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0039 - Die Welt der drei Planeten

0039 - Die Welt der drei Planeten

Titel: 0039 - Die Welt der drei Planeten
Autoren: K. H. Scheer
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selbstverständlich. Wenn er aber darüber nachzudenken begann, wie Rhodan die immerhin umfangreiche Gazelle aus dem Bug-Hangar bringen wollte, überfiel ihn ein leichtes Schwächegefühl. Blinzelnd schaute er den vorbeihastenden Männern des technischen Teams nach. Als sie in jenem Raum verschwanden, wo Rhodan den von der STARDUST übernommenen Fiktiv-Transmitter hatte installieren lassen, ging ihm ein riesengroßes Licht auf.
    „Großer Jupiter!" flüsterte er verstört vor sich hin. „Damit?"
     
    2.
     
    Sie hockten, lagen und kauerten dicht an dicht. Mit ihrem ungeheuer bissigen, aber zumeist treffenden Galgenhumor waren sie so verschwenderisch umgegangen, daß ihnen die Situation erträglich geworden war. Die alten Kämpen aus den allerersten Schlachten im fernen Wega-Sektor waren an allerhand gewöhnt, also auch an eine Unterkunft, die mehr der Bleibe eines eingefangenen Heringsschwarmes glich, als einem von stabilen Wandungen umschlossenen Hohlraum. So hatten sie sich wenigstens ausgedrückt.
    Rhodan hatte in seiner mitreißenden Art gelacht, und sie hatten ebenfalls die Lippen verzogen. Männer aus dem Einsatzkommando der dritten Macht waren individuell denkende, hochintelligente Menschen, die sehr genau wußten, welches verwegene Plänchen der „Alte" wieder einmal ausgebrütet hatte. Ihrem Naturell entsprechend, hatten sie - seltsamerweise! - sehr hitzig über den absehbaren Erfolg des Unternehmens diskutiert. Über die Tatsache, daß dieser Kommandoeinsatz mehr als gefährlich war, hatten sie kein Wort verloren. Sie stammten aus fast allen Nationen des Planeten Erde, aber alle waren sie Menschen, die hier, 34000 Lichtjahre von der gemeinsamen Mutterwelt entfernt, Kopf und Kragen riskierten, um ihrer Heimat einen Dienst zu erweisen.
    So hatten sie sich fluchend und spöttelnd in dem engen Laderaum der kleinen Gazelle verstaut. Anders konnte man zu dem Vorgang des Sich-Hinein-Schraubens kaum sagen. Die ebenfalls enge Steuerzentrale des Kleinraumschiffes bot eben einigermaßen Platz für die führenden Köpfe.
    Der ganze normale Sekundenanzeiger einer ganz alltäglichen Borduhr zuckte über das Zifferblatt. Auf den Bildschirmen der eingeschalteten Objekterfassung leuchteten die nichtssagenden Stahlwände einer Röhrenschleuse. Obwohl die G-I dicht vor dem Abschuß stand, waren die Außentore nach wie vor geschlossen. Es hatte auch niemand daran gedacht, den erforderlichen Druckausgleich herzustellen. Dafür aber war die seltsame „Mündung" eines noch seltsameren Gerätes genau auf den Kleinraumer gerichtet worden. Der Fiktiv-Transmitter vom Planeten „Wanderer" besaß die Eigenschaft, materiell stabile Körper mit einem übergeordneten Entmaterialisierungsfeld zu erfassen, um ihn in der Form einer sechsdimensionalen Energieeinheit nach einem vorherbestimmten Ort abzustrahlen. Es war wohl die Krönung einer technischen Entwicklung, deren elementarste Grundbegriffe nur Perry Rhodan kannte. Der Fiktiv-Transmitter benötigte kein eingepoltes Empfangsgerät der gleichen Art. Er verwandelte das zu transportierende Objekt an Ort und Stelle in eine feste, körperliche Verbindung zurück.
    Rhodans Blicke klebten förmlich an dem Sekundenzeiger. Das Mikrophon der Bordsprechanlage hing vor seinen Lippen.
    „Achtung, an alle", dröhnte es aus den allerorts angebrachten Lautsprechern. „Abschuß erfolgt in fünfundvierzig Sekunden. Wenn alles klappt, kommen wir in den obersten Luftschichten von Arkon eins aus dem Hyperraum heraus. Eine Ortung während der Transition ist nicht zu befürchten. Bereiten Sie sich darauf vor, daß während des Landemanövers eventuell einige Gravos durch den Absorber kommen. Wir müssen schnell nach unten. Denken Sie bitte daran, Ende."
    Ein dumpfes Heulen klang auf. Die separate Kraftstation des Transmitters hatte eingesetzt. Was in dem Gerät geschah, hätte noch nicht einmal Rhodan genau sagen können. Es war eine Technik, die weit jenseits des menschlichen Begriffsvermögens lag. Bully hatte mitgezählt. Das Wort Null konnte er nicht mehr aussprechen, da eine ungeheure Gewalt über die Menschen herfiel. Sie spürten nur noch das grelle Ziehen einer beginnenden Entmaterialisierung.
    Auf den Bildschirmen der Bordbeobachtung entstand an Stelle der eben noch gut erkennbaren G-I eine fluoreszierende Energiespirale, die im nächsten Augenblick spurlos verschwunden war. Die donnernden Triebwerke der GANYMED stotterten in den Leerlauf hinab. Draußen, in den automatischen Schaltstationen
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