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0046 - Die Dämonenschmiede

0046 - Die Dämonenschmiede

Titel: 0046 - Die Dämonenschmiede
Autoren: Richard Wunderer
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kopfschüttelnd.
    »Was soll denn das?« murmelte ich.
    »Das wollte ich dich fragen, John.« Bill rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. »Eine ultimative Waffe! Das kann doch nur bedeuten, daß es eine Waffe sein soll, gegen die es keine Abwehr gibt. Aber wer bereitet diese Waffe vor? Gegen wen?«
    »Woher soll ich das wissen?« fragte ich seufzend. »Nur weil ich Oberinspektor bei Scotland Yard bin, kann ich noch lange nicht hellsehen. Hier, wer ist die alte Ethel, nach der du in Ranverness fragen sollst? Und was für dunkle Mächte? Verstehst du auch nur ein Wort?«
    Bill schüttelte den Kopf. »Warum, glaubst du wohl, komme ich zu dir, dem berühmten Geisterjäger?«
    Ich betrachtete meinen alten Kampfgefährten mit einer Mischung aus Mißtrauen und Neugierde. »Du vermutest, daß es ein Fall für mich ist?«
    Bill machte ein unschuldiges Gesicht, als wäre er soeben vom Storch abgeliefert worden.
    »Immerhin hast du die Mittel, John, um festzustellen, was dahintersteckt«, erklärte er. »Und allein läßt mich Sheila nicht nach Schottland fahren.«
    »Ranverness!« Ich drückte kopfschüttelnd die Ruftaste für meine Sekretärin. Glenda Perkins platzte so schnell in mein Büro, als habe sie hinter der Tür gestanden und gelauscht. »Stellen Sie bitte fest, ob es in Ranverness, Schottland, eine Polizeistation gibt. Wenn ja, brauche ich schnellstens eine Verbindung dorthin. Wenn nein, dann…«
    »… dann suche ich den nächsten Polizeiposten heraus, ich bin nicht auf den Kopf gefallen«, sagte sie schnippisch und warf Bill einen bösen Blick zu. »Ich habe ihm gesagt, daß man nicht so einfach in das Büro eines Oberinspektors stürmen darf.«
    »Ich werde mich bessern«, versprach Bill.
    Glenda rauschte hoheitsvoll hinaus und achtete darauf, daß ich das Wiegen ihrer Hüften gut sehen konnte. In den nächsten Minuten unterhielten wir uns über Sheila und den kleinen John. Bill geriet ins Schwärmen. Erst das Klingeln des Telefons brachte ihn auf den Boden der Tatsachen zurück.
    »Ich verbinde mit der Polizeistation in Ranverness«, sagte Glenda berufsmäßig kühl.
    Es klickte. Ich bekam einen Constabler an den Apparat, dessen Namen ich wegen der zahlreichen rollenden R nicht verstand. Überhaupt war es ein Kunststück, seinen schottischen Dialekt zu enträtseln. Er besserte sich erst, als er hörte, daß er mit Scotland Yard in London sprach.
    »Ich interessiere mich für eine ganz bestimmte Frau aus Ihrem Bereich«, sagte ich und kam mir plötzlich ziemlich dumm vor. Wie klang das nur? »Sagt Ihnen der Name etwas: die alte Ethel?«
    Mein Gesprächspartner stieß einen überraschten Ruf auf. »Wieso wissen Sie das schon, Sir?« fragte er hastig. »Wir haben die Alte erst vor zehn Minuten gefunden.«
    »Was heißt, Sie haben sie gefunden?« wiederholte ich verblüfft. »Soll das bedeuten, daß…?«
    »Sie ist tot, Sir«, meldete er diensteifrig. »Der Arzt hat sie sich schon angesehen, aber er ist noch draußen. Sie hat einen Einstich im Hals, genaugenommen sogar zwei.« Der Polizist räusperte sich. »Sehr merkwürdig.«
    »Allerdings, sehr merkwürdig.« Ich überlegte nicht lange und dachte auch nicht weiter an Superintendent Powell. Er würde toben, wenn er die Spesenabrechnung für eine Schottlandreise bekam, doch das war mir gleichgültig. »Unternehmen Sie noch nichts, ich komme zu Ihnen«, sagte ich, ließ es mir bestätigen und legte auf.
    »Na, sag schon, was ist los?« Bills Blick hing förmlich an meinen Lippen.
    »Ich glaube, dein Telegramm hier ist eine ganz heiße Spur, Bill«, sagte ich ernst und stand auf. »Die alte Ethel ist tot, wer immer sie auch sein mag. Und sie hat zwei Einstiche im Hals.«
    Er zuckte zusammen. »Ein Vampir?« fragte er atemlos.
    »Frag mich, wenn wir in Ranverness sind«, antwortete ich. »Oder fährst du nicht mit?«
    »Natürlich fahre ich!« Er zögerte. »Kannst du nicht Sheila anrufen und…«
    Ich hob sofort abwehrend die Hände. »Das erledige du nur selbst, mein Bester! Schließlich ist sie deine Frau und nicht meine. Oder willst du das ändern?«
    Er stürzte sich hastig auf das Telefon. Zehn Minuten später hatte er Sheila die Zustimmung abgerungen.
    ***
    Superintendent Powell war nicht gerade begeistert, als er von meinen Plänen hörte, aber er stimmte zu. Er stärkte mir immer den Rücken. Schließlich wußte er, worum es ging.
    Ich hinterließ für Suko und Jane Collins eine Nachricht, da beide nicht zu erreichen waren, und machte mich sofort
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