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005 - Der Griff aus dem Nichts

005 - Der Griff aus dem Nichts

Titel: 005 - Der Griff aus dem Nichts
Autoren: Dämonenkiller
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Dorian die Augen wieder aufschlug und durch den Nebel langsam die Konturen von Jeffs Gesicht wahrnahm, war seine erste Frage: »Was ist mit Lorna?«
    Jeff machte eine begütigende Bewegung. »Nur ruhig bleiben, altes Haus! Sie ist über den Berg. Der Arzt sagte, daß sie nur durch ein Wunder am Leben geblieben sei. Wenn sich keine Komplikationen einstellen und Lorna keine Anzeige gegen dich erstattet, dann kommst du noch einmal mit einem blauen Auge davon.«
    »Und mit gebrochenen Rippen«, sagte Dorian stöhnend und betastete den Verband auf seiner Brust.
    »Dr. Hopper sagte, daß nichts gebrochen sei«, beruhigte ihn Jeff und schnitt eine Grimasse. »Ihr müßt es ja ganz schön getrieben haben. Wenn ich mir vorstelle, wie Lorna dich durchs Zimmer jagt … Ich könnte mich kaputtlachen.«
    »Warum hast du sie auf mich angesetzt?« fragte Dorian scharf.
    Jeff machte eine abwehrende Geste. »Also entschuldige, wie konnte ich ahnen, daß du zur anderen Fakultät übergewechselt bist? Verdammt noch mal, schlägt einem Mädchen eine zehn Pfund schwere Bronzefigur über den Schädel, nur weil sie nach seinem Hosenlatz langt! Hättest du mir ein Wort gesagt …«
    »Laß den Unsinn!« bat Dorian.
    Es hätte wenig Sinn gehabt, Jeff zu erklären, daß es sich um eine Angelegenheit auf Leben und Tod gehandelt hatte. Deshalb wechselte er das Thema und fragte: »Bist du mit Dorothy Malone klargekommen?«
    Jeff wiegte den Kopf. »Ich glaube nicht, daß dich das wirklich interessiert.« Doch als er keine Antwort erhielt, fuhr er fort: »Das war vielleicht ein Ding. Wir haben noch die ganze Nacht zusammen gesessen. Dorothy wollte den Gnom um keinen Preis als Partner haben. Sie weinte, schrie, fluchte – wartete mit ihrem gesamten Repertoire auf. Und Pietrucci wollte ebenfalls nicht nachgeben. Er pochte auf sein Recht als Regisseur und beharrte auf dem Standpunkt, daß der Gnom der beste Roland sei, den man sich nur wünschen könnte. Dorothy gab erst nach, als wir ein wenig Druck auf sie ausübten. Das erhoffte Comeback ist ihr doch mehr wert. Heute nachmittag wollen wir die ersten Probeaufnahmen machen.«
    »Wie spät ist es?«
    »Zehn Uhr durch.«
    Dorian überlegte eine Weile, dann sagte er entschlossen: »Ich muß aufstehen.«
    »Du würdest nicht weit kommen«, behauptete Jeff. »Dr. Hopper ist der Meinung, daß du zwei, drei Tage Bettruhe nötig hast.«
    »Ich fühle mich soweit wieder in Ordnung«, versicherte Dorian. »Würdest du veranlassen, daß man mir meine Kleider bringt?«
    »Und deine Waffe auch?« fragte Jeff, ohne sich vom Platz zu rühren.
    Dorian wich seinem fragenden Blick aus.
    »Es geht mich nichts an, was du treibst, Dorian«, sagte Jeff, »aber ich befürchte, daß du dich auf Dinge einläßt, denen du allein nicht gewachsen bist. Ich erinnere mich noch gut daran, in welchem Zustand du mir mein Flugzeug zurückgegeben hast. Du sagtest damals, daß du nur Lilian von einer Wiener Klinik nach London bringen wolltest, und dann war bei der Landung die gesamte Inneneinrichtung zerstört, und zwei Leichen befanden sich an Bord.«
    »Ich habe dich ersucht, mir die Rechnung für die Reparaturen zu schicken«, sagte Dorian.
    »Aber darum geht es doch nicht!« rief Jeff wütend und hieb mit der Hand auf die Bettdecke. »Bei aller Freundschaft, Dorian, ich bange um meinen Ruf. Ich befürchte, daß du dich auf krumme Dinger einläßt, für die auch ich die Rechnung präsentiert bekommen könnte.«
    »Wenn du es so siehst, dann ist es besser, wenn ich dir nicht mehr zur Last falle. Ich …«
    »Herrgott noch mal!« rief Jeff in gespielter Verzweiflung. »Sei doch nicht so stur! Ich möchte dir doch helfen. Aber als Freund könntest du mich wenigstens ins Vertrauen ziehen. Ich habe viele Beziehungen, die dir nützlich sein könnten.«
    »Tut mir leid, Jeff. Ich kann dir nicht sagen, worum es geht, denn du würdest mir nicht glauben. Nein, unterbrich mich nicht! Du würdest mir bestimmt nicht glauben. Aber ich kann dir versichern, daß ich keine krummen Dinger drehe. Ich handle im Auftrag des Secret Service. Politik ist dabei nicht im Spiel. Meine Aufgabe ist es, Fuller zur Strecke zu bringen.«
    »Und du glaubst, daß du in Los Angeles eine Spur findest, die dich zu ihm führt?« fragte Jeff.
    »Ich bin jetzt überzeugt, daß er wieder in Los Angeles ist«, erklärte Dorian, verschwieg aber, daß Lorna Blue ihn zu dieser Überzeugung gebracht hatte.
    »Das ist ein Ding!« meinte Jeff. »Aber warum sollte er sich
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