Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang

0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang

Titel: 0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang
Autoren: Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang
Vom Netzwerk:
doch mal die Koffer auf, die Sie erbeutet haben bei dem Überfall! Tun Sie mir den Gefallen, und machen Sie mal die Koffer auf!«
    »Warum?«
    »Sie denken, da ist viel Geld drin, nicht wahr? Hahaha! Nicht ein Cent, haha! Nicht einer! Der Generaldirektor hat — ohne einem Menschen ein Sterbenswörtchen davon zu verraten — das ganze Geld völlig allein und ohne jede Bedeckung in seinem eigenen Wagen zur Bank gebracht. Während der ganze Konvoi von vornherein nur zur Ablenkung bestimmt war! Er hat es selbst vor einer Stunde in einer Pressekonferenz erklärt. Der Rundfunk brachte seine Erklärung kurz darauf, daher weiß ich es!«
    Donnerwetter,, jetzt ging mir ein Licht auf. Dieser raffinierte Bursche hatte seinen wahren Plan also sogar dem FBI verschwiegen. Die Bellway-Gang hatte sich auf reiben lassen für einen Haufen Ziegelsteine!
    Jack rieb sich nachdenklich übers Kinn. Eines war ihm natürlich klar: Wenn Margy recht hate, dann brauchte ich kein Verräter in seinem Sinne zu sein. Wenn kein Mensch außer dem Generaldirekter selbst vom wirklichen Verbleib des Geldes eine Ahnung gehabt hatte, dann lag es also nicht daran, daß ich den geplanten Überfall verraten hatte.
    »Das muß ich erst noch nachprüfen«, sagte er. »Dick und Pete, fesselt die Frau und bringt die beiden in Kays Zimmer. Wir brauchen hier den großen Raum. In ein paar Minuten kriegen wir Besuch.«
    Die beiden Gangster schleppten zuerst mich auf meinem Stuhl in mein Zimmer, dann brachten sie Margy nach, fesselten sie an den Händen und an den Beinen und warfen sie einfach auf mein Feldbett.
    Kaum hatte sich die Tür hinter ihnen geschlossen, da sagte ich- »Tut mir leid, Margy, daß man dich hierhergeschleppt hat.«
    Sie lachte leise.
    »Oh, das macht nichts. Aber wir wollen jetzt keine Zeit verlieren. Ich werde versuchen, vom Bett herunterzukommen. Vielleicht kann ich mit meinen Zähnen deine Fesseln wenigstens so weit lösen, daß du eine Hand frei bekommst.«
    Gesagt, getan. Nach einer Viertelstunde ungefähr hatte ich tatsächlich meine rechte Hand frei. In der Zwischenzeit waren draußen jede Menge Leute durch den Flur marschiert. Das beunruhigte mich etwas, denn ich wußte ja nicht, was Jack vorhatte. Daß er sämtliche anderen Gangsterchefs aus dem Hafengebiet zu einer Versammlung zusammengetrommelt hatte, davon wußte ich ja nichts.
    Ich befreite meine andere Hand und löste dann auch die Fesseln, mit denen man meine Füße an die vorderen Stuhlbeine gebunden hatte. Danach zerschnitt ich mit meinem Messer Margys Fesseln.
    Wir machten ein paar gymnastische Übungen, um den gestauten Blutkreislauf wieder anzuregen, dann öffnete ich den Koffer, den ich mitgebracht hatte. Ich hatte noch eine Pistole als Reserve darin.
    Ich holte mir die Waffe heraus und sah das Magazin nach. Einen Karton Muni tion teilte ich in zwei gleichgroße Häufchen, die ich in meine Hosentaschen schob. »Ich denke, wir werden uns jetzt erst einmal absetzen«, schlug ich dann vor.
    Margy nickte.
    »Ich bin auch dafür. Mein Bedarf an Prügel ist für heute ausreichend gedeckt.«
    Sie war eine prächtige Frau. Ich habe in der ganzen Zeit nicht ein Wort der Klage von ihr gehört. Nun, sie war eben aus dem Holz, aus dem G-man geschnitzt werden, ob es nun weibliche oder männliche Beamte des FBI sind.
    Vorsichtig öffnete ich das Fenster meines Zimmers und steckte den Kopf hinaus. Die ganze Mole stand voller Wagen. Die Gangsterbosse hatten sich — soweit es sich um die wohlhabenderen unter ihnen handelte — natürlich ihre Fahrer und meistens auch noch zwei Leibwächter mitgebracht. Die Leibwächter hatten sie mit in die Baracke genommen, aber die Fahrer lungerten auf der Mole herum, rauchten Zigaretten oder quasselten blödes Zeug miteinander.
    »Verdammt!« schimpfte ich leise, als ich die Bescherung sah. »Da kommen wir nicht durch!«
    »Warum nicht?« fragte Margy.
    »Auf der Mole wimmelt es von Wagen. Und von Gangstern. Es sieht so aus, als ob Rivers seine sämtlichen Konkurrenten zusammengetrommelt hätte, um ihnen begreiflich zu machen, daß sie jetzt wieder unter seiner Oberhoheit zu wirken haben.«
    Margy machte eine überraschte Geste.
    »Aber das wäre doch die idealste Möglichkeit, alle gleichzeitig auszuheben!«
    »Natürlich«, nickte ich. »Nur müßten wir dazu Mr. High Bescheid geben können! Und eben das scheint unmöglich!«
    Margy kam auf den richtigen Gedanken.
    »Ein Telefon gibt es hier nicht, was?«
    Ich schlug mir mit der Hand an die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher