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005 - Der Griff aus dem Nichts

005 - Der Griff aus dem Nichts

Titel: 005 - Der Griff aus dem Nichts
Autoren: Dämonenkiller
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verstecken?«
    »Weil er weiß, daß ich hinter ihm her bin.« Dorian schlug entschlossen die Decke zurück. »Laß mir jetzt bitte meine Kleider bringen, Jeff! Ich muß unbedingt zu dem Sanatorium, in dem Fuller tätig war.«
    »Ich stelle dir selbstverständlich einen Wagen mit Chauffeur zur Verfügung«, erbot sich Jeff. »Du bist noch zu schwach, um dich selbst ans Steuer zu setzen. Rudolpho wäre ein geeigneter Begleiter. Er kann auch seinen Mann stehen, falls du Schwierigkeiten bekommst.« Ohne Dorian Gelegenheit zu geben, noch einen Einwand vorzubringen, verließ Jeff das Schlafzimmer.
    Der Dämonenkiller dachte nach. Vielleicht hatte Jeff gar nicht so unrecht. In seiner Lage konnte er schon einen Leibwächter brauchen, denn ohne Zweifel hielt sich Fuller im Raum Los Angeles auf und wußte, daß Dorian ihm auf den Fersen war. Der Zwischenfall mit Lorna Blue hatte ihm gezeigt, daß er von nun an keine Sekunde seines Lebens mehr sicher sein konnte.

    Rudolpho lenkte den knallroten Chrysler nordostwärts, den Sunset Boulevard entlang, unter dem Hollywood Freeway durch, kreuzte die San Fernando Road und kam beim Foothill Boulevard auf den Angeles Crest Highway. Sie sprachen die ganze Zeit über kein Wort. Rechts flitzten die Fernsehtürme vorbei, und knapp hinter dem Mount Wilson Observatorium bog Rudolpho links ab. Ein Schild verkündete, daß es sich um eine Privatstraße handelte, ein anderes, daß man hier in den Carmelita Canyon fuhr.
    Vor Fahrtantritt hatte er erklärt, daß es etwa dreißig Meilen bis zum Carmelita-Sanatorium seien. Ein Blick auf den Meilenzähler zeigte Dorian, daß sie bereits zweiundzwanzig zurückgelegt hatten. Das Gelände war ziemlich eintönig. Links und rechts von der schmalen Privatstraße erhoben sich schroffe Sandsteinwände, und dann tat sich linkerhand ein Abgrund auf, an dessen Rand sich die Straße dahinschlängelte. Die Vegetation war alles andere als üppig. Nirgends war eine Spur von Leben zu sehen. Das letzte Haus war eine alte Holzbaracke am Anfang des Canyons, die noch aus der Pionierzeit Amerikas stammen mochte.
    Dorian griff sich unter die Achsel, holte die Pistole aus dem Schulterhalfter und überprüfte das Magazin. Es war geladen. Er steckte die Waffe zurück. Rudolpho hatte ihn beobachtet. Ohne seine Aufmerksamkeit von der Straße abzulenken, hob er sein über der linken Brustseite leicht gebauschtes Jackett, so daß Dorians Blick auf eine schwere Armeepistole fiel, die er unter der Achsel trug.
    Sie grinsten sich an. Damit war das Eis zwischen ihnen gebrochen. »Ich hoffe, daß wir die Dinger nicht brauchen«, sagte Dorian. »Mein Waffenschein gilt nämlich nicht für die Staaten, und ich würde riskieren, daß man mich des Landes verweist.«
    »Das wäre bedauerlich, Sir«, sagte Rudolpho, »aber sorgen Sie sich nicht. Ich habe einen Waffenschein, der gültig ist.«
    Die Straße zweigte von der Schlucht ab, und sie kamen in ein breites Tal, das von Sträuchern und vereinzelten Eukalyptusbäumen bewachsen war.
    »Was wissen Sie über das Sanatorium, Rudolpho?« fragte Dorian.
    »Bestimmt weniger als Sie, Sir. Ich weiß nur, daß die Besitzer es nach Dr. Fullers Abreise schließen ließen und daß es jetzt von irgendwelchen Leuten verwaltet wird. Meines Wissens wurde es jedoch nicht zum Verkauf ausgeschrieben. Da sind wir schon!«
    Vor ihnen spannte sich eine drei Meter hohe Ziegelmauer quer durch das Tal. Das Licht der Sonne wurde von den Glassplittern reflektiert, die im oberen Mauerrand einbetoniert waren. Ein engmaschiger Elektrozaun sicherte die Mauer noch zusätzlich ab.
    »Wer sich so verschanzt, hat bestimmt viel zu verbergen«, sagte Dorian.
    Rudolpho hob nur die Schultern. Er drosselte die Geschwindigkeit und steuerte den Chrysler durch das offenstehende Tor. Sie kamen in einen gepflegten Park. Links lagen Garagen, rechts war zwischen den exotischen Gebüschen ein Glashaus zu sehen.
    Rudolpho umrundete einen künstlichen Teich mit einem Springbrunnen, der jedoch nicht in Betrieb war. Steinerne Fabelwesen hockten mit aufgerissenen Mäulern um den Teich herum. Dahinter lag das Sanatorium. Es sah aus wie eine Mischung aus einer mittelalterlichen Burg, einem Krematorium und dem Palast eines arabischen Ölscheichs. Das dreigeschossige Gebäude wies eine Vielzahl von Zinnen und Türmchen auf. Die unterschiedlich großen Fenster besaßen vielfältige Formen: schmale, hohe Rundfenster und kleine, quadratische Luken. Der zweite Stock der Vorderfront bestand aus
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