Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
004 - Das Wachsfigurenkabinett

004 - Das Wachsfigurenkabinett

Titel: 004 - Das Wachsfigurenkabinett
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Lungen füllten sich mit Rauch, und schwarze Kreise drehten sich vor seinen Augen.

    Coco lag noch immer auf der Bank. Sie war völlig nackt, so wie sie der Dämon verlassen hatte. Die unheimlichen Vampirschatten saßen weiterhin reglos im Hintergrund des Lokals, und der Wirt rührte sich ebenfalls nicht. Die ehemalige Hexe bewegte sich leicht. Die Beeinflussung des Dämons war stark gewesen, doch er hatte ihr nicht die Seele geraubt, und nach wenigen Sekunden konnte sie wieder denken, bekam aber noch immer keine Gewalt über ihren Körper.
    Sie kämpfte gegen die Lähmung an und erkannte bald, daß ihre Bemühungen vergebens waren. Sie konnte sich nicht der Kraft des Dämons entziehen, dazu war sie zu schwach.
    Dann bewegten sich die Vampirschatten. Sie standen auf. Ihre Gesichter verzerrten sich und sie kamen langsam näher. Coco wollte schreien, doch sie konnte es nicht. Sie wußte nicht, daß die Vampire von Landrop den Befehl erhalten hatten, Coco zu töten. Das Mädchen konnte sich nicht erklären, wieso sich die Schattenwesen plötzlich auf sie zu bewegten. Sie standen im Halbkreis um sie herum.
    Die Hände griffen nach ihr und rissen sie von der Bank herunter. Sie krachte zu Boden und wollte sich aufsetzen, doch noch immer hatte sie keine Gewalt über ihren Körper.
    Die Gesichter der Vampirschatten wurden zu unheimlichen Fratzen. Die Mäuler öffneten sich, und die spitzen Zähne kamen zum Vorschein. Sie spürte einen Biß in ihrem Oberschenkel. Der Schmerz durchraste ihren Körper. Immer mehr Zähne verbissen sich in ihrem Körper. Sie waren überall, an ihren Beinen, an den Hüften, dann an ihren Armen, und schließlich tauchten zwei Fratzen vor ihrem Gesicht auf und beugten sich immer tiefer zu ihr herab. Lippen drückten sich auf ihren Hals und suchten die Schlagader.
    Plötzlich rauschte es leise in der Luft. Die Vampirschatten ließen von ihrem Körper ab, krümmten sich, fielen zu Boden und bildeten ein wüstes Knäuel zuckender Glieder. Sie brüllten. Ihre Körper wanden sich wie Schlangen, bäumten sich auf, wurden durchsichtig und dann verflüchtigten sie sich.
    Der Bann fiel binnen eines Augenblicks von Coco ab. Sie stand schwankend auf. Ihr Körper blutete aus unzähligen Wunden, die ihr die Vampirschatten beigebracht hatten. Chapman war ebenfalls aus seiner Erstarrung erwacht. Kopfschüttelnd sah Coco die unzähligen Kleidungsstücke an, die auf dem Boden der Wirtsstube lagen. Die Schattenwesen waren spurlos verschwunden.
    »Der Dämon muß tot sein«, sagte sie an Chapman gewandt.
    Sie griff nach ihrem Kleid und schlüpfte hinein. Der Wirt bewegte sich. Er preßte die Hände vor die Augen, stöhnte und sah Coco an.
    Langsam schüttelte er den Kopf und kam auf sie zu. Verwundert starrte er die auf dem Boden liegenden Kleider an.
    »Wer sind Sie?« fragte er erstaunt. »Ich fühle mich so seltsam, als wäre ich eben aus einem tiefen Schlaf erwacht. Ich kann mich an nichts erinnern.« Er sah sich im Lokal um. Aus der Küche kam eine kleine dicke Frau.
    Coco hatte keine Zeit für Erklärungen. Sie hob Chapman hoch, packte ihre Handtasche und lief aus dem Lokal. Den toten Collins wollte sie nicht mitnehmen. Es war Sache des Secret Service, den Todesfall zu erklären.
    Rasch glitt sie hinters Steuer des Wagens. Chapman setzte sie auf den Beifahrersitz. Aus allen Häusern kamen Menschen, die aufgeregt durcheinander redeten. Coco konnte sich ihre Bestürzung vorstellen. Sie hatten alle ihr Gedächtnis verloren, und es war nicht sicher, ob sie es je zurückbekommen würden.
    Sie startete und fuhr los. Einige Bewohner wollten ihr den Weg verstellen, doch sie raste rücksichtslos weiter, und die Männer sprangen zur Seite. Es war nicht ihre Aufgabe, die Bewohner von Grayville über die Ereignisse aufzuklären, und sie war sicher, daß man ihr auch nicht geglaubt hätte.

    Die Flammen griffen nach Dorian. Er war fast blind, und Phillips Körper lag schwer in seinen Armen. Plötzlich jedoch wich das Feuer zurück. Es ließ einen schmalen Gang frei, durch den Dorian laufen konnte. Hinter ihm schloß sich die Flammenwand wieder. Phillip hatte mit seinen unglaublichen Fähigkeiten eingegriffen.
    Der Dämonenkiller rannte in den kleinen Garten, setzte Phillip ab und wandte sich noch einmal um. Das Gebäude war nicht mehr zu retten. Er atmete auf. Sie hatten es in letzter Sekunde geschafft. Er war sich darüber im Klaren, daß er ohne die Hilfe des Hermaphroditen jetzt tot wäre. Phillip hatte entscheidenden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher