren. Ther, der alte Haudegen, bemächtigte sich des Wärters, der Laury die Schockwaffe abgenommen hatte, und erst durch Thers Überfall wurde man darauf aufmerksam, daß bei den Gefangenen nicht mehr alles in Ordnung war.
    Ther jedoch bediente sich der Schockwaffe genau nach Laurys Anweisung und ließ die herbeieilenden Wachen der Reihe nach unter der Tür des Labors bewußtlos zu Boden stürzen.
    Der Versuch, der Gefangenen wieder habhaft zu werden, wurde aufgegeben. Die Nachricht, daß Havan selbst in der Hand der Gefangenen sei, brach auch den letzten Kampfeswillen der Aufständischen. Sie spürten, daß ihnen das Heft aus der Hand glitt, und versuchten, durch Willfährigkeit wettzumachen, was sie sich dadurch, daß sie mit Havan zusammenarbeiteten, zuvor verscherzt hatten.
    Es bedurfte der sensationellen Neuigkeit nicht mehr, daß ein riesiges, nie zuvor gesehenes Luftfahrzeug sich über dem Stadtgebiet von Penomat zur Landung anschickte, um Laury und ihre ehemaligen
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