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0044 - Der Mensch und das Monster

Titel: 0044 - Der Mensch und das Monster
Autoren: K. H. Scheer
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hatte.
    Diese Maßnahme rächte sich nun. Sie kamen nicht mehr in die Festung hinein, da sie dazu erst einmal die Sperre der Kampfmaschinen und in zweiter Linie den Feuervorhang der TITAN zu überwinden hatten. Rhodan wartete ab.
     
    *
     
    Es hatte zwei Stunden Bordzeit gedauert, bis sie die inneren Räumlichkeiten erreicht hatten. Die Kuppel mit all ihren riesenhaften Sälen, Hallen und ringförmigen Korridoren erschien äußerlich unbeschädigt. Von innen glich sie einem Trümmerhaufen. Vor einer Minute war die erste wirkliche Feindberührung erfolgt. Man hatte ein dünnes, menschenähnliches Wesen von weißlicher Hautfarbe und zerbrechlichem Körperbau tot aufgefunden. Rhodan beugte sich über das graue nichtssagende Gesicht mit den erstarrten Augen.
    „Ein Ära", gab er über Funk durch. „Die gleichen Kerls, die wir auf Honur gefunden haben. Wo sind die anderen?"
    „Hinter jener Tür", erklärte Tifflor erschöpft. Sein Gesicht hinter dem leicht flimmernden Schutzschirm des Einsatzanzuges glich einer geisterhaften Maske.
    „Sir, es ist fürchterlich! Links von Ihnen, das große Tor da, führt in eine Art Großlabor. Da liegen ganze Stücke von jenen Monstren herum, mit denen wir es laufend zu tun haben."
    „Stücke?" wiederholte Rhodan stockend.
    „Jawohl, Sir. Die Biologen sind schon drin. Sie sagen, dies wäre eine Großstation zur Erzeugung synthetischen Lebens. In den Kesseln wallt und kocht es."
    Rhodan sprang sorglos in den anderen Raum hinein. Grauengeschüttelt blieb er stehen. Die vollautomatische Anlage lief noch. Es war wie in einer Automobilfabrik, in der Einzelteile auf dem Endband zusammengefügt werden. Nur handelte es sich hier um pulsierendes, rätselhaftes Syntholeben, das ganz am Ende der Halle schlauchartig aus einer dampfenden Maschine kann. Das was auf den Transportbändern fortgeschafft wurde, lebte, aber es dachte nicht.
    Der Biologe Janus van Orgter stellte fest: Fraglos können diese Monster nur dann handeln, wenn sie von einem starken Willen gesteuert werden. Wahrscheinlich werden sie von den Galaktischen Medizinern als irgendwelche Hilfskräfte verkauft.
    Rhodan befahl: „Tifflor, schießen Sie die Bänder und Maschinen zusammen. Alles raus hier, auch die Wissenschaftler."
    In dem Augenblick kam Guckys Hilferuf durch. Jeder hörte die hohe Stimme in den Kopfhörern.
    „Ich bin in den Wohnräumen. Schnell, beeilt euch. Die Aras fliehen in ein Raumschiff. Es steht dicht bei mir. Ich - ich glaube, ich kann nicht mehr. Ich bin erschöpft. Kommt."
    Dunkles Donnern übertönte die Geräusche der Waffen und Gebläsemaschinen. Das Geräusch steigerte sich zum grellen Heulen, das sich nach einem machtvollen Höhepunkt rasch entfernte.
    Rhodan rief bereits die GANYMED an. Freyt erschien auf dem Schirm.
    „Okay, Sir, ich habe sie schon in der Ortung. Die kommen nicht weit", gab er gelassen durch. „Habt ihr unten welche gefangen?"
    „Ich, ich halte drei Aras fest". stöhnte Gucky. „Sie wehren sich. So kommt doch."
    Rhodan schaltete ab. Während im freien Raum ein kleines Schiff auftauchte und eine Breitseite der GANYMED dem bereits irrsinnig schnellen Flüchtling nacheilte, ging Tifflors Trupp erneut vor. Letzte Trennwände zerbröckelten unter arbeitenden Desintegratoren. In einem kleinen Raum stand Gucky vor drei langen, pfahldünnen Wesen. Sie hingen an den stabilen Wänden des Raumes, als wären sie dort angeklebt worden. Sie trugen feste Raumanzüge, die den hohen Gasdruck des Planeten wohl aushielten.
    Zugreifende Männerfäuste rissen die Hilflosen aus dem telekinetischen Bann. Wenig später kam von Wuriu Sengu die Meldung, er könne nirgends mehr Aras sehen. Es dauerte nochmals fünf Stunden, bis Roboter und Menschen die Kuppel durchsucht hatten. Unterdessen befanden sich die drei gefangenen Aras bereits auf der TITAN im Hypnoverhör. Dr. Hayward leitete die Untersuchung.
    Als Rhodan oben ankam, lagen die Ergebnisse vor. Die Mediziner Hayward und Kärner zeigten starre Gesichter. Rhodan stockte im Schritt. Langsam tastete er nach einem arkonidischen Kontursessel, der sich sofort um seinen Körper schmiegte.
    „Sie wollen doch hoffentlich nicht sagen, das Verhör wäre ergebnislos verlaufen?" erkundigte er sich. Professor Kärner räusperte sich. Seine Stirn war von feinen Schweißperlen bedeckt.
    „Es war ein Erfolg, Sir, jedoch ein für uns negativer Erfolg, wenn ich so sagen darf. Diese Wesen sind psychisch wenig widerstandsfähig. Wir drangen mit dem Hypnoseverhör
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