Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0048 - Die Dämonen aus dem Eis

0048 - Die Dämonen aus dem Eis

Titel: 0048 - Die Dämonen aus dem Eis
Autoren: Traute Maahn
Vom Netzwerk:
Orientierung verloren.«
    »Zamorra muß her«, entschied Marty. »Kommen Sie, wir rufen ihn. Eins, zwei, drei: Zamorra…«
    Ihr zweistimmiger Ruf hallte hohl durch die Katakomben.
    »Zamorra, wo steckst du?« schrie Nicole.
    Antwortete er nicht?
    »Zamorra…« brüllte Marty Hyde. »Hier sind wir, beim Schiff. Die UNITE steht unversehrt vor uns! Zamorra …«
    Vielleicht war es nur das Echo.
    Mutlos hörten sie es in der Ferne »Zamorra« rufen.
    »Er findet uns hier nie«, seufzte Nicole. »Diese Grotte ist ein richtiges Labyrinth und dieser Schwefelgestank! Da lobe ich mir die eiskalte Polarluft draußen!«
    »Auf dem Dachgarten des Empire State Buildings ist die Luft am allerbesten!« schwärmte Marty. »So eine Kälte war noch nie mein Fall. Da nehme ich sogar Smog in Kauf.«
    »Wir müssen etwas unternehmen. Wie heißen Sie?«
    »Marty.«
    »Gut. Ich bin Nicole. Marty, ich bin froh, daß wir uns getroffen haben. Aber wir können nicht untätig hier herumstehen. Die Dämonen sind nicht die einzige Gefahr für uns, sondern das Labyrinth und die heiße Lava.«
    »Suchen wir den Grotteneingang. Aber ich schlage vor, daß wir uns nicht trennen. Vier Augen sehen mehr als zwei. Los, worauf warten wir noch?«
    Nicole nickte. »Ich glaube, ich bin von da gekommen, oder?«
    »Nein. Mehr von links«, widersprach er. »Haben Sie eine ungefähre Ahnung, in welche Richtung wir gehen müssen?«
    »Leider nicht«, murmelte Nicole. »Ich laufe seit über einer Stunde ständig im Kreis herum, Marty. Versuchen wir es mal da!«
    ***
    Die Internationale Kontrollbehörde der Antarktis bestand aus fünfundzwanzig Männern und Frauen. Die Gruppe tagte seit einer Stunde.
    Die Piloten der drei Aufklärungsflugzeuge hatten nichts Außergewöhnliches berichtet.
    Auch den Hubschrauber, den Halmers und Hyde entwendet hatten, um damit zur Marguerite-Bay zu fliegen, hatten sie nicht entdeckt.
    Die Station der niederländischen Mineralogen war verlassen. Das Funkgerät war noch eingeschaltet gewesen, als eine Hubschraubermannschaft die Station untersucht hatte.
    Von allen vier Personen, die einige Stunden vorher von dem Piloten Conaris dort abgesetzt worden waren, fehlte jede Spur.
    Dem Funkspruch Nicole Duvals zufolge sollte Zamorra an einem schweren Nervenfieber leiden und das Ehepaar Davis vermißt sein.
    Nicole Duval hatte ein unverschlüsseltes Telegramm über Funk an Bill Fleming aufgegeben, in dem sie um Hilfe gerufen hatte.
    Was aber sollte ihre verworrene Frage nach jemand, der vor Palmers die Antarktis entdeckt hatte? Warum fragte sie nach einem Schiff, das damals zu Beginn des 19. Jahrhunderts als vermißt galt?
    Hatte auch die letzte – Zamorras Sekretärin Duval – den Verstand verloren?
    Zamorras Rundspruch war völlig unverständlich. Er hatte von einer fremden Macht gesprochen und um Vorsicht gebeten.
    »Sechs Fremde sind vermißt. Sechs Besucher, die nicht Mitglieder unserer Stationen sind«, sagte der Brite, Mitglied der Kontrollbehörde. »Ich kann mir nicht denken, daß sie alle einem Antarktiskoller zum Opfer gefallen sind. Von keiner anderen Forschungsstation wurden Koller-Anzeichen gemeldet.«
    »Wenn wir nur eine dieser sechs Personen finden würden!« seufzte der Argentinier. »Dann könnten wir sie sofort in eine psychiatrische Untersuchung geben.«
    »Auch Marty Hydes Funkspruch – ehe er schwieg – ist merkwürdig genug«, meldete sich der Franzose. »Die Tür des Helikopters soll weggeschmolzen sein. Und er sprach auch von vierzig tanzenden Männern mit Waffen um ein Feuer.«
    »Dabei sank die Temperatur. Die Windstärke stieg. Ein Feuer im Freien wäre undenkbar!« rief der Chilene.
    Die australische Delegierte sprach mit ungewöhnlichem Ernst.
    »Wir dürfen auch nicht den Knochenhaufen vor der Station der Mineralogen vergessen und das Verschwinden der neun Forscher aus den Niederlanden! Was ist auf unserem Südpol los? Sind wirklich verbrecherische, fremde Mächte bei uns eingedrungen? Was planen Sie? Sabotage?«
    »Die Funkstelle der Station war bis vor kurzem noch besetzt! Ich begreife nicht, daß sie die Station unbesetzt gelassen haben!« Der Niederländische Delegierte hieß Herb van Straaten. Er hatte bisher den Einsatz nach, den Vermißten geleitet. »Ich bin mit meinem Latein am Ende, meine Herrschaften. Jahrelang haben wir fleißig und in Freundschaft mit allen Nationalitäten gearbeitet. Auf einmal ist etwas Böses zwischen uns, das unsere Forschungen stört. Neid, Miß- gunst? Hat man meine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher