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0042 - Raumschiff TITAN funkt SOS

Titel: 0042 - Raumschiff TITAN funkt SOS
Autoren: Kurt Brand
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waren. Sie handelten sogar mit Planeten. Sie hatten auch einmal den Plan durchführen wollen, einen lächerlich kleinen Trabanten - so im Vorbeigehen - auszuplündern. Was sie tausendmal schon getan hatten, mußte mit diesem winzigen Planeten, der Erde hieß, doch auch klappen.
    Aber es klappte nicht. Ein gewisser Perry Rhodan klopfte den Springern so nachdrücklich auf die Finger, daß sie fluchtartig das Feld räumten. Und jetzt sah Perry Rhodan ein Springerschiff in nächster Nähe der infizierten TITAN liegen. Springer flogen walzenförmige Raumer. Diese Form war typisch für sie.
    „Also doch die Händler!" stieß Crest erregt hervor. „Dieses Verbrechen hatte ich ihnen tatsächlich nicht zugetraut."
    Gucky verhielt sich auffallend schweigsam. Unverwandt musterte er den Raumer, der in einer wahren Blitzfahrt aus dem interstellaren Raum kommend in unglaublich kurzer Zeit gelandet war.
    „Und noch etwas, über das wir uns zu wenig Gedanken gemacht haben, Crest: Wer hat diesen Raumer benachrichtigt? Wo steht auf Honur der Sender, der den Funkspruch abgegeben hat, und als letztes, wer hat ihn abgegeben? Einer der Honos? Ich wage zu sagen: Nein! Aber ich möchte behaupten, daß eine auf Honur versteckte Kontrollstation der Händler uns diese Todesengel auf den Hals gehetzt hat!"
    Da sagte Crest: „Perry, Sie sprechen ganz anders als gestern, und ich schicke meinen Dank zu den Sternen, daß Sie wieder der alte Perry Rhodan sind."
    Crest konnte Perrys fast wehmütiges Lächeln nicht sehen, denn einer war dem anderen durch das Deflektorfeld unsichtbar.
    „Gestern durchlebte ich die schwärzeste Stunde meines Lebens, Crest. Ich konnte nicht mehr. Ich war verzweifelt, und ich bin es jetzt noch. Aber ich hatte Zeit, nachzudenken, mehr als jetzt. Die Verantwortung für siebenhundert Menschen drohte mich zu erdrücken. Ja, Crest, gestern bin ich feige geworden. Ich werde es nie vergessen. Ich bin doch auch nur ein Mensch. Ich war hilflos geworden und wußte nicht mehr, daß ich noch atmete, dabei liegt es in der Natur von uns Menschen, die Hoffnung nicht zu verlieren, solange man atmet ... und jetzt, Crest, jetzt atme ich tief und kräftig!"
    Dieses Geständnis erschütterte den Arkoniden und zwang ihm Bewunderung für den Mann ab, der offen seinen Fehler zugab. Wer von den Arkoniden war noch dazu fähig? Keiner!
    „Gucky, bist du am Schiff?" fragte Rhodan.
    Der Mausbiber verstand, was Perry wissen wollte. Er durchforschte mit seinen telepathischen Fähigkeiten den Raum zwischen seinem Standort und dem walzenförmigen Schiff und war bemüht, Gedankenimpulse aufzufangen.
    Kleinlaut mußte der Mausbiber zugeben: „Ich kann keine richtigen Gehirnwellenmuster auffangen. Ich habe selten solch ein konfuses Zeug gesehen. Alles, aber auch restlos alles ist zerhackt. Nur zerfetzte Impulse kommen aus dem Raumer, und damit kann ich nichts anfangen."
    Die Menschen, unsichtbar durch den Deflektor ihrer Raumanzüge, schwiegen sich aus. Ihr Blick pendelte zwischen den beiden Raumschiffen hin und her. Sie sahen die Honos immer noch apathisch zwischen den Stützen der TITAN auf dem Boden hocken, erkannten sie als winzige Punkte, und sie konnten keinen einzigen Hono entdecken, der, von der Neugier getrieben, zum walzenförmigen Raumer hinüberging.
    „Was empfängst du aus der TITAN, Gucky?"
    „Kranke Gehirnwellenmuster. Sie freuen und tanzen sich alle in den Tod."
    „Der Tod hat zu warten!"
    Das war Rhodans Trotz, und er war aus dem Willen geboren worden, das Unabänderliche doch noch in andere, bessere Bahnen zu lenken.
    „Perry", sprach Crest ihn über die Verständigung an, „ich bin mir meiner Sache nicht sicher und benötige Ihre Hilfe: Ist das fremde Schiff tatsächlich ein Springerraumer? Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie weicht diese Form von der sonst bekannten Walzenform ab."
    Ein neues Ereignis ließ die Frage untergehen und unbeantwortet bleiben. Das fremde Raumschiff spie Roboter aus!
     
    *
     
    Tiff saß mit Wuriu Sengu in der kleinen Zentrale des Fernaufklärers. Allmählich war ein Gespräch in Gang gekommen. Es drehte sich um Perry Rhodans Verzweiflungsausbruch vom vergangenen Tag und die infizierte oder vergiftete Besatzung der TITAN!
    „Ich wußte", sagte Julian Tifflor, der in vielem eine auffallende Ähnlichkeit mit Rhodan besaß, auch wenn sein jugendliches Gesicht diesen Behauptungen zu widersprechen schien, „daß der Chef nicht aufgeben würde. Er wird niemals aufgeben, so lange er lebt, und
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