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0044 - Der Mensch und das Monster

Titel: 0044 - Der Mensch und das Monster
Autoren: K. H. Scheer
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Schädel in den Nacken zu werfen. Wieder schoß sein Zeigefinger vor. „Wieso, wollen Sie wissen? Okay, relativ einfach, sogar für einen Laien. Wir haben siebenhundert Kranke an Bord, darunter die Mutanten. Eine Heilung ist vorerst unmöglich. Unter Berücksichtigung der Tatsache, daß es auf Arkon auch kein Gegenmittel gibt, ist die Reaktion der Maschine mit hundertprozentiger Gewißheit absehbar. Das Gehirn weiß, daß Ihre Erfolge größtenteils auf dem Einsatz der Mutanten beruhen. Schlachtschiffe vom Range der TITAN hat der Robot selbst. Die mechanische, rein mathematisch fundierte Logik wird dem Automaten sagen, daß Sie, Sir, unbrauchbar, zumindest aber weniger wertvoll geworden sind. Ohne Ihre besonderen Hilfsmittel zählen Sie nur noch als normal anzusehende Kraft. Ist das klar?"
    Certch zwinkerte nervös mit den Augen. Rhodan entgegnete wieder nichts.
    „Okay, also klar. Ihre Pluspunkte im Schema der positronischen Berechnung liegen nur noch in Ihrer schnellen Entschlußfähigkeit. Geheime Waffen werden von dem Robot vermutet. Eine Vermutung wird er aber nicht als positives Wertzeichen in seine Auswertung bringen. Also bleibt nur Ihre Tatkraft. Damit stehen Sie gerade noch etwas über der Einstufungsschablone eines Naat oder einer anderen Intelligenz. Das ist verzweifelt zu wenig, um es riskieren zu können, den direkten Machtbereich des Robotgehirns anzufliegen. Das wäre alles! Lassen Sie die Finger davon. Ich kann nur sehr dringend warnen."
    Certch hüpfte mit einer flinken Bewegung aus dem Gliedersessel. Die Brille verschwand von seiner großen Nase.
    „Einen Augenblick!" Der Robotpsychologe verhielt im Schritt.
    Everson und Tanner sahen schweigend zu den beiden ungleichen Männern hinüber. Tiff stand bleichen Gesichts abseits. In der großen Zentrale herrschte plötzlich eine angespannte Atmosphäre. Rhodan ging langsam auf den Wissenschaftler zu. Dicht vor ihm blieb er stehen.
    „Da ich auch etwas von positronischer Logik verstehe, Doktor, nehme ich an, daß Ihre Auswertung über das Verhalten des Riesenautomaten einzig und allein auf der Annahme fußt, daß auf Arkon kein Heilmittel vorhanden ist."
    „Stimmt!" bestätigte das Männlein knapp.
    „Was geschieht, wenn die Krankheit doch geheilt werden kann? Wenn sie dem Robot bekannt ist?"
    „Situationsänderung um hundertachtzig Grad zu unseren Gunsten."
    „Danke sehr, Doktor. Natürlich wissen Sie genau, daß man auf Arkon kein Serum kennt. In Ordnung, darüber brauchen wir nicht zu streiten. Nehmen wir die schwärzeste Seite des Falles als gegeben an. Sie kennen das Ulterman-Gesetz über die Handlungsbewertung kybernetischer Rechenergebnisse?"
    Certch wurde argwöhnisch. Er wurde noch etwas kleiner.
    „Ich kenne es auch, also handeln wir danach. Captain Everson!"
    Der Riese fuhr aus dem Pilotensessel hoch. Sein Gesicht war nicht mehr weich.
    „Befehl an den Chefarzt durchgeben. Thora, Bully und sechs andere Männer aus der erkrankten Besatzung dürfen nur in einen leichten Schlaf versetzt werden. Ich möchte, daß die acht Personen jederzeit aufgeweckt werden können. Das ist alles."
    Everson wandte sich dem Bordsprechgerät zu. Dr. Certch staunte.
    „Was haben Sie vor?" fragte er kehlig.
    „Nach dem Ulterman-Gesetz handeln", wurde er von Rhodan belehrt. „Wir zeigen acht Kranke vor. Die anderen Leute werden versteckt. Gucky und Sengu werden dafür sorgen, daß der Robot einige Beweise ihrer außerordentlichen Fähigkeiten erhält. Der Robot weiß nicht, daß wir achthundert neue Leute übernommen haben. Freyts kurzer Ausflug zur Erde ist infolge des abschirmenden Struktur-Kompensators unbekannt geblieben, dank den Galaktischen Händlern, die dieses wunderbare Gerät entwickelt haben. Wir sind mit siebenhundert Männern gestartet, mit siebenhundert kommen wir zurück. Eine klare Sache, oder? Acht Kranke weisen wir vor. Sie sind zu unerheblich, um als Minuspunkt für die Gesamtbewertung unserer Hilfeleistung zu gelten. Zugleich erfahren wir, ob ein Heilmittel vorhanden ist. Zeigen Sie mir einen Haken, den ich übersehen haben könnte, Dr. Certch!"
    Der Wissenschaftler zögerte - und dann kam seine Frage: „Sie sind absolut sicher, daß die GANYMED nicht geortet worden ist? Hyperraumsprünge können durch die erforderlichen Strukturverschiebungen angemessen werden."
    „Bekannt! Der Kompensator verhindert eine Ortung absolut. Wo ist der Haken?"
    „Keiner da", knurrte Certch. „Nicht unter den Voraussetzungen. Sorgen Sie aber ja
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